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Forstchen, William

Forstchen, William

Titel: Forstchen, William Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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heranlaufen, aber sobald ich den Befehl gebe, lösen wir uns und ziehen uns zurück.«
    Ketswana ahmte die Geste des Salutierens nach, die er sich von Gregori und Alexi abgeschaut hatte, und kroch zu seiner Bastion zurück.
    »Gregori?«
    »Hier, Sir.«
    Hans sah ihn aufrecht neben dem Dreißigpfünder stehen, wo er das Nachladen mit Kartätschen überwachte.
    »Wir ziehen uns zurück, sobald der nächste Sturmangriff erfolgt.«
    Die Luft schien lebendig vor lauter Artilleriegeschossen aus den Batterien, die zum Flankenfeuer gegen die Mauern aufgefahren waren. Die Bantaggeschütze waren inzwischen auf die korrekte Entfernung eingestellt. Nur wenige Schüsse flogen noch über die Festung hinweg; die meisten schlugen entweder in den Mauern ein, auf dem Exerzierplatz oder an der Innenflanke der Nordmauer, was diese Stellung nahezu unhaltbar machte. Warum die Bantag keine Mörser hatten, blieb Hans unerfindlich, aber er war dankbar dafür. Ein Dutzend dieser Waffen, gemeinsam auf die Festung eingestellt, wären nicht mehr zu bezwingen gewesen.
    Hans blickte zurück zum Mauertor. Alexi wartete dort, kaum zu erkennen im Rauch der Brände, die die Stadt verzehrten.
    Eine Narga schmetterte übers Feld, und Hans streckte den Kopf über die Brustwehr aus, um zu sehen, was dort geschah. Eine Reihe Infanterie sprang auf und stürmte vor, behielt dabei eine geduckte Haltung. Die Schützen, die hinter den Leichen der Gefallenen auf dem Schlachtfeld in Deckung lagen, verdoppelten ihr Feuer. Rauch verhüllte das Feld, und Hans spürte mehr, als dass er sie sah, eine Kolonne Sturmtruppen zur rechten Flanke des Bahndamms ziehen. Die Schützen standen auf und schlossen sich den vorrückenden Linien an, blieben einen Augenblick stehen und schossen, luden nach, während sie dem Gegenfeuer auswichen. Hans lief geduckt die ramponierte Laufplanke entlang übers Tor und rannte in die Südostbastion. Er hatte richtig vermutet. Eine zweite Kolonne von fast tausend Bantag stürmte im Laufschritt gegen die Bastion an und orientierte das eigene Zentrum auf eine Stelle unmittelbar vor der Mauer.
    Sein Blick wanderte immer wieder von der einen zur anderen Position, um die Entfernungen zu kalkulieren, während die beiden Kolonnen näher kamen. Gewehrfeuer seiner Verteidiger prasselte konstant in die Reihen der Angreifer und streckte Dutzende Bantag nieder, aber die Kolonnen rückten trotzdem weiter vor. Man sah deutlich, dass es ausgeruhte und sehr disziplinierte Truppen waren. Er hob die Hand und gab damit den Mannschaften der schweren Geschütze das Signal, sich aufs Feuern vorzubereiten.
    Ha’ark knurrte wütend, während er den Angriff verfolgte. Das kostete einfach zu viel, viel zu viel! Fast die Hälfte seiner fünf Eliteregimenter war tot oder verwundet. Die Überlebenden waren gebrochen, konnten schier nicht glauben, dass Vieh solch fanatischen Widerstand leistete.
    Kartätschen peitschten aus den beiden Bastionen hervor, die das Tor bewachten, und in diesem Augenblick rannte die flankierende Kolonne aus dem Süden los und wechselte die Angriffsrichtung.
    »Bringt mir mein Pferd!«, schrie Ha’ark. »Bringen wir das jetzt zu Ende!«
    Hans wurde langsamer, als er sich dem offenen Tor näherte, und drängte die letzten Verteidiger in die Stadt. Er sah, dass einige Verwundete auf der Mauer zurückgeblieben waren … und hoffte, dass der Tod sie rasch ereilen möge.
    Ein dunkler Kopf erhob sich über die Südostbastion, Sekunden später gefolgt von Dutzenden weiteren und einer roten Flagge. Sie stürmten über die Mauer. Gewehrsalven krachten, und Kugeln knallten rechts und links von Hans in die Ziegelmauer. Auf der Mauer über ihm hielt sich die neue Reservelinie bereit und wartete zum Glück noch damit, das Feuer zu eröffnen.
    Die letzten Überlebenden stolperten durchs Tor, während zig Bantag auf den Exerzierplatz hinabschwärmten und im Laufschritt die Festungsmauern zu beiden Seiten stürmten. Hans zog sich durch das Tor und entlang der schmalen Straße in die Stadt zurück. Er schirmte sich dabei mit erhobener Hand vor der Glut der Brände ab. Er wartete nach wie vor, während immer mehr Angreifer draußen aufliefen, und lauschte dabei den Schüssen aus der Südbastion auf der Ziegelmauer, die über die Zugänge zur Stadt hinwegstrichen.
    Ein stetiger Kugelhagel schlug zum offenen Tor herein, und Hans hörte die Triumphschreie der anstürmenden Bantag.
    Er drehte sich um und schlug mit dem Gewehrkolben an das eisenbeflankte Monster

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