Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Titel: Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
Vom Netzwerk:
Batavia, Bangkok. Sie sind gut
verteilt und stellen daher die Antwort dar auf die Frage, wie man
eine Milliarde siebenhundert Millionen Menschen füttern
soll.«
    »Und dennoch«, sagte Byerley, »haben sie ein
Arbeitslosenproblem in Tientsin. Ist es möglich, daß sie
überproduzieren? Es ist geradezu absurd zu glauben, Asien
könnte unter einem Überfluß an Nahrungsmitteln
leiden.«
    Die Ränder um Chings dunkle Augen herum legten sich in
Fältchen. »Nein. So weit sind wir noch nicht. Es stimmt,
daß während der letzten paar Monate ein paar Bottiche
stillgelegt worden sind, aber das ist doch nichts Ernstliches. Die
Leute sind nur provisorisch entlassen worden, und diejenigen, die
nicht in anderen Branchen arbeiten wollten, hat man nach Colombo auf
Ceylon gebracht, wo eine neue Fabrik gerade in Betrieb gesetzt
wird.«
    »Warum aber sollten Bottiche stillgelegt werden?«
    Ching lächelte sanft. »Wie ich sehe, verstehen Sie nicht
viel von Hydroponik. Nun – das überrascht mich nicht. Sie
stammen aus dem Norden, und im Norden ist Bodenbebauung noch immer
profitabel. Im Norden ist es gang und gäbe, daß man –
wenn man an Hydroponik denkt – sich eine Einrichtung vorstellt,
mit deren Hilfe man Rüben in einer chemischen Lösung
züchten kann. Das trifft ja auch tatsächlich zu – nur
daß die ganze Sache etwas ungeheuer Kompliziertes ist.
    Zunächst ist die größte Ernte, die wir
alljährlich hervorbringen, Hefe. Sie ist sogar noch ständig
im Wachsen. Wir haben mehr als zweitausend Stränge in
Produktion, und jeden Monat werden neue Stränge eingesetzt. Die
grundlegenden anorganisch-chemischen Nahrungsstoffe für die
verschiedenen Hefen sind Nitrate und Phosphate zusammen mit
bestimmten Mengen der benötigten Spurmetalle bis hinunter zu den
winzigen Teilen von Bor und Molybdän, die erforderlich sind, um
gute Resultate zu erzielen. Die organischen Teile bestehen
hauptsächlich aus Zuckermischungen, die aus der Hydrolyse von
Zellulose gewonnen werden, aber auch noch andere Nährfaktoren
werden benötigt. Um eine erfolgreiche hydroponische Industrie zu
leiten – eine, die 1700 Millionen Menschen mit Nahrungsmitteln
versorgen kann –, müssen wir im ganzen Osten ein ungeheures
Wiederaufforstungsprogramm durchführen. Wir benötigen
riesige Holzumwandlungsanlagen, um mit unseren Dschungeln fertig zu
werden. Wir brauchen Kraftanlagen, Stahl und vor allem chemische
synthetische Produkte.«
    »Weshalb letztere, Sir?«
    »Weil – was Sie wohl nicht wissen werden, Mr. Byerley
– diese verschiedenen Hefestränge alle ihre besonderen
Eigenheiten haben. Wie ich schon sagte, haben wir zweitausend
Stränge entwickelt. Das Beefsteak, das Sie heute zu essen
glaubten, war Hefe. Das gefrorene Fruchtdessert, das Sie aßen,
ebenfalls. Wir besitzen filtrierten Hefesaft mit dem Geschmack, dem
Aussehen und dem Nährwert von Milch.
    Mehr als alles andere ist es der Geschmack und das Aroma, was
Hefenahrung so populär gemacht hat. Zu diesem Zwecke haben wir
künstlich Hefestränge gezüchtet, die nicht mehr allein
auf Grund einer Diät von Salzen und Zucker existieren
können. Ein Strang benötigt Biotin. Ein anderer
Bteroylglutonsäure. Wieder andere brauchen siebzehn verschiedene
Aminosäuren sowie alle B-Vitamine, außer einem. Das ist
recht kompliziert und dennoch ist gerade dieser Strang so
populär, daß wir seine Produktion nicht so ohne weiteres
aufgeben können.«
    Byerley rückte ungeduldig auf seinem Stuhle hin und her.
»Zu welchem Zweck erzählen Sie mir das alles?«
    »Sie haben mich gefragt, warum in Tientsin Leute arbeitslos
geworden sind. Ich muß zu diesem Zweck sogar noch weitere Dinge
auseinandersetzen. Nicht nur müssen wir zur Erhaltung unserer
Hefezucht diese verschiedenen Nährstoffe haben. Wir müssen
auch mit dem sehr komplizierten Faktor der allgemeinen
Geschmacksrichtung rechnen, der sich ständig ändert. Wir
müssen ununterbrochen die Möglichkeit im Auge behalten,
neue Stränge zu entwickeln, mit denen wir dann neu auftretende
Erfordernisse und Ansprüche erfüllen können. All dies
muß geplant werden, und die Denkmaschine erfüllt ihre
Aufgabe.«
    »Aber leider nicht vollkommen.«
    »Auch nicht sehr unvollkommen… ich meine im Hinblick auf
die von mir dargestellten Komplikationen. Schön – in
Tientsin sind wirklich ein paar Tausend Arbeiter vorübergehend
arbeitslos geworden. Beachten Sie aber doch bitte noch folgendes! Die
Höhe des Verlustes im vergangenen Jahre (wobei Verlust
ausgedrückt

Weitere Kostenlose Bücher