Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Forstchen, William

Forstchen, William

Titel: Forstchen, William Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
Vom Netzwerk:
Fünf-Zoll-Geschütz sie zerschmetterte.
    Erneut liefen die Vibrationen eines Paukenschlags durchs Schiff, und Andrew kämpfte um sein Gleichgewicht. Bullfinch blickte auf und schritt dann das Geschützdeck entlang, gefolgt von Andrew. Ein Kopf tauchte durch eine Luke auf, die nach unten führte.
    »Noch ein Treffer an der Wasserlinie, Sir. Wieder ein paar Risse. Wir nehmen nach wie vor Wasser.«
    »Werden die Pumpen damit fertig?«
    »Wir müssen vielleicht zusätzliche Handpumpen ausgeben, Sir.«
    »Ich kann derzeit niemanden erübrigen, aber sagen Sie Bescheid, falls es schlimmer wird.«
    »Aye aye, Sir.«
    Bullfinch folgte weiter dem Geschützdeck und stieg die Leiter zur gepanzerten Brücke hinauf. Andrew folgte ihm und zog den Kopf ein, damit er in der beengten Räumlichkeit Platz fand. Hier arbeiteten der Rudergänger, der erste Offizier, der stellvertretende Schiffsingenieur und ein Oberfähnrich, der rasch Einzelheiten auf einer Karte skizzierte.
    »Sir, ein Treffer hat die Panzerung des Backbord-Schaufelrads durchschlagen«, meldete der Erste Offizier. »Mehrere Rungen wurden zerbrochen. Ich schlage vor, etwas Geschwindigkeit am Steuerbordrad zurückzunehmen, um die Balance zwischen beiden Triebwerken zu wahren. Andernfalls vergeuden wir Treibstoff, indem wir mit dem Ruder ausgleichen.«
    Bullfinch blickte seinen Ersten Offizier an und willigte widerstrebend ein.
    »Aber sie fühlt sich wacklig an, Sir«, mischte sich der Ingenieur ein.
    »Was meinen Sie mit ›wacklig‹?«
    »Einfach genau das. Ich würde den Antrieb gern abschalten und nachsehen, ob der Antriebsschaft vom Einschlag verbogen oder angebrochen wurde. Sogar der Rahmen für das Schaufelrad könnte abspringen.«
    Bullfinch blickte Andrew an und schüttelte den Kopf.
    »Sir, falls sich das Rad festfrisst oder sich der Rahmen löst, laufen wir mit nur noch einer Maschine, und es wird jeder Schwenk nach Steuerbord nahezu unmöglich sein.«
    »Wir müssen vor Einbruch der Dunkelheit ankommen!«, bellte Andrew. »Das habe ich Hans versprochen.«
    »Sir, das Versprechen wird nichts mehr wert sein, falls wir ein Schaufelrad verlieren«, hakte der Ingenieur nach.
    »Mein Sohn, Sie tun nur Ihre Pflicht, indem Sie mir das sagen. Aber sobald es erst mal dunkel ist, können wir nur noch im Schneckentempo fahren und vor Anbruch des Morgens nicht am Ziel sein. Unsere Leute halten vielleicht bis heute Abend durch, aber ich bezweifle, ob sie es auch durch eine zweite Nacht schaffen.«
    Der Ingenieur schwieg und nickte dann.
    Andrew spähte durch die schmale Sichtluke. Ein weiteres Geschoss jaulte vorbei, diesmal von hinten, und schlug am Ufer gegenüber ein. Nur eine einzelne Galeere blockierte noch den Fluss, aber anscheinend hatte der Anblick dessen, was dem Rest der Flotte widerfahren war, gereicht, um jetzt das Ruder herumzureißen und zum Ufer zu fliehen. Auf dem Deck der Petersburg waren inzwischen die letzten Bantag niedergestreckt worden, und die Marineinfanteristen liefen in geduckter Haltung zu den Decksluken zurück und nahmen dabei ihre Verwundeten mit.
    »Diese Bantag haben Mumm«, fand Bullfinch. »Gewehre gegen ein Panzerschiff! Ich war fest davon überzeugt, dass wir wenigstens einem gepanzerten Schiff begegnen würden.«
    »Vielleicht hatten sie keine Vorlage dafür. Außerdem dauert es lange, eine Flotte von Grund auf neu zu bauen, und die Dschunken und Galeeren der Chin können nicht einfach so aufgerüstet werden, wie wir es mit den Transportern der Roum gemacht halfen.«
    »Naja, eines ist mal sicher«, sagte Bullfinch. »Falls wir unsere Arsche nicht auf schnellstem Weg ans Ziel und wieder hinaus bringen, werden sie sich etwas ausdenken. Ich hätte eigentlich erwartet, dass die Bantag an einer der Engstellen eine Kette haben würden, und ich wäre nicht überrascht, falls sie auf die Idee kämen, eine Galeere in der Fahrrinne zu versenken oder vielleicht sogar eine dieser Torpedominen zu verlagern, denen wir ausgewichen sind.«
    Andrew blickte zum Ersten Offizier hinüber, der den Oberfähnrich dabei beaufsichtigte, wie dieser eine grobe Karte ihrer Passage anfertigte. Mehrere Dutzend X markierten Stellen, wo sie Torpedominen entdeckt hatten.
    »Der Flusspegel muss bei dieser Trockenheit um einige Fuß gesunken sein, und ich vermute, dass die Strömung schwächer ist als üblich«, fuhr Bullfinch fort. »Andernfalls hätten diese Mistdinger nicht an der Oberfläche geschaukelt.«
    Er befahl dem Steuermann, näher ans Steuerbordufer zu

Weitere Kostenlose Bücher