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Fortinbras ist entwischt

Fortinbras ist entwischt

Titel: Fortinbras ist entwischt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Malpass
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lächelte verlegen. «Oft merke ich es erst... wenn ich schon ausgetrunken habe», sagte er achselzuckend, «und dann ist es zu spät.»
    Sie gab einige kleine mißbilligende Laute von sich, dann sagte sie weich und mütterlich: «Ich weiß nicht, Mr. Darling, aber mir kommt es doch richtig bedenklich vor, Sie in Afrika so allein zu lassen.» Sie lächelte.
    «Meine Worte! Ich habe Ihnen doch gesagt, Sie sollten mit mir kommen und sich um mich kümmern.»
    Sie wandte ihre ganze Aufmerksamkeit seinem Anzug zu, den sie sorgfältig über den Stuhl legte. Schließlich strich sie mit der Hand darüber und sagte: «Da ist er wieder, Mr. Darling, so gut wie neu.»
    «Sie sind eine großartige Frau», sagte er; er blickte auf den gebügelten Anzug und sah dann sie an.
    «Hat Ihnen der Tee gutgetan?» Sie nahm ihm die Tasse ab. Eine Sekunde lang berührten sich ihre Fingerspitzen. Sie sah ihn ernst, nachdenklich und fragend an, gefangen von einem Augenblick, der das Gestern, Heute und Morgen umschloß. Dann lächelte sie ein wenig gezwungen und verließ mit der leeren Tasse das Zimmer.
    Um zehn Uhr brachte May Opa seinen Morgenkaffee. Er lächelte sie über seine Zigarre an.
    Opa lächelte selten, aber besonders selten morgens, und seitdem ihm unerhörterweise die Times vorenthalten wurde, so gut wie nie mehr. Heute lächelte er jedoch. May sah es, und die schlimmsten Befürchtungen überfielen sie.
    «Ich danke dir, meine Liebe», sagte er und nahm ihr den schwarzen Kaffee ab. «Hättest du vielleicht ein paar Minuten Zeit, dich mit einem alten Mann zu unterhalten?»
    «Natürlich», sagte May und setzte sich. Sie mußte zwar die Betten machen, das Haus putzen, das Mittagessen und das Abendbrot vorbereiten, aber was half’s.
    «Jocelyn!» brüllte Opa. Jocelyn schreckte hoch und kam aus dem angrenzenden Arbeitszimmer herübergeeilt. Das Lächeln des alten Tigers wirkte auf ihn alles andere als beruhigend. «Ah, da bist du ja, mein Junge», rief Großvater mit überschwenglicher Herzlichkeit. «So setz dich doch, setz dich!»
    Jocelyn ließ sich auf der äußersten Bettkante nieder wie ein auf gescheuchtes Huhn auf der Stange. Opa zog an seiner Zigarre. «Ihr wundert euch sicher, warum ich heute morgen mit euch reden will», sagte er.
    Jocelyn und May wunderten sich überhaupt nicht. Sie wußten verdammt gut warum und waren auf das Schlimmste gefaßt.
    «Helena», sagte Opa, «hat eingewilligt, meine Frau zu werden.»
    May dachte: das ist wirklich das letzte, was wir uns gewünscht hatten, aber es freut mich für den Alten. Ehrlich. Sie erhob sich und küßte ihn auf die Wange, was ihm offensichtlich gefiel. «Schwiegervater, das freut mich für dich, wirklich!»
    Er sah sie listig an. «Es freut dich für mich. Nicht für dich, nicht wahr? Na, ist ja auch verständlich.»

    Jocelyn schüttelte ihm herzlich die Hand. «Ich hoffe, ihr werdet beide sehr, sehr glücklich, Vater. Sicher ist es für euch beide das Beste, was ihr euch wünschen könnt.»
    «Danke, Jocelyn.» Dann trat eine etwas beklemmende Stille ein. Sie warteten. May dachte, ich habe ihn noch nie vor einer Hürde scheuen sehen, aber diese zu nehmen, ist ja auch - weiß Gott — nicht leicht. Sie beschloß, ihm zu helfen.
    «Übrigens, Schwiegervater, mach dir bitte keine Sorgen um mich und Jocelyn, wir verschwinden natürlich so bald wie möglich.»
    «Verschwinden?» fragte Opa. «Wohin denn? Wovon, zum Teufel, redest du, May?»
    «Wir werden schon etwas finden», sagte Jocelyn; es klang, als hoffe er, sie würden nach langen Irrfahrten schließlich irgendwo einen leeren Heuschober entdecken.
    May sagte: «Natürlich finden wir etwas, wir stehen schließlich nicht ohne einen Pfennig da.» Aber fast, fügte sie in Gedanken hinzu.
    Plötzlich ging Opa ein Licht auf. Er starrte beide ganz verwundert an. «Guter Gott, ihr denkt doch nicht etwa daran, hier auszuziehen? Das könnt ihr mir doch nicht antun, verdammt noch mal. Ich will, daß ihr hier - in den - bleibt.»
    Erregt sagte May: «Also hör mal, Schwiegervater, wir lassen uns von dir keine Vorschriften machen.»
    «Natürlich nicht», sagte Jocelyn, der das Gefühl hatte, eine zustimmende Bemerkung würde von ihm erwartet.
    «Redet nicht solchen verdammten Unsinn», sagte Opa. «Nie in meinem Leben habe ich euch Vorschriften gemacht.»
    «Aber jetzt versuchst du es», sagte May.
    «Guter Gott, ich schreibe euch auch jetzt nichts vor! Seit Jahr und Tag lebt ihr hier glücklich und zufrieden, und

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