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Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken

Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken

Titel: Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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eine von ihnen zu nehmen, ein Umen rüberzuschicken und die Eisenbahnstrecke weiter oben zu zerstören, und jeder entlang des Flusslaufs würde abgeschnitten sein. Sie konnten sich nur hier auf der Eisenbahnstrecke schnell zurückziehen. Ein Aerodampfer hielt ein wachsames Auge auf die Furten weiter nördlich, und Showalter, so hoffte er, würde sie im Wald beschäftigen. Die Brücke über den Fluss war bereits eine rauchende Ruine, niedergebrannt vor der Morgendämmerung.
    Ein Zwölf-Pfund-Geschoss pfiff über ihn hinweg, und er duckte sich instinktiv. Das Geschoss erreichte das ferne Ufer des Flusses und explodierte hinter einer Reihe der Merki-Kavallerie, ohne Schaden anzurichten. Er blickte zu dem gepanzerten Wagen zurück, der eine Viertelmeile entfernt im hinteren Bereich stand.
    »Verdammte Amateure – wie konnten sie nur danebenschießen?«, knurrte er ungeduldig.
    Seine Augen abschirmend, sah er nach Westen zu der aufgehenden Sonne, die die gewaltigen Reihen der Merki, die sich unerbittlich ostwärts bewegten, beleuchtete. Vier Tage, um die hundert Meilen zum Androsoeggin zu überqueren. Sie kamen langsam voran, absichtlich. Entsprechend dem Aerodampfer befand sich ihre Artillerie fünfzig Meilen hinter ihnen. Achtzig Meilen von hier bis zum Kennebec und dann hundertzwanzig weitere zum Sangros und der Hauptlinie.
    Sie konnten es in einer Woche oder zehn Tagen schaffen. Er schaute zurück nach Osten. Aber dies war der schwierige Teil der Überquerung, mit kaum fließendem Wasser für die nächsten achtzig Meilen. Bitte Gott, lass es einen Monat lang nicht regnen, dachte er.
    Ein gewaltiger Schrei erhob sich vom entgegengesetzten Ufer, und er sah eine lange Reihe der Merki-Kavallerie den Hügel hinunterreiten. Ein dunkler Schatten aus Pfeilen flog über den Fluss und umklammerte die Verschanzungen und Brustwehre, die hastig von Morgans Männern errichtet worden waren.
    Der erste der Reiter erreichte das östliche Ufer, ein weiterer Pfeilhagel flog über ihn hinweg. Aus den Verschanzungen heraus stand die ganze Reihe auf und feuerte eine Salve aus kürzester Entfernung. Die Merki-Reihe zerfiel. Doch ein weiterer Pfeilhagel brach herein, Dutzende Männer wurden getroffen, doch sie blieben stehen, um weiter zu feuern, und der Fluss war mit Leichen übersät.
    »Sie haben gute Männer«, sagte Pat anerkennend.
    »Verdammtes Viertes Korps. Wir lernten dieses Kunststück, als wir die Furten hielten – lass sie auf Kernschussweite herankommen. Die Hälfte meiner Jungs haben immer noch die alten Gewehre mit glattem Lauf, sodass sie sie mit einer Kugel und einem halben Dutzend grobem Schrot laden. So haben die New-Jersey-Jungs Picketts Reihen zerschossen.«
    Ein Hörn ertönte mit einem kehligen Signal vom gegenüberliegenden Ufer, und die Feuerunterstützung der Merki wendete ihre Pferde und zog sich über die Hügel zurück. Die wenigen Überlebenden, die das östliche Ufer erreicht hatten, starben kämpfend.
    Auf dem nächsten Hügelkamm sah Pat eine Ansammlung von Standarten. Er wusste, dass dort ihr Oberhaupt, den sie Vuka nannten, sein musste. Durch seinen Feldstecher konnte er sie kaum unterscheiden. Er sah, wie einer eine lange Röhre, ein Teleskop, anhob und es in seine Richtung richtete. Außerstande, dem Drang zu widerstehen, senkte er seinen Feldstecher und machte eine unanständige Geste, ein allgemeines Zeichen von Verachtung.
    »Wir bleiben bis zur Nacht, packen dann alles auf die Züge und ziehen uns zum Kennebec zurück«, verkündete Pat. »Und dann locken wir sie in einen weiteren Hinterhalt!«
    Tamuka studierte die Gruppe Vieh.
    War das Keane?, fragte er sich. Nein, dieses Vieh hatte beide Arme, ersichtlich durch die seltsame Geste, von der Tamuka wusste, dass sie zweifellos direkt an ihn gerichtet worden war. Rothaariges Vieh. Es musste der zweite in der Befehlskette sein. Er dachte über den Gefangenen nach, der sogar jetzt im hinteren Bereich bewacht wurde. Man würde eine lange Zeit brauchen, um ihn in ein Schoßtier zu verwandeln. Zweimal schon hatte er versucht, sich umzubringen. Das zweite Mal beinahe erfolgreich mit einem dünnen Streifen des Sicherungsseils. Nein, er wollte dieses eine retten – es könnte einmal nützlich sein, sobald es ausreichend gebrochen worden war.
    »Nun, Qar Qarth Tamuka, sie sind immer noch für einen Kampfbereit.«
    Tamuka sah zu Muzta hinüber und sagte nichts.
    »Nach diesem Fluss, der Meinung meines Kartenlesers nach, ist das Gras kurz und Wasser knapp, den

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