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Forstchen, William

Forstchen, William

Titel: Forstchen, William Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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Säbel. Der Mob gab eine Sekunde lang nach. Ketswana streckte die Hand aus, packte einen seiner eigenen Männer und warf ihn in das Loch, um einen zweiten gleich hinterherzustoßen. Er blickte sich um, während er weiterbrüllte, und packte Hans.
    »Geh!«
    »Du zuerst!«
    »Zur Hölle mit dir, geh!«
    Hans versuchte sich zu wehren, aber die fleischigen Hände des Riesen hielten ihn am Kragen gepackt. Ketswana hob ihn erst hoch und ließ ihn dann fallen. Hans stürzte in den Tunnel und landete auf dem Mann, der immer noch auf der Leiter stand. Hans wollte zurückklettern, aber Ketswana ragte über ihm auf.
    »Geh!«, beharrte er. »Du bremst uns nur!« Der Krieger stand wie eine Säule vor ihm.
    »Verdammt, komm mit! Wir brauchen dich immer noch!«
    »Hier sterben? Wohl kaum! Geh! Ich folge dir gleich.«
    Hans zögerte eine Sekunde lang und kletterte die Leiter hinab. Am Boden hockte er sich hin und machte sich bereit, auf Händen und Knien den Tunnel zu durchqueren. Mehrere Lampen waren umgestoßen worden, sodass Dunkelheit herrschte. Der Pumpenmann war weg, und die Luft stank und war stickig. Hans krabbelte los und stieß an den Vordermann. Die Langsamkeit trieb ihn schier zum Wahnsinn – vier Meter weit kriechen, dann für die gleiche Zeitspanne anhalten, dann weiterkriechen. Jemand stieß von hinten auf ihn und fluchte in einer Hans unbekannten Sprache. Seine Augen tränten in der abgestandenen Luft, und ihm wurde schwindelig. Der Kampflärm in der Gießerei wurde leiser, und auf einmal spürte er, wie der Tunnel anstieg. Eine Sekunde lang glaubte er, eine Zugpfeife zu hören, und in einem Augenblick der Angst stellte er sich vor, dass der Zug schon abfuhr. Wiederum einen Augenblick später krachten Schüsse über ihm.
    Dale Hinsen blickte dem vorbeiratternden Zug nach, der auf einer Weiche abbog. Er sah, wie der Weichensteller den Schalter zurückstellte, sobald der Zug vorbei war. Nachdenklich blickte Hinsen dem Zug weiter nach, während dieser langsam der Strecke folgte und dabei an einer einzelnen Lok vorbeifuhr, die mitten auf dem Bahnhof stand, wo ihr Dampf entwich.
    Ein einzelner weiterer Zug stand dort draußen. Hinsen drehte sich zur Gießerei um. Kein Weg führte durch deren Wand und von dort durch die Palisade.
    Ein Tunnel. Es musste ein Tunnel sein!
    Panisch sah er sich um und richtete die Aufmerksamkeit wieder auf den Zug.
    Das musste es sein! Durch einen Tunnel, um dann den Zug zu nehmen. Aber wo … Ein übler Fluch entfuhr ihm, als ihm etwas klar wurde: Das Vorratshaus stand direkt zwischen seiner jetzigen Position und dem einzigen Zug, der Hans und seinen Abschaum in die Freiheit tragen konnte.
    »Sie sind im Vorratshaus!«, brüllte Hinsen. »Im Vorratshaus!«
    Die Wachleute starrten ihn verwirrt an.
    »Verdammt noch mal! Sie haben einen Tunnel direkt dorthin gegraben!« Er deutete auf das Vorratshaus. »Haltet sie auf!«
    Einer der Wachmänner blickte auf Hinsen herab, verwirrt davon, dass ein Stück Vieh es wagte, ihm Befehle zu erteilen.
    Hinsen ging los, blieb wieder stehen. »Los, macht schon!«
    Ein weiterer Wachmann trat schließlich vor. Hinsen blickte konzentriert zum Vorratshaus hinüber. Die Tür ging langsam auf, und der Wachmann wurde langsamer.
    Ein Licht blitzte unter der Tür auf, und der Bantag wirbelte herum und hielt sich die Schulter. Jetzt ging die Tür weit auf, und eine Explosion von Menschen stürmte heraus.
    »Hinsen! Du Mistkerl!« Jemand lief auf ihn zu.
    Hinsen wich zurück, wusste nicht recht, was er da sah … Das Wesen trug einen Bantaghelm und stieß auf Rus Flüche gegen ihn aus. Die Gestalt wurde langsamer und hob die Hand. Hinsen wollte sich zu Boden werfen, als der Revolver erneut feuerte. Die Kugel streifte ihn an der Schulter und schleuderte ihn rückwärts. Zahlreiche Schüsse krachten. Hinsen rollte sich zu einer Kugel zusammen, hielt sich die verletzte Schulter und sah, wie seine drei verbliebenen Wachleute das Feuer erwiderten. Ein Dutzend Männer stürmten aus dem Mob hervor, der aus der Tür des Vorratshauses strömte. Mehrere stürzten, aber die Gruppe setzte den Angriff auf Hinsens Wachleute fort.
    Er stieß sich mit den Füßen ab, wollte aus dem Handgemenge entkommen.
    »Hinsen!«
    Er blickte zu dem Mann auf, der einen Bantagumhang trug, aber was Hinsens Aufmerksamkeit weckte und gebannt hielt, war die auf seinen Kopf gerichtete Schusswaffe. Noch während Hinsen brüllte, sah er, wie sich der Finger um den Abzug schloss … und der Hahn auf eine

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