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Forstchen, William

Forstchen, William

Titel: Forstchen, William Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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heftig ein, dass er verdammt sein wollte, ehe er seinem Befehlshaber den Platz auf dem Deck zuwies. Jack beendete die Auseinandersetzung schließlich mit der Feststellung, dass er Kapitän des Schiffs war und Andrew den Stuhl bekam.
    »Sie könnten es sich genauso gut bequem machen und etwas schlafen, Sir«, unterbrach Jack jetzt Andrews Gedanken. »Es dauert sechs Stunden, bis wir dort sind.«
    »Und was ist mit Ihnen? Sie haben in den zurückliegenden anderthalb Tagen weniger als vier Stunden geschlafen.«
    »Ach zum Teufel, Sir! Man hat nur soundso viele Stunden. Wenn man meine Lebenserwartung bedenkt, dann könnte ich genauso gut auch den größeren Teil davon wach bleiben.«
    »Ich hasse es, Sie wieder hinauszutreiben.«
    »Hoffen wir nur, dass die Flying Cloud es durchhält. Wir haben nur noch drei Triebwerke und ordentlich Lecks. Wenn wir ein weiteres Triebwerk verlieren, stecken wir in argen Schwierigkeiten, besonders da der Westwind wieder zunimmt. Das hilft uns zwar beim Hinflug, Sir, aber ich bin mir nicht allzu sicher, was den Rückweg angeht.«
    »Naja, dann hoffen wir, dass es der letzte Flug ist.«
    »Tun Sie mir einen Gefallen, Sir, und drücken es lieber nicht so aus«, sagte Jack leise, und Andrew sah, wie der Pilot nervös an die kleine Ikone fasste, die er an einer Schnur um den Hals trug. »Bei Ihnen klingt es so, als würden wir nicht zurückkehren.«
    »So, wie du fliegst, ist es ohnehin ein Wunder, dass wir je wieder nach Hause kommen«, mischte sich Fjodor ein.
    Andrew lehnte sich auf dem Stuhl zurück und zog sich eine Decke um die Schultern. Allmählich trieben seine Gedanken in die Ferne, während Jack und Fjodor weiter jenen Streit führten, der schon seit Jahren seinen Gang nahm.
    »Sir?«
    Hans blickte zu Gregori hinüber, der zum Bahndamm deutete, wo ein berittener Bantagkrieger ein kleines Dreieck aus weißem Stoff hochhielt.
    »Parlamentärsflagge?«, fragte Gregori.
    Hans setzte den Feldstecher an und betrachtete den Krieger. Dann sah er einen weiteren Reiter auf dem Höhenzug auftauchen und näher kommen. Es war Ha’ark.
    Der Flaggen träger galoppierte los, und Gregori rief seinen Schützen zu, nicht das Feuer zu eröffnen. Der Reiter wurde langsamer, als er sich dem Burggraben näherte. Es war Karga!
    »Der Qar Qarth möchte mit Schuder reden.«
    Hans blickte erstaunt zu ihm hinunter, sagte aber nichts.
    »Lass mich den Mistkerl einfach erschießen!«, knurrte Gregori, und ein Chor aus Wut und Spott ertönte auf der Mauer.
    Hans schwieg einen Moment lang und lächelte schließlich. »Ach, warum nicht, zum Teufel? Das verschafft uns etwas mehr Zeit.«
    Hans beugte sich über die Brustwehr und legte die Hände trichterförmig vor den Mund. »Er soll mich auf halbem Weg erwarten. Ich nehme dein Pferd.«
    Karga zögerte einen Augenblick lang und stieg ab.
    »Verdammt Hans, er wird dich schnappen und dann den Angriff einleiten! Und du sitzt da draußen fest.«
    »Vielleicht, aber ich bezweifle es. Der Bastard ist auf irgendetwas neugierig. Und wie ich schon sagte: Es verschafft uns mehr Zeit.«
    Er drehte sich zu Alexi um, der fieberhaft an seinem Vehikel arbeitete.
    Auf dem Abstieg von der Bastion gab Hans Ketswana und mehreren seiner Männer mit einem Wink zu verstehen, dass sie ihm folgen sollten. Er kroch durch die Trümmer des Tores und glitt an der anderen Seite herab, gefolgt von Ketswana.
    »Improvisiere eine Leiter für meine Rückkehr. Ich möchte nicht aus dem Graben herauskriechen und habe es vielleicht eilig.«
    »Sei vorsichtig!«
    Hans tatschelte den Revolver, den er sich in den Gürtel gesteckt hatte, und lächelte. Dann rutschte er in den Graben, kletterte auf der anderen Seite heraus und näherte sich vorsichtig Karga.
    »Also möchte euer Heiliger reden und hat sein Schoßtier geschickt, um mich zu holen.«
    Kargas Gesicht war wutverzerrt, aber er sagte nichts und reichte Hans nur die Zügel.
    »Übrigens«, fuhr Hans fort, »sind hundert Gewehre auf dich gerichtet. Falls mir irgendwas zustößt, gehst du direkt zu deinen Ahnen.«
    »Um dich tot zu sehen, wäre es mir das wert.«
    Hans lachte. »Ich sage dir allerdings eins: Meine Freunde würden deine Leiche finden, dir das verbliebene Auge ausbohren, dir die Zunge abschneiden und noch etwas anderes, damit du als blinder, stummer Eunuch in die nächste Welt gingst.«
    Karga bemühte sich, seinen Zorn und seine Angst zu unterdrücken. »Dafür verspeise ich dein Herz!«
    »Dann stell dich an. Euer falscher Retter

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