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Forstchen, William

Forstchen, William

Titel: Forstchen, William Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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Alexi einer der Frauen die Lampe ab und hielt diese hoch.
    »Das da auf dem vorderen Wagen ist eine Dampfmaschine.« Dann hielt er die Lampe noch höher und deutete auf den hinteren Wagen. »Und du erkennst die Kanone dort.«
    »Und? Das ist eine Art gepanzerte Kanone.«
    »Sir, diese beiden Hälften passen zusammen. Sieht dir mal die Bolzenlöcher auf beiden Seiten an. Und erkennst du diese drei Schäfte an der Vorderseite und die zwei an der Rückseite?«
    Er führte Hans zum hinteren Ende des zweiten Wagens und zog den Rest der Plane herunter, um einen dunklen Haufen Eisenräder freizulegen, die fast zwei Meter durchmaßen.
    »Räder, Sir. Die Räder passen auf die Schäfte. Die Bantag mussten sie abnehmen, weil sie seitlich zu weit aus dem Waggon geragt hätten, um sie so zu befördern.«
    »Und?«
    »Sir, das hier ist ein gepanzerter Landkreuzer. Man verschraubt die beiden Hälften miteinander, setzt die Räder auf, und los geht es.«
    »Was? Das verdammte Ding gehört zu einem Panzerzug oder so was? Wir hätten es gleich über Bord werfen sollen, statt es mitzunehmen. Ich dachte mir nur, wir könnten vielleicht das Geschütz nutzen.«
    »Sir, Alexi denkt, dass er es zusammensetzen kann«, warf Gregori ein.
    Hans schüttelte den Kopf. Sie hatten einfach nicht genug Zeit, um an dem Ding herumzufuhrwerken.
    »Ich habe es mir schon überlegt«, fuhr Alexi hastig fort. »Im Grunde ist das eine interessante Konzeption. Wir stemmen die beiden Hälften höher; etwa fünfzehn Zentimeter müssten reichen. Wir schütten den Boden beiderseits der Waggons um etwa dreißig Zentimeter auf. Dann reißen wir etwas Holz aus dem Rangiergleis. Wir nehmen die Räder vom Wagen, rollen sie nach vorn und schieben sie auf die Achsen. Dann nehmen wir die Dampfmaschine in Betrieb und fahren sie ein Stück weit nach hinten, bis sie an den Geschützteil des Kreuzers stößt. Wir verschrauben die beiden Teile und sind schon kampfbereit!«
    Hans blickte ihn an, nach wie vor nicht überzeugt. »Und du denkst, du kannst mit dem Ding fahren?«
    »Verdammt richtig! Ich kann es fahren, Sir. Das Triebwerk ist beinahe mit der Lokomotive identisch, nur kleiner. Wir nehmen eine Geschützmannschaft mit an Bord. An der Frontseite ist ein Rad montiert, um das Gefährt zu lenken, und an beiden Seiten findet man ein halbes Dutzend Geschützluken. In einer der Kisten da drin liegen einige echte Schönheiten, schwere Ein-Zoll-Gewehre und auch Munition für das Geschütz. Es ist brillant!«
    Die Art und Weise, wie er »brillant«, sagte, bereitete Hans Kummer. Falls die Bantag schon solche Dinge herstellten, was bereiteten sie sonst noch vor?
    »Wie viele Leute brauchst du?«
    »Gib mir fünfzig Arbeiter, und ich habe das Gefährt bis zum Anbruch des Morgens so weit.«
    Hans starrte ihn an. Alexi konnte viel mehr nützen, wenn er die Chin darin unterwies, wie man ein Feldgeschütz oder ein Gewehr bediente. Falls er jedoch dieses verdammte Ding wirklich in Gang brachte, erwies es sich vielleicht als nützlich. Endlich nickte Hans kaum merklich und schritt in die Dunkelheit davon.
    »Die Nacht ist lang, mein Qarth.«
    Ha’ark winkte und gab Jamul mit einem Wink zu verstehen, sich in den zweiten Klappstuhl am Lagerfeuer zu setzen.
    Jamul nahm Platz und blickte zum Großen Rad hinauf.
    »Ein weiter Weg von zu Hause«, seufzte er.
    »Ich frage mich, ob unser Zuhause überhaupt in dieser Galaxis am Himmel liegt«, bemerkte Ha’ark.
    »Vermisst du es?«
    Ha’ark lachte in sich hinein. »Zuhause! Was war denn das für ein Zuhause? Wir waren zwei Wehrpflichtige, gefangen in einem Krieg, den wir nicht zu verantworten hatten. Wir sollten in diesem Hinterhalt sterben. Selbst wenn wir überlebt hätten, hätte dieser Dreckskerl von Sergeant uns inzwischen umgebracht.«
    »Das meine ich nicht.«
    Ha’ark schnaubte abschätzig. »Was waren wir denn? Wir gehörten nicht zur oberen Kaste. Vor dem Krieg Studenten -und falls wir überlebt hätten? Was dann? Du hast selbst die verstümmelten Veteranen des letzten Krieges gesehen, vergessen, verachtet, weil sie auf der Verliererseite gekämpft hatten. Ich bin froh, dass wir hier sind.«
    »Ich nicht.«
    Ha’ark blickte ihn an.
    Jamul senkte den Kopf. »Bei diesem Schlachten wird mir übel.«
    Ha’ark lachte. »Das Leben ist Krieg, Krieg ist Leben.«
    »Für dich leicht zu sagen, oh Retter.«
    Ha’ark war über den Sarkasmus in Jamuls Stimme entrüstet.
    Jamul blickte ihn an. »Du bist schließlich der Retter. Die Frage

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