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Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken

Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken

Titel: Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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immer Sie sich jetzt nennen wollen.«
    Marcus kam näher und war im Begriff, die Hand auf Vincents Schulter zu legen, zögerte jedoch.
    »Aber ich sage Ihnen das als Freund«, fuhr er sanft fort. »Wir leben in demselben Haus. Ich höre Ihre Kinder lachen, und mir wird warm ums Herz. Ich habe jetzt keine Familie mehr außer ihnen«, und er sah für einen Moment weg.
    »Ich kann auch hören, wie Ihre Frau vor dem Einschlafen weint, und ich höre Ihre Streitgespräche, wenn Sie wieder einmal getrunken haben. Ich erinnere mich noch an die Zeit, als Sie anders waren. Das war, bevor die Cartha angriffen. Ich wusste, dass die Finsternis Sie verfolgte, aber Sie konnten immer noch lachen, immer noch lächeln. Ich hörte stundenlang zu, wie Sie von Ihren Träumen erzählten, wie die Welt sein sollte, und glaubte an einige davon. Es waren Sie, weit mehr als Kai oder Andrew, der mich dazu brachte, Ihrem Volk zu vertrauen. Sie waren es, nicht Ihre Armeen, die mir beibrachten, dass wir die Horden bekämpfen und schlagen könnten. Ich kann die Zeiten nicht vergessen, als Sie mir die Geheimnisse verrieten, wie mein eigenes Volk besser mit den Rus und den Yankees konkurrieren könnte, als es zu diesen neuen Fabrikationsmethoden und Reichtum kam. Das war eine Aufrichtigkeit, die manche als Wahnsinn bezeichnen würden, aber ich sah, dass es von Herzen, von einer würdigen Seele kam. Nun sagten Sie, dass Sie nicht mein Sohn sind. Sie wissen, dass mein eigener Sohn an der Syphilis starb, kurz bevor Ihre Heiler kamen, um uns die Impfung zu lehren.«
    Er hielt für einen Moment inne, als wäre er sich seiner eigenen Kontrolle unsicher.
    »Sie wurden dieser Sohn, Ihre Kinder meine Enkelkinder. Unter diesem Aspekt versuche ich jetzt mit Ihnen zu sprechen.«
    Vincent fühlte den entfernten Ruck einer Regung und damit einhergehend eine Schwärze. Die Erinnerung an den sterbenden Merki, der am Kreuz hing, tauchte plötzlich auf und wirbelte in all die anderen Albträume. Der Neiper, verstopft mit den Körpern, die er dorthin gelegt hatte, namenlose Soldaten, die in seinen Armen starben. Das Entsetzen beim Anblick der Tugaren, die über den Pass angriffen, der erste Mann, den er tötete und der zusammengesunken auf dem Pflaster in Novrod lag. Wie, oh Gott, wie konnte das mit mir passieren?, fragte er sich.
    Er spürte, wie seine Hände zitterten, wie ihn das allmächtige Verlangen nach einem weiteren Drink überkam. Und Emerson hatte gewagt, über die Universalität aller lebenden Dinge zu reden, dachte er kalt. Er hatte gesagt, dass das böse Auge vor der Macht der Liebe verdorren soll. Lasst die Bastarde, die ihn jene Lügen der Jugend gelehrt hatten, an diesen Ort kommen. Er fühlte eine Abscheu vor sich selbst, einen plötzlichen Drang, sich zu erbrechen..
    Das Zittern verschwand. Seine Gesichtszüge hatten sich die ganze Zeit über nicht verändert, mit Ausnahme vielleicht der Augen, die versuchten, Marcus zu fokussieren.
    »Das Siebte Korps gehört Ihnen«, flüsterte Vincent Hawthorne, »aber Gott helfe Ihnen, wenn Sie sie töten, ohne die Merki mitzureißen.«
    Er drehte sich um und ging fort. Er bemerkte nicht einmal den beunruhigten Blick und wiederkehrenden Zorn in Marcus’ Augen.
    Tamuka Qar Qarth saß in Stille, beobachtete die Feuersbrunst und war hoch zufrieden.
    »Ein passender Scheiterhaufen für den Sohn von Jubadi«, sagte Sarg und nickte zustimmend mit dem Kopf.
    Das Inferno von Kev schimmerte vor ihnen, die Hitze war so intensiv, dass sein Pferd wieherte und zurückscheute, obwohl die Mauern mehr als einen Pfeilflug entfernt waren.
    Die Zeremonie war einfach genug gewesen. Die Tatsache, dass Vuka nicht offiziell als Qar Qarth bestätigt gewesen war, wurde von Sarg zum legitimen Anlass genommen, die Tage der Trauer auf drei zu begrenzen, ohne auf das reinigende Feuer zu verzichten. Vukas Körper war auf eine Bahre im Zentrum des Stadtplatzes gelegt worden. Ein komplettes Umen berittener Bogenschützen umzingelte dann die Stadt und sandte einen Brandpfeilhagel nach dem anderen in die Stadt. Kanonen waren kurz vor der Morgendämmerung angekommen und unterstützten donnernd den Beschuss der Stadt. Die ersten Rauchspiralen erschienen innerhalb von Minuten, und jetzt wurde die ganze Stadt verschlungen. Tamuka fand den Anblick der Zerstörung sonderbar aufregend, die Flammen sprangen Hunderte Fuß hoch in die Luft, die Rauchsäule Tausende. Das würde er mit allen, jemals vom Viehdreck gebauten Städten machen.
    Er war jetzt

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