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Fotostudio Plange I (German Edition)

Fotostudio Plange I (German Edition)

Titel: Fotostudio Plange I (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Darius von Benin
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Jurist.
     
    „Wie das Hornberger Schießen! Alle wurden ermahnt und
konnten hinterher wieder gehen! Ist doch Kinderkram! Die Diva wollte zwar
Strafanzeige stellen, wurde aber darauf aufmerksam gemacht, sich selbst der
Freiheitsberaubung schuldig gemacht zu haben. Da hat sie den Schwanz eingezogen
und ist ab!“
     
    „Mir tut es um die beiden Jungen leid!“ Typisch Kai, er
hätte wohl beide selbst gerne vernascht.
     
    Alles lachte, nur Klaas und Frederick waren ruhig. Der angehende
Verlagserbe räusperte sich: „Ich finde es ja toll, dass ihr auf meine Kosten
lacht. Das war alles andere als spaßig! Abgeführt wie ein Schwerverbrecher!“
     
    Oliver blickte ihn verzeihend an. „Tut mir leid, ich
wusste nicht, dass du …“
     
    „Ist ja schon gut, aber da findet man mal was Nettes in
diesem Kaff und was ist? Diese abgehalfterte Trümmertunte ist schneller und
schließt sich mit dem Schnuckel ein! Da kann man ja nur wütend werden!“
     
    „Verständliche Reaktion!“ Da sprach der Pädagoge in Lars.
„Aber Marvin, da fällt mir auf, was hast du denn da gemacht? Wenn du das Ganze
mit eigenen Augen gesehen hast?“
     
    Der Kleine wurde richtig verlegen. „Naja, ich wollte auch
mal wieder …“
     
     
    Es war ein lustiger und gelungener Abend. Wir waren schon
bei fünften Flasche Selbstgemachten, da wollte Olaf unbedingt eine Hausführung
haben. Er kannte das Haus noch von früher. Mit gewissem Stolz führte ich die
Truppe in den Keller und zeigte ihnen die Umbauten. Auf einem Ausflug auf den
Dachboden, wo die Sachen meines Bruders und seiner Frau lagerten, wollte ich
auf Rücksicht auf meine oberen Mieter verzichten. Es war mittlerweile weit nach
elf.
     
    Bei den Berlinern und dem obligatorischen
Mitternachtskaffee schüttelte Marius sein weises Haupt. „Der hatte der Kerl
eine eigene Sauna und sagt keinen Ton! Ich fass es nicht! Da könnte man sich ja
eine Menge Geld sparen!“
     
    „Was willst du uns damit sagen?“ Igor wirkte etwas
angeschlagen, die siebte Flasche war längst ausgetrunken.
     
    „Ist doch ganz einfach! Man könnte ja mal zusammen in die
Sauna gehen!“
     
    „Wann denn? Ich bin dabei!“ Ist das eine Nachricht für
den Lokalteil?
     
    „Jetzt zum Beispiel! Stefan, in deinem Schwitzkasten
können mindestens vier Leute bequem liegen! Wenn ich jetzt mal den Platzbedarf
eines Liegenden auf einen Sitzenden aufteile, dann komm ich zu dem Ergebnis,
dass wir alle, die wie versammelt sind, auch zusammen da rein können.“ Die
Logik des Verkäufers war unverkennbar.
     
    Ich blickte in die Runde. „Wenn ihr wollt, mach ich die
Sauna an. Handtücher sind ja genug da! Aber wenn, dann alle oder keiner! Eure
Entscheidung!“ Ich vernahm nur zustimmendes Gemurmel, teilweise laut und
deutlich, teilweise verzagt und leise.
     
    „Schatz, dürfen wir eigentlich?“ Igor nickte, aber er
meinte, wir sollten die Barbells zur Vorsicht rausnehmen, man könne ja nie
wissen. Es könnte zu heiß werden.
     
    Das war für die anderen natürlich ein gefundenes Fressen.
Sie wollten wissen, was Igor und ich hatten machen lassen. Ich schälte mich aus
meinem Hemd und deutete auf meine Brust. Ich biss die Zähne zusammen, es tat
etwas weh, als ich das Pflaster abzog, aber ein Indianer kennt keinen Schmerz.
Alle bestaunten meine Brust, einige positive Äußerungen waren zu hören.
     
    Mein Igor entfleuchte in den Keller, um die Sauna
anzustellen, während Marvin im Bad verschwand, um die Handtücher zu holen. Er
verteilte eins an jeden der Anwesenden. Langsam, aber sicher, fing jeder an,
sich auszuziehen. Die Idee der Mitternachtssauna war geboren.
     
    Nur mit Handtüchern um die Hüften zog die gesamte
Gesellschaft in den Keller in Richtung Sauna. Wir brauchten knapp 20 Minuten,
bis sich jeder von uns saunafertig gemacht hatte. Duschen dauert halt einige
Zeit! Als wir den Schwitzkasten betraten, zeigte das Thermometer knappe 75
Grad.
     
    Nach einer Viertelstunde verließen wir die Holzbänke und
begaben uns zur Abkühlung in den Partykeller. Igor verteilte Getränke, ich riss
die Kellerfenster auf und hatte Lungenschmacht. Ich schaute Marvin an. „Kannst
du mir bitte meine Zigaretten holen?“
     
    Er verstand und fragte in die Runde: „Braucht jemand was
von oben? Zigaretten oder sonst was?“ Einige Wünsche wurden geäußert und er
wandte sich an Frederick: „Hilfst du mir bitte?“
     
    Der Angesprochene nickte und beide verschwanden nach
oben. Nach einigen Minuten kehrten sie mit den

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