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Forstchen, William

Forstchen, William

Titel: Forstchen, William Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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Einen Augenblick später sprang er aus dem Führerstand und rollte sich im hohen Gras ab. Er rappelte sich auf und blickte dem Zug nach, der losraste, hinter dem Flüchtlingszug her. Er grinste begeistert.
    »Ein Pfeifsignal!«
    Alexi gab einen langen Stoß über die Pfeife ab. Die Türen der Güterwagen gingen auf, und die Flüchtlinge strömten ins Freie.
    Hans nickte Gregori und Ketswana zu, die aus dem Führerhaus sprangen, um das Kommando über die ungleichmäßige Gefechtslinie zu übernehmen. Ketswanas Gruppe schwärmte über den Betriebshof aus, während Gregoris Trupp eine Schützenlinie bildete, um die Brücke zu verteidigen.
    Links von Hans brach auf dem Betriebshof die Hölle aus. Hunderte Sklaven liefen in alle Richtungen auseinander. Bantag, meist nur mit Krummschwertern bewaffnet, gafften mit offenen Mäulern den kreischenden, tobenden Mob an, der auf sie zustürmte.
    »Dieses Wasser und dieses Holz werden Leben kosten!«, rief Hans.
    Alexi nickte, als Hans aus dem Führerstand sprang und den Heizer und vier von Ketswanas Männern entlang der Gleise zurückführte.
    Die Verfolgerlok näherte sich in hohem Tempo, wie Hans erwartet hatte. Er erreichte die Weiche, die auf den Betriebshof führte, und half dem Weichensteller bei der Umstellung. Sie hatten das kaum geschafft, da donnerte die feindliche Lok hindurch und raste auf den Betriebshof.
    Hans sah ungläubig zu, wie ein Teil von Ketswanas Angriffsgruppe aus dem Weg der Lok sprang. Diese wurde immer noch schneller, folgte donnernd weiter ihrer Bahn und krachte in eine Reihe geschlossener Güterwagen. Ein ohrenbetäubendes Krachen ertönte, als der erste Wagen aus den Schienen sprang und wie ein kaputtes Spielzeug umkippte; danach bohrte sich die Lok in den zweiten Wagen. Sie stieg wie ein sterbendes Untier in die Höhe und stürzte auf die linke Seite, während der zweite Güterwagen vor ihr umkippte und der dritte einen Hechtsprung in Gegenrichtung aus den Gleisen ausführte. Dampf zischte, als sich die Lok in die Erde grub und ein Funkenregen und kochender Dampf aus ihr hervorspritzten. Rauer Jubel stieg angesichts dieses Spektakels auf … und wurde vom Donnerschlag einer Explosion weggefegt, als der erste Güterwagen explodierte.
    Hans wurde umgerissen, und der Explosionsdruck drückte ihm die Luft aus den Lungen. Wie eine Serie von Knallkörpern detonierten nacheinander die übrigen sechs Wagen. Hans verfolgte entsetzt, wie einige seiner Leute von der Druckwelle der Explosion wie kaputte Puppen in die Luft geschleudert wurden. Ihre Schmerzensschreie klangen dünn und fern, während weiterhin tonnenweise Pulver in den Güterwagen hochging.
    Trümmer stiegen in den Himmel und prasselten wieder wie ein Sturzbach herunter. Ein zerbrochenes Zugrad segelte in Spiralen durch die Luft, riss dann rechts von Hans den Erdboden auf, prallte ab und blieb schließlich dreißig Meter neben der Bahnlinie liegen.
    Erschrocken drehte sich Hans zu seinem Zug um. Brennende Trümmer waren auf die Wagen geregnet, und mehrere Menschen kletterten schon auf die Dächer, um die Glut mit Fußtritten herunterzubefördern. Unter der Tür des vorletzten Wagens stand Tamira, Andrew auf den Armen, und schrie vor Entsetzen.
    Hans blickte benommen die Strecke entlang. Die zweite feindliche Lok kam näher. Noch eine Minute, und sie war da und brachte eine organisierte und kampfbereite feindliche Truppe mit.
    »Was zum Teufel?«
    Jack beugte sich in der Kabine vor, als eine Folge von Explosionen die Bahnstrecke entlangraste.
    »Was geschieht da unten?«, rief Fjodor. »Sind die verrückt geworden?«
    »Wir gehen runter«, kündigte Jack an, während er schon den Steuerknüppel nach vorn schob.
    »Wozu?«
    »Um nachzusehen, was dort passiert. Sieh dir das an! Ein Haufen Menschen sind aus dem ersten Zug geströmt. Es sieht so aus, als würden sie schießen.«
    Jacks Herz raste los. Lief da ein Krieg? War es möglich, dass hier Armeen von Menschen gegen die Bantag kämpften? Er musste es herausfinden.
    Er sank unter viertausend Fuß und hatte das Kampfgeschehen wie ein Panorama vor Augen. An der vordersten Lok sah er eine Gruppe Menschen wie rasend Holz nachladen und Wasser aus einem Tank nachfüllen. Eine schiefe Reihe aus Menschen wich rings um den zerstörten Zug zurück, und manche daraus feuerten Waffen ab, während Hunderte Krieger aus einem Bantaglager strömten wie Ameisen aus ihrem Nest. Weiter im Westen sah Jack einen weiteren Zug langsamer werden und Bantag von offenen

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