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Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Titel: Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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ursprünglichen
Berechnungen gedient hatte. Nun lauteten die Antworten mit einem Male
anders. Wie es scheint, hatten die Antworten, die Villafranca
für seine Arbeiten verwandte, die Wirkungen starker
Regenfälle auf die Ränder des Einschnittes nicht
berücksichtigt. Oder irgend so was war es. Ich bin ja kein
Ingenieur, wie Sie wissen.
    Wie dem auch sei. Villafranca beschwerte sich mit viel Geschrei.
Er behauptete, die Antworten der Maschine seien das erste Mal andere
gewesen und daß er die Anweisungen der Maschine aufs genaueste
befolgt hätte. Dann kündigte er. Wir boten ihm an, ihn zu
behalten auf Grund – auf Grund nicht völlig beseitigter
Zweifel, auf Grund seiner früheren befriedigenden Leistungen und
so weiter – natürlich als Untergebener in einer anderen
Stellung – mußte das ja tun – Fehler darf man ja
nicht so ohne weiteres durchgehn lassen – ist schlecht für
die Disziplin… Wo war ich stehen geblieben?«
    »Sie boten ihm an zu bleiben.«
    »Ach ja. Er lehnte dies ab. Nun ja, alles in allem sind wir
zwei Monate rückständig mit der Arbeit. Mein Gott, das
bedeutet doch absolut gar nichts.«
    Byerley streckte die Hand aus, und seine Finger begannen leise auf
die Pultplatte zu trommeln. »Villafranca gab der Maschine die
Schuld, nicht wahr?«
    »Nun ja, er wollte ja wohl die Sache nicht selbst ausfressen.
Seien wir doch ehrlich. Die menschliche Natur ist nun mal so.
Außerdem fällt mir jetzt noch was anderes ein – warum
kann ich eigentlich diese verdammten Akten nicht finden, wenn ich sie
mal brauche? Mein Ablegesystem taugt nicht einen Pfifferling. Dieser
Villafranca war Mitglied einer Ihrer nördlichen Organisationen.
Mexiko liegt zu nahe beim Norden. Das ist ein Teil der
Schwierigkeiten, die wir die ganze Zeit haben.«
    »Von welcher Organisation sprechen Sie denn?«
    »Sie nennt sich Gesellschaft der Menschlichkeit. Villafranca
ging gewöhnlich nach New York zu den alljährlichen
Zusammenkünften. Das ist eine Gesellschaft von Wirrköpfen,
aber harmlos. Die mögen die Maschinen nicht. Behaupten, die
Denkmaschinen zerstörten die menschliche Initiative. Daher hat
Villafranca auch der Maschine die Schuld zugeschoben – begreife
diese Leute selber nicht. Sieht Capital City eigentlich so aus, als
würde die menschliche Initiative nachlassen?«
    Und draußen breitete sich Capital City in goldener Glorie
unter einer goldenen Sonne aus – die neueste und jüngste
Schöpfung des Homo Metropolis.
     
    Die europäische Region
    a) Gebiet: 4 000.000 Quadratmeilen
    b) Bevölkerung: 300.000 000
    c) Hauptstadt: Genf.
     
    Die europäische Region war in vieler Beziehung eine Anomalie.
Gebietsmäßig war sie die kleinste. Sie besaß noch
nicht ein Fünftel der Fläche der tropischen Region und
nicht ein Fünftel der östlichen Bevölkerung.
Geographisch gesprochen war diese Region nur bis zu einem gewissen
Grade ähnlich dem präatomischen Europa. Sie umfaßte
nicht jene Gebiete, die früher zum europäischen
Rußland gehört hatten, noch was damals die britischen
Inseln gewesen waren. Dafür aber gehörten die
Mittelmeerküsten Afrikas und Asiens dazu und mit einem
sonderbaren Sprung quer über den Atlantik Argentinien, Chile und
Uruguay.
    Es war unwahrscheinlich, daß diese Region jemals ihren
relativen Stand gegenüber den anderen Regionen verbessern
würde, außer vielleicht durch die Kraft ihrer
südamerikanischen Provinzen. Von allen Regionen war die
europäische die einzige, in der man während der letzten
fünfzig Jahre eine Bevölkerungsabnahme registriert hatte.
Sie allein hatte ihre Produktionseinrichtungen nur unwesentlich
erweitert, und sie allein hatte für die menschliche Kultur
nichts wirklich Neues geleistet.
    »Europa«, sagte Madame Szegeczowska in ihrem sanften
Französisch, »ist in der Hauptsache ein ökonomisches
Anhängsel der nördlichen Region. Wir wissen das, und es
macht uns nichts aus.« Sozusagen als äußeres Zeichen
für die Resignation, mit der man in Europa den Mangel an eigener
Individualität hinnahm, befand sich keine Karte an den
Wänden des Büros der Madame Koordinator.
    »Und dennoch«, sagte Byerley eindringlich,
»besitzen Sie eine eigene Denkmaschine, und bestimmt befinden
Sie sich von der anderen Seite des Ozeans her unter keinerlei
ökonomischem Druck.«
    »Eine Denkmaschine. Na ja!« Sie zuckte mit ihren zarten
Schultern. Ein stilles Lächeln ging über ihr kleines
Gesicht, während sie mit ihren langen Fingern eine Zigarette
ausdrückte. »Europa ist

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