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Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Titel: Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Fenster konnte man buntes Leben beobachten – konnte
man die strahlend helle Sonne sehen, und ab und zu die schnellen,
alles durchnässenden Regengüsse. Selbst das Quaken der
Regenbogenvögel war hell und laut, und in der Dunkelheit der
Nacht leuchteten die Sterne wie harte Kristalle.
    Ngoma lachte. Er war ein großer Neger mit einem starken und
hübschen Gesicht.
    »Sicherlich«, sagte er in seinem breiten Dialekt,
»der mexikanische Kanal ist überfällig. Und wenn? Er
wird trotz allem fertig werden, Mann.«
    »Bis vor etwa einem halben Jahre war alles tadellos in
Ordnung.«
    Ngoma schaute Byerley an, während seine Zähne langsam
die Spitze einer Zigarre abbissen. Das abgebissene Ende spuckte er
aus und zündete dann das andere Ende an. »Ist dies eine
offizielle Untersuchung, Byerley? Was steckt dahinter?«
    »Nichts. Absolut nichts. Als Koordinator ist es einfach eine
meiner Funktionen, neugierig zu sein.«
    »Schön – wenn es sich einfach um gar nichts anderes
handelt, als daß Sie mit dieser Reise einen stillen Moment
ausfüllen wollen, so möchte ich Ihnen sagen, daß wir
ununterbrochen an einem Mangel an Arbeitskräften leiden. In den
Tropen geschieht nämlich eine ganze Menge. Der Kanal ist nur
eine einzige Sache.«
    »Sagt Ihre Denkmaschine denn nicht die Anzahl der für
den Kanal zur Verfügung stehenden Arbeitskräfte
voraus… ich meine unter Berücksichtigung aller anderen
Projekte?«
    Ngoma legte seine Hände in den Nacken. Aus seinem Munde
stiegen Rauchringe zur Decke. »Die Maschine hatte sich ein wenig
geirrt.«
    »Tut sie das öfter?«
    »Nicht öfter als zu erwarten. Wir erwarten ja nicht
zuviel von ihr, Byerley. Wir machen ihr die nötigen Angaben. Wir
erhalten ihre Resultate. Wir tun, was sie sagt. Im Grunde ist die
Maschine aber gar nichts anderes als eine Bequemlichkeit, wenn ich
mal so sagen darf, eine arbeitsparende Einrichtung. Wären wir
dazu gezwungen, wir könnten auch ohne die Denkmaschine
auskommen. Vielleicht nicht ganz so gut. Vielleicht ginge auch nicht
alles so schnell. Aber unser Ziel würden wir trotz allem
erreichen.
    Wir hier draußen haben Selbstvertrauen, Byerley, und das ist
das ganze Geheimnis. Selbstvertrauen! Wir haben neues Land, das
Tausende von Jahren lang auf uns gewartet hat, während sich die
übrige Welt in den blödsinnigen Dummheiten des
präatomischen Zeitalters selbst zerfetzte. Wir brauchen
keine Hefe zu fressen wie die Ostländer, und wir müssen uns
auch nicht wie ihr Nordländer mit dem abgestandenen Bodensatz
des letzten Jahrhunderts abquälen.
    Wir haben die Tsetse-Fliege und die Anopheles-Schnake ausgerottet,
und die Menschen merken nun plötzlich, daß sie in unserer
Sonne leben können, ja, daß es geradezu schön ist,
dies zu tun. Wir haben die Dschungel gerodet und Ackerboden gefunden.
Wir haben Wüsten bewässert und Gärten darin angelegt.
Wir besitzen Kohle und Öl in noch völlig unberührten
Gebieten und Mineralien – mehr als wir bis heute überhaupt
wissen.
    Tretet einfach zurück! Mehr wollen wir nicht, als daß
die übrige Welt beiseite tritt und uns arbeiten
läßt.«
    Byerley sagte prosaisch: »Aber der Kanal – vor sechs
Wochen ging doch noch alles plangemäß. Was hat sich
ereignet?«
    Ngoma spreizte die Finger. »Arbeiterschwierigkeiten.« Er
suchte unter den auf seinem Schreibtisch liegenden Akten, fand nicht,
was er suchte, und gab es auf.
    »Hatte etwas Diesbezügliches irgendwo hier
herumliegen«, murmelte er, »aber das ist ja auch ganz
unwichtig. Irgendwo in Mexiko war ein Mangel an Arbeitern
eingetreten, und zwar weil nicht genügend Frauen vorhanden
waren. Wie es scheint, hatte man vergessen, der Maschine auch die
nötigen Angaben über die Sexualbedürfnisse der
Männer zu machen.«
    Er brach ab, lachte amüsiert und fuhr dann nüchtern
fort. »Warten Sie mal. Ich glaube, ich hab’s da.
Villafranca!«
    »Villafranca?«
    »Francisco Villafranca. Er war der leitende Ingenieur. Jetzt
gestatten Sie mal, daß ich mir klar darüber werde, was
sich zugetragen hat. Irgendwas passierte und ein Damm brach zusammen.
Ja natürlich, so war es. Soweit ich mich erinnere, kam niemand
dabei ums Leben, aber dennoch war das ganze eine ziemliche
Schweinerei… und ein richtiger Skandal.«
    »Tatsächlich?«
    »Irgendein Fehler war in seinen Kalkulationen vorgekommen.
Zum mindesten behauptete das die Maschine. Man gab ihr alle Angaben
Villafrancas, Annahmen und so weiter… ich meine das ganze
Material, das als Grundlage für die

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