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Fotostudio Plange I (German Edition)

Fotostudio Plange I (German Edition)

Titel: Fotostudio Plange I (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Darius von Benin
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aufgegriffen worden, hat da randaliert, wohl weil er nicht zum Zuge
gekommen ist. Kannst du dir das vorstellen? Knapp 20 Jahre aber ne Schnauze wie
ein Zuhälter. Dabei wollte er nur einen Spaziergang machen! Ich will mir gar
nicht vorstellen, was er alles anstellt und wo er dann landet, wenn ich in drei
oder vier Stunden alleine lasse.“ Er wirkte wirklich verzweifelt.
     
    „Dann lass es und bring ihn einfach mit. Wir haben ja
schließlich die Polizei im Hause!“
     
    „Äh?“
     
    „Oliver kommt auch!“
     
    „Dann ist ja gut!“
     
     
    Der Samstag kam und ebenso meine Gäste. Um kurz vor acht
klingelte Klaas mit seiner Begleitung. Besagter Frederick von Dunkel war
höchstens 22 Jahre und strohblond. Er war etwas größer wie ich, wirkte aber
ziemlich schlaksig. Brav reichte er mir die Hand und gratulierte artig.
Gleiches erfolgte mit den anderen Anwesenden, nur das Händeschütteln mit Marvin
dauerte länger als nötig.
    Mein Neffe hatte sich, obwohl Samstag Ausgehtag Nummer eins
für ihn ist, angeboten, mir zur Hand zu gehen und die Getränkeversorgung zu
übernehmen. Ich nahm diese Offerte dankend an, denn ich wusste oder befürchtete
es vielmehr, es würde mit dieser Gästekonstellation ein ziemlich langer Abend
werden.
     
    Nach und nach trudelten alle ein. Bis auf die beiden
Nachzügler waren wir komplett. Man entschied, mit dem Essen auf die Beiden zu
warten. Die ersten anregenden Getränke wurden konsumiert und die ersten
Anekdoten aus Studientagen ausgetauscht. Als Markus die Geschichte mit dem Aasee
zum Besten brachte, sprach die Reaktion der beiden jüngsten Mitglieder der
Runde Bände. Man traute uns Älteren wohl nicht zu, Spaß gehabt oder gar
Verbotenes in unseren früheren Leben getan zu haben.
     
    Um kurz nach neun, die zweite Flasche Eierlikör war schon
leer, kamen Marius und Oliver, wir waren komplett. Während des Essens wurde
ziemlich viel gelacht. Thomas und Carsten versuchten sich mit Geschichten über
vermeintliche Versicherungsbetrüger zu übertrumpfen, aber die beiden Anwälte
setzten immer noch einen drauf. Als die Tafel aufgehoben wurde, war die dritte
Flasche Likör zum Altglas gestellt worden. Wir verlagerten ins Wohnzimmer, wo
es mit gleichem Gelächter weiterging.
     
    Irgendwie kam das Thema auf Ruhestörung in allen
möglichen und unmöglichen Schattierungen. Kai hatte gerade die Geschichte
erzählt, wie er einmal von einem besoffenen Fahrgast, der in einem seiner Busse
randaliert hatte und daraufhin vom Fahrer mitten in der Nacht auf einem französischen
Rastplatz abgesetzt wurde, wegen Aussetzung verklagt worden war. Die beiden
Anwälte stritten sich sofort über den möglichen Gerichtsort.
    Aber Oliver, der Polizist, meinte plötzlich: „Aber für
Randale brauchen wir nicht nach Frankreich zu gehen, die haben wir auch hier!
Ich musste ja heute den Wochenbericht fertigmachen und ich hab mir bei einem
Protokoll fast in die Hosen gemacht. Der verkappte Sänger hat meine Kollegen
gerufen, er wurde Opfer eines Randalierers!“
     
    „Meinst du den zahnlosen Peter?“ Carsten war neugierig
geworden.
     
    „Genau denjenigen welchen! Aber ich habe ja nichts
gesagt, nenne keine Namen. Aber es war wirklich nur lustig!“ Er schlug sich mit
der Hand auf den Oberschenkel.
     
    „Nun erzähl schon!“ Marius wollte es anscheinend auch wissen.
     
    „Stellt euch folgende Szene vor: drei Leute auf der
Klappe.“
     
    Las kraulte sich am Kinn. „Da ist einer zu viel!“
     
    „Genau! Zwei junge Typen und die Diva!“
     
    „Wie kann man denn mit der? Da muss man sich ja vorher
und hinterher desinfizieren! Ich krieg Pickel, wenn ich mir nur vorstelle, dass
der mich küsst!“ Mein Versicherungsmakler war anscheinend näher mit dem
verhinderten Opernsänger bekannt.
     
    „Die beiden jungen Typen fangen an, am Pinkelbecken. Das
übliche Anbahnen, wenn ihr wisst, was ich meine. Man gibt sich Kopfzeichen, man
will ins Klo!“
     
    „Schatz, spann uns nicht auf die Folter!“ Marius wieder.
     
    „Wie gesagt, der eine ab in die Kabine, der andere will
hinterher, aber die Diva ist schneller und schließt die Tür vor ihm zu. Der Typ
ist sauer und fängt an, gegen die Tür zu schlagen. Berechtigt, aber egal. Die
Diva ist verängstigt und ruft mit Handy die Polizei. Meine Kollegen kommen und
nehmen alle mit!“
     
    „Den Einsatz hab ich gesehen! Bin dann lieber weiter
gegangen.“ Was machte Marvin an der Klappe?
     
    „Und wie ist es ausgegangen?“ Aus Olaf sprach der

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