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Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken

Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken

Titel: Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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in den seidenen Laken. Wild befreite er sich von dem Körper und stand auf.
    Sarg trat hinter ihn, legte die Hand auf Vukas Brust und blickte dann zurück zu Tamuka.
    »Es scheint, dass unser Qar Qarth an einem Anfall gestorben ist«, sagte der Schamane leise und bewegte sich, um den Körper ordentlich auf der Schlafpritsche zu positionieren, schloss die vorstehenden Augen und zog dann ein Laken hoch, um das Gesicht zu bedecken.
    Tamuka ging mit zitternden Händen zu einem kleinen Beistelltisch, ergriff ein Kelchglas mit vergorener Pferdemilch und hob es hoch.
    »Ich würde das nicht tun, wenn ich du wäre«, sagte Sarg.
    Tamuka stoppte und sah sich das Kelchglas an.
    »Ich kam nur zu dir, als er erklärte, dass er fortan nichts mehr zu sich nehmen würde, das ich berührt hatte«, sagte der alte Schamane leise.
    Tamuka warf das Glas auf den Boden. »Also hast du nur deshalb zugestimmt, weil du fürchtetest, dass er dich ersetzen würde, so wie er im Begriff war, mich zu ersetzen?«
    Der Schamane lächelte. »Ich bezweifelte den Tod seines Bruders, und er fürchtete jeden, der das bezweifelte.«
    »Der Krieg, dann – interessiert er dich nicht?«
    »Ich denke eigentlich, dass er recht hatte.«
    »Und damit du deine Macht behältst, hättest du ihn ermordet?«, knurrte Tamuka. »Nur der Rat des weißen Clans von all jenen, die Schildträger sind, kann beschließen, einen Qar Qarth zu entfernen.«
    »Ich sehe hier kein Ratstreffen«, Sarg rümpfte die Nase, »also, wer nennt hier wen Mörder? Und schau nicht so erschreckt, mein Freund – es ist nicht das erste Mal, dass ein Qar Qarth durch einen Anfall starb.«
    »Du widerst mich an«, fauchte Tamuka. »Ich handelte, um unser Volk zu retten, diese Welt vor dem Vieh zu retten.«
    »Oh, aber natürlich«, erwiderte Sarg mit gespielter Aufrichtigkeit.
    Der Schamane drehte sich um, um den bedeckten Körper zu betrachten.
    »Da er nicht durch die volle Investitur des Qar Qarth gegangen war, können wir auf die üblichen dreißig Tage des Rituals verzichten«, sagte Sarg, als bereite ihm die Angelegenheit keine wirkliche Sorge. »Die drei Tage dauernde Trauerzeit für einen Qarth wird genügen. Dann kannst du deinen Krieg wieder haben.«
    »Und da es keine Nachkommen von ihm gibt …«, sagte Tamuka und atmete schwer.
    »Bis das weiße Friedensbanner ausgerollt ist und dieser Krieg beendet ist, bleibt keine Zeit für eine Versammlung des Rats. Das ist die Tradition unserer Vorväter. Es ist dieselbe Regel, die ihn daran hinderte, den vollen Titel als Qar Qarth zu erlangen, bis dieser Krieg beendet war. Es bleibt keine Zeit im Krieg für solche überlangen Dinge. Deshalb wirst du als Schildträger als Qar Qarth handeln.«
    Mit einer beinahe spöttischen Verbeugung senkte Sarg den Kopf.
    »Ich verbeuge mich vor dem Qar Qarth Tamuka.«
    Tamuka war sich bewusst, dass der Bronzeschild immer noch um seinen Rücken hing, und lockerte seinen Lederriemen. Er hielt ihn für einen kurzen Moment, betrachtete seine Reflexion, verzerrt durch die Entstellung der Gewehrkugel, die ihn während des Begräbnisses von Jubadi getroffen hatte.
    Hulagar. Er verspürte ein kaltes Frösteln, als schwebte der Geist von Hulagar irgendwie über ihm, hätte alles mit angesehen, und noch schlimmer, hätte auch in sein Herz geblickt.
    Er schleuderte den Schild neben Sargs Füße zu Boden.
    »Und du bleibst Schamane der Merki«, sagte Tamuka kalt. »Geh jetzt, und verkünde den betrauerten Tod von Vuka. Verkünde auch, dass im Morgengrauen Kriegsrat gehalten werden soll. In drei Tagen setzen wir den Feldzug fort.«
    Er schloss die Augen für einen Moment, als beseitigte er die Erinnerung an Vukas Blick und mit ihm den Geist von Hulagar, der alles beobachtete und sah.
    Ohne einen Blick auf die Leiche zu werfen, schritt er aus dem Zelt und ins frühe Licht der Morgendämmerung.

Kapitel 6
     
     
    Es war schwer, das Zittern seiner Hände zu kontrollieren. Es war nicht der Test, dessen war er sich sicher, wenigstens so sicher wie möglich. Er schaute über die Schulter, und der bloße Anblick von ihr sorgte dafür, dass sich sein Herz wieder überschlug.
    »Olivia, warum gehst du nicht zum Unterstand zurück, bis dies vorbei ist?«, fragte Chuck, immer noch nicht sicher, ob sein Lateinisch in Ordnung war, das er gerade von sich gab.
    Sie lächelte und schüttelte den Kopf.
    »Du bist hier draußen, dein ganzer Stab ist hier draußen. Ich denke, dass ich bleibe.«
    Das Roum-Personal seines Stabs konnte sein

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