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Forstchen, William

Forstchen, William

Titel: Forstchen, William Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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denn er wusste sehr gut, worum er hier bat.
    Lin lächelte daraufhin. »Ich habe das von Anfang an geplant. Vielleicht können wir uns in den Besitz einiger Waffen bringen!«
    Gregori gab ihm einen Klaps auf die Schulter und wandte sich zur Tür. Er kämpfte gegen eine Angst an, die ihn zu zerreißen drohte. Hätte ihm jemand in diesem Augenblick gesagt, dass er den anderen als Säule der Kraft erschien, wäre er in hysterisches Gelächter ausgebrochen. Seine Gedanken rasten, und er fragte sich in einem fort, ob er die richtigen Entscheidungen traf, ob die Bantag ihn einfangen würden und was er vorfinden würde, falls er es nach Hause schaffte.
    Er bemühte sich, die Gedanken zu beherrschen, und blickte zum weit offen stehenden Lagertor hinüber. Zwanzig weitere Wachleute stürmten die Palisade entlang und drangen ins Lager ein. Er stieß einen Seufzer der Erleichterung aus und entdeckte dann ein Knäuel von Wachleuten, die sich bemühten, ins Freie zu gelangen. Sie blieben kurz stehen, und zu seiner Verblüffung erkannte Gregori Hinsen. Hinsen stockte und blickte panisch hin und her.
    Gregori hielt den Atem an. »Komm schon, du Dreckskerl! Hier entlang! Komm nur her, und du bist tot!«
    Hinsen schien einen Augenblick lang direkt zum Vorratshaus zu blicken, wandte sich dann nach links, folgte der Palisade und blieb an dem Abschnitt stehen, der an die Gießerei grenzte. In der Ferne ertönte eine Zugpfeife, und eine Sekunde lang fragte sich Gregori, ob Alexi hier ein Signal gab. Die Pfeife ertönte erneut. Es war der ankommende Zug, von dem ihm der Weichensteller berichtet hatte. Er konnte nur hoffen, dass der Mann jetzt da draußen war, den Zug durch den Bahnhof leitete und dann die Weiche zurückstellte.
    Die Kanone feuerte aufs Neue, und im Lager brach ein tiefes kehliges Gebrüll aus.
    »Sie sind drin!«
    Der Entsetzensschrei ging in einer Gewehrsalve unter. Das durchdringende Heulen der Bantag, die das Gebäude stürmten, wurde sofort vom hysterischen Jammern derjenigen begleitet, die noch darauf warteten, in den Tunnel zu klettern. Die Menge wogte vor, und Hans hob die Brechstange.
    »Verdammt noch mal! Keine Panik! Keine Panik!« Er packte einen der Grabungsarbeiter und stieß ihn auf den Tunnel zu. Der Arbeiter stoppte kurz und zog ein Chinmädchen mit. Hans ließ es geschehen.
    Gewehrschüsse hallten durch das Werk, und eine Kugel fegte jaulend über Hans hinweg und knallte hinter ihm in die Mauer. Er spürte, dass ihm die Kontrolle über die Lage zu entgleiten drohte, dass die Menge zu einem letzten irren Kampf um ihr Leben anstürmen würde. Er versuchte, an der wimmelnden Menge vorbei etwas zu erkennen, und erhaschte einen kurzen Blick auf eine Bantag-Schützenreihe, die erbarmungslos durch die Gießerei vorrückte und einen entsetzten Mob vor sich hertrieb.
    In diesem Augenblick wurde ihm eine Tatsache so richtig bewusst, die er schon ahnte, seit er diesen verzweifelten Plan in die Wege geleitet hatte – es gab keine Möglichkeit für ihn, jemals zu entkommen. Was sie auch taten, in den abschließenden Augenblicken war mit einer umfassenden Panik zu rechnen, einem Ansturm auf den Tunnel, und er würde sterben müssen in dem Versuch, die Menschen zurückzuhalten.
    Die Menge drängte erneut näher, und die Menschen schrien und flehten. Jemand stürzte, weitere stolperten über ihn, und dann geriet alles explosiv außer Kontrolle. Hans hob die Brechstange, brachte es aber nicht über sich zuzuschlagen, als die Menschen ihn zur Seite drängten und aneinander zerrten, um in das grabähnliche Loch zu gelangen, das zum Leben führte.
    Er wurde an die Wand gedrängt, schnappte nach Luft und hob die Hände vors Gesicht, um seine Augen zu schützen, als ein Kugelhagel rechts und links von ihm an die Mauer prasselte. Ein Bantag, der sein Gewehr weggeworfen hatte, kam um den Hochofen gelaufen. Sein Säbel stieg und fiel. Ein weiterer Bantag tauchte auf und legte das Gewehr an, und es schien, als bannten er und Hans sich gegenseitig mit den Blicken. Der Bantag heulte in der Raserei der Schlacht und zielte direkt auf Hans.
    Dann stieß der Bantag einen Schmerzensschrei aus, und sein Gewehr überschlug sich in der Luft; Ketswana war zur Stelle und zerrte einen Säbel aus dem Rücken des Kriegers. Er schlug erneut zu und enthauptete nahezu den anderen Krieger. Ketswana schob sich durch die Menge, geschützt von seinen Leuten, und brüllte dabei ein wildes Lied.
    Vor dem Tunneleingang drehte er sich um und schwenkte den

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