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Forstchen, William

Forstchen, William

Titel: Forstchen, William Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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Kolben der Waffe ins Gesicht. Mit grimmiger Befriedigung spürte er, wie der Schädel nachgab. Ein gedämpfter Schrei entrang sich einem der Menschen, und Gregori riss das Gewehr wieder hoch.
    »Ein Laut von euch, und ihr seid beide tot!«
    Beide hatten die Augen vor Entsetzen weit aufgerissen.
    »Hört mir zu. Wir fliehen. Wir sind Hunderte. Entscheidet euch jetzt! Entweder helft ihr uns, oder …« Er legte das Gewehr an und richtete es erst auf den einen, dann auf den anderen.
    Einer der beiden blickte Gregori offen an und dann auf den toten Wachmann hinab. Ein Lächeln legte das rundliche Gesicht in Falten, und er beugte sich vor und spuckte auf die Leiche des Bantag. Der andere Mann stand einfach nur da und zitterte vor Angst.
    »Wer von euch bedient die Weichen?«
    Der Mann, der ausgespuckt hatte, nickte und zeigte auf sich.
    »Gut. Hast du die Schlüssel?«
    Der Weichensteller kniete sich in die Blutpfütze, die sich unter dem Bantag ausbreitete, und riss diesem einen Schlüsselbund vom Gürtel. »Jetzt habe ich sie.«
    »Wir heizen gerade eine Lokomotive auf. Ich möchte eine freie Strecke zu den Hauptgleisen nach Westen haben.«
    »Das könnt ihr nicht machen!«, keuchte der andere.
    Gregori legte erneut die Schrotflinte an.
    »Nein, nein! So meine ich das nicht. Ein Zug wird in fünfzehn Minuten erwartet.«
    »Jesus verdamme das alles!«, fauchte Gregori wütend. »Habt ihr den Fahrdienstplan hier?«
    Der Telegrafist deutete mit dem Kopf auf seinen Schreibtisch, und Gregori sichtete die Papierstapel. Sie waren in Chin abgefasst. Erneut fluchte er.
    »Ob es euch gefällt oder nicht, ihr kommt beide mit!«
    Der Gefährte des Telegrafisten grinste immer noch. »Welche Wahl haben wir denn noch, seit du diesen Bastard umgebracht hast?«
    Gregori betrachtete den Weichensteller sorgfältig und spürte: Er konnte darauf vertrauen, dass dieser Mann einen kühlen Kopf behielt. Dann fiel ihm auf, dass der Bantag mit einem ungeschlachten Revolver bewaffnet war. Er befreite ihn aus dem Griff der Kreatur und warf ihn dem Weichensteller zu.
    »Benutze ihn nur im Notfall.«
    Der Weichensteller betrachtete erst die Waffe in seiner Hand und dann wieder Gregori, und eine kindliche Freude leuchtete in seinen Augen.
    Ein Schuss krachte draußen. Bemüht, seine Panik zu beherrschen, ging Gregori durch die noch immer offene Tür hinaus und blickte zum Lager hinüber. Die Bantagkolonne strömte dort hinein. Noch näherte sich niemand der Fahrdiensthütte. In alldem Durcheinander hatte niemand den Schuss seiner Schrotflinte gehört.
    »Haltet euch bereit«, sagte Gregori, und mit nach wie vor schwelendem Umhang machte er sich auf den Rückweg zum Vorratshaus.
    »Lauft, verdammt, lauft!«, brüllte Hans.
    Er sah die Menge aus den Schatten des Lagers heraus zur Tür stürmen. Einen Augenblick lang hatte er nackte Angst. Tamira war nirgendwo zu sehen. Dann entdeckte er Ketswana mit Manda an seiner Seite; sie trug Andrew und trieb Tamira vor sich her. Sie stürmten zur Tür herein, als eine Gewehrsalve krachte und ein halbes Dutzend Menschen niederstreckte.
    »Wie nahe sind sie?«, schrie Hans, als Ketswana auf ihn zutrat.
    »Am Tor!«
    Also höchstens noch eine Minute, berechnete Hans. Er verfolgte, wie die Menge weiter hereinströmte. Er gedachte ihr noch dreißig Sekunden zu geben und zählte die Zeit langsam ab.
    Als er bei dreißig war, wimmelten immer noch ein paar Hundert Menschen auf der Fläche zwischen Gießerei und Unterkünften, und viele davon wichen vor den Gewehrschüssen zurück, die über den offenen Platz hinwegpeitschten.
    »Tür zu!«
    Als sich Ketswana und seine Leute gegen die Tür stemmten, hörte er schrille Schreie von draußen, und der Ansturm ging wieder los.
    »Macht sie zu!«, bellte Hans, erfüllt von Abscheu davor, dass er die Menschen draußen verdammte. Er wusste jedoch eins: Falls panische Menschen die Tür verstopften, konnte diese nicht mehr geschlossen werden, und die Bantag würden mühelos ins Werk vordringen.
    Die Tür ging knarrend zu, und die letzten paar Menschen kämpften sich durch den Spalt. Eine Frau war halb hindurch, als die Tür anfing, sie zu zerquetschen. Hans sprang vor und packte die Frau am Arm, wollte sie hereinziehen. Jammernd wandte sie sich um, aber er hielt sie fest. Noch während sich der Türspalt weiter schloss, langten Hände hindurch, und Hans wandte sich ab. Ihm war übel, aber er hielt die Frau weiter fest, während Ketswanas Männer die Hände der Menschen

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