Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken
Vereinigten Republiken«, sagte er, und zu Vincents Erstaunen war sein Lateinisch fast frei vom breiten Rus-Akzent. »Ich war, wie Sie alle, ein Bauer. Aber jetzt bin ich frei. Ich opferte diesen Arm, um für diese Freiheit zu kämpfen«, er deutete zu seinem leeren rechten Ärmel.
Vincent wusste, wie peinlich dies für Kai sein musste, der dachte, dass das Schwenken des blutigen Hemds die niedrigste Form politischen Aktionismus war. Aber es war das richtige Zeichen für diese Menschen, die ihn nicht kannten, wie es sein eigenes Volk tat. Ein zustimmendes Murmeln kam von den Rängen.
»Ich weiß nicht, wann dieser schreckliche Krieg schließlich endet oder ob er es jemals wird. Aber ich weiß, dass Sie freie Männer sind, wie ich einer bin, und dafür fahre ich fort, bis zu dem Tag zu kämpfen, an dem ich sterben werde.«
Er hielt inne und sah zu den Männern, die Gesichtszüge müde und traurig.
»Wir könnten Gott bei verschiedenen Namen nennen, aber Er ist immer noch der Gott von uns allen. Lassen Sie uns zusammen beten, meine Freunde, dass der Tag kommen wird, an dem wir unsere Waffen beiseitestellen, unsere Familien großziehen und zusammen in Frieden leben können.«
Kai nahm seinen Hut ab und schlug ein Kreuz, das Roum-Militär stand mit gebeugten Köpfen da. Ein langer ruhiger Moment verging, und dann sah er wieder auf und lächelte.
»Wenn dies alles vorbei ist, beabsichtige ich mich zurückzuziehen und vielleicht eine Taverne zu eröffnen.«
Die Männer in den Rängen begannen zu lächeln und zu glucksen.
»Nun, sagen Sie meiner Frau nicht, dass ich dieses Versprechen gemacht habe. Aber wenn Sie jemals nach Suzdal kommen sollten, müssen Sie mir nur sagen, dass Sie einer der Jungen des Sechsten oder Siebten Korps sind, und ich gebe Ihnen ein paar Runden umsonst. Ich wünsche Ihnen viel Glück.«
Er senkte den Kopf und trat unter stürmischem Jubel zurück, der sogar lauter als der für Marcus war.
Vincent stand an der Seite, und Kai ging zu ihm.
»Habe ich alles richtig gemacht?«
»Gut genug«, antwortete Vincent.
»Ach, Sie und Ihre Präsidentenwürde«, sagte Kai. »Kesus möge erlauben, dass genug dieser jungen übrig bleiben, die eines Tages ein Loch in meiner Brieftasche hinterlassen werden.«
»Wir sollten jetzt gehen«, sagte Vincent. Er hatte seine Ansprache bereits gehalten – kurz und auf den Punkt: Er erwartete von ihnen, dass sie ihre Pflicht taten. Es hatte keinen Jubel für ihn gegeben, und er hatte auch keinen erwartet; solche Dinge ließen ihn kalt. Aber er konnte ihren Stolz sehen, ihre Entschlossenheit, sich zu beweisen, und das war genug.
Kai nickte traurig, als wäre er noch nicht bereit, ihn gehen zu lassen. Vincent lächelte matt. Sie hatten gestern Abend versucht, zu reden, aber es war unmöglich. Wenn er irgendeinen Mann auf dieser Welt für seine Sanftheit liebte, so war es sein Schwiegervater. Doch zu derselben Zeit fühlte er sich fast beschämt, in seiner Nähe zu sein.
»Pass auf dich auf, Vater«, sagte er und spürte, wie ihm die Stimme leicht stockte. »Und wenn …«
Er begann zu stammeln und blickte zu den Männern, die wartend dastanden.
»Es ist schon in Ordnung, Sohn, gehe jetzt.«
»Wenn ich nicht zurückkommen sollte«, flüsterte er, und seine Stimme begann zu zittern, »sage Tanya, dass es nie ihre Schuld war. Sage ihr, dass ich sie liebte. Es ist etwas, das in meinem Inneren schiefgegangen ist. Ich weiß, dass sie denkt, dass ich sie nicht mehr liebe. Das ist es überhaupt nicht.«
»Es ist deswegen, weil du dich selbst nicht liebst«, sagte Kai leise.
Vincent sah ihn an und wirkte plötzlich sehr verletzt.
»Ich hasse alles an mir, so wie ich jetzt bin«, flüsterte er, »und Gott möge mir helfen, wenn es einen Gott gibt, ich kann nicht damit aufhören. Ich liebe diesen Krieg, und ich hasse mich dafür, dass ich ihn liebe.«
»Du findest einen Ausweg. Vielleicht versteht Andrew es besser als wir alle. Ich weiß, dass er über dich besorgt ist. Versuch, mit ihm zu reden.«
Vincent schüttelte den Kopf.
»Nicht jetzt. Ich bin auch nicht sicher, ob ich es überhaupt will. Geschweige denn, ob überhaupt genügend Zeit zur Verfügung steht.«
Er sah Kai an und versuchte, ein Lächeln zu erzwingen.
»Pass auf sie auf. Und wenn dies vorbei ist und sie jemand anders finden sollte, sage ihr, dass es in Ordnung ist, dass ich wollte, dass sie glücklich ist.«
»Sag nicht auf diese Art Auf Wiedersehen.«
»Ich denke, dass es Auf Wiedersehen
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