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Forstchen, William

Forstchen, William

Titel: Forstchen, William Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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versuchen, kanalisieren die Menschen diese und erledigen sie mit der Artillerie, ehe unsere Krieger auch nur die äußeren Mauern erreichen. Meisterhaft! Indem Hans seine Leute zurückgezogen hat und das Zentrum der Festung hält, hat er uns jeder Möglichkeit beraubt, Artillerie heranzuführen, um uns damit den Weg freizumachen. Er hat seine Streitkräfte rechtzeitig herausholen können, was Hinweis darauf gibt, dass er drei, vielleicht vierhundert Gewehre hat.
    Wo sind eigentlich unsere nächsten Landkreuzer?«
    »Gerade sind in X’ian zwei davon verladen worden«, antwortete Jamul. »Es dauert allerdings Stunden, ehe sie herangefahren, abgeladen und neu montiert worden sind. Eine weitere Meldung ist eingegangen: Die Telegrafenleitung zur Küste ist unterbrochen. Die letzte Meldung sprach von einem Flieger und dann von Rauch am Horizont, höchstwahrscheinlich von einem sich nähernden Schiff ausgehend.«
    »Der Gegner wird auf jeden Fall versuchen, mit einem Schiff den Fluss heraufzukommen«, sagte Ha’ark. »Können wir ihm irgendetwas entgegenschicken?«
    Jamul schüttelte den Kopf. »Bislang ist keines unserer Panzerschiffe einsatzbereit.«
    »Schicke alles flussabwärts, was schwimmt. Vielleicht kann der Gegner ebenfalls keine Panzerschiffe aufbringen. Ich möchte auch, dass sich ein Flieger die Lage mal ansieht und dann Meldung macht.«
    »Bislang haben wir von unseren Fliegern nichts gehört. Drei sind im Anflug, aber sie sind frühestens bei Einbruch der Nacht hier.«
    Ha’ark sagte nichts. Obwohl die Bantag gelernt hatten, Kriegsmaschinen zu bauen, erkannte er deutlich die gravierende Schwäche mangelnder logistischer Flexibilität. Das System war zu starr und damit unfähig, sich an rasche Veränderungen anzupassen. Noch mussten die Bantag die Kunst des Organisierens erst lernen, und infolgedessen fand man die Ausrüstung an all den falschen Stellen verstreut, statt sie dort zu konzentrieren, wo sie gebraucht wurde. Wieder eine wertvolle Lektion, dachte er, die uns zeigt, was wir ändern müssen. Er wandte sich wieder dem Festungsgraben zu und blickte dann zur Eisenbahn-Zugbrücke hinauf.
    »Ich möchte, dass folgende Maßnahmen sofort ergriffen werden: Erstens müsst ihr mehrere große Planen auftreiben und hier heraufbringen. Zweitens müsst ihr den nächsten gepanzerten Zug finden und sofort nach vorn schicken. Und schlussendlich müssen die Flieger hierher umgeleitet werden.«
    Er lächelte.
    »Das wird sich als interessante Herausforderung erweisen.«
    »Achtung, Enterer zurückschlagen!«
    Andrew zog den Revolver und kontrollierte unbeholfen die Ladung. Ihm klingelten noch die Ohren vom Geschützdonner und von dem Gefühl, in einer Kesselpauke gefangen zu sein, die von Riesen geschlagen wurde. Ein weiteres Geschoss schlug im Schiff ein, an Backbord unmittelbar vor der Kanone Nummer zwei. Die verstärkenden Eichenbalken zerbrachen dort, und Splitter spritzten übers Deck.
    »Geben diese Leute denn nie auf?«, knurrte Bullfinch und blickte zur vorderen Geschützluke hinaus, als sich eine weitere Galeere vor sie setzte, deren nasse Ruderblätter in der Nachmittagssonne aufblitzten. Das Rammschiff schoss heran, hielt direkten Kurs auf die Petersburg. Bullfinch trat von dem Geschütz zurück.
    »Achtung!«
    Andrew wich ebenfalls zurück, und Bullfinch nickte knapp.
    Die Kanone sprang rückwärts, und im wirbelnden Rauch fand Andrew, dass Bullfinch mit der schwarzen Augenklappe und dem dämonischen Grinsen wie ein Pirat aus alter Zeit wirkte. Andrew trat von hinten an das Geschütz heran und sah, wie sich eine Wasserfontäne wieder beruhigte. Der Bug des Rammschiffs war vom Einschlag des Geschosses aus dem gezogenen Hundertpfünder zertrümmert worden. Er hörte die Schreie der menschlichen Ruderer, während die Galeere außer Kurs trieb und allmählich über Bug versank. Die Petersburg pflügte weiter, rammte die Galeere und drückte sie endgültig unter Wasser. Überlebende Bantag sprangen vom Wrack herunter. Einige von ihnen schafften es auf den Bug der Petersburg. Einer von ihnen hockte sich hin, legte das Gewehr an und zielte auf die Geschützluke. Bullfinch zog den Revolver und schoss, und der Bantag brach zusammen.
    Bullfinch hörte den Kampflärm vom Deck, wo das bereitstehende Kontingent aus Marineinfanteristen auf die Entermannschaft feuerte. Letztere hatte an Steuerbord von einer Galeere heraufsteigen können, die sich kurz längsseits gelegt hatte, ehe ein Schuss aus einem

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