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Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Titel: Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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wird Ihnen keine Antwort geben.
Nicht, daß sie irgendein Vorurteil gegen diese bestimmte
Temperatur hätte oder daß eine Antwort unmöglich
wäre. Der Grund ist vielmehr, daß die Denkmaschine durch
alle ihr über eine Periode von Jahren gemachten Angaben
weiß, daß die Wahrscheinlichkeit einer
Durchschnittstemperatur von 25 Grad im Juli in Iowa praktisch null
ist. So weist die Maschine diese Angabe zurück.
    Die einzige Art, in der man der Maschine eine falsche Angabe
aufzwingen kann, ist die, daß man sie als Teil eines in sich
selbst beruhenden Ganzen einschmuggelt, eines Ganzen, welches als
solches irgendwie falsch ist, aber so raffiniert falsch, daß
die Maschine den Fehler nicht zu entdecken vermag – oder aber
eines Ganzen, das außerhalb der Erfahrung der Denkmaschine
liegt. Ersteres geht weit über menschliche Fähigkeiten
hinaus, und mit dem letzteren ist es ganz ähnlich. Dazu kommt,
daß mit jeder Sekunde die Erfahrungen der Maschine
wachsen.«
    Stephen Byerley legte zwei Finger auf den Rücken seiner Nase.
»Dann kann man also mit der Maschine nach Belieben herumspielen.
Wie aber erklären Sie dann die kürzlich aufgetauchten
Irrtümer?«
    »Mein lieber Byerley, ich sehe, daß Sie instinktiv den
großen Irrtum begehen, zu glauben, die Maschine wisse alles.
Lassen Sie mich Ihnen einen Fall aus meiner persönlichen Praxis
erzählen. Die Baumwollindustrie beschäftigt erfahrene
Aufkäufer, um Baumwolle zu kaufen. Deren Methode besteht darin,
daß sie einen Fetzen Baumwolle aus einem beliebigen Ballen
herauszerren. Sie sehen sich diesen Fetzen an, befühlen ihn,
zupfen ihn auseinander, lauschen vielleicht auf das knisternde
Geräusch; während sie das tun, berühren sie die
Baumwolle mit der Zunge. Auf diese Weise bestimmen sie die
Qualitätsklasse des betreffenden Ballens oder des betreffenden
Lots. Es gibt etwa ein Dutzend derartiger Klassen. Auf die
Entscheidung dieser Aufkäufer hin werden nun die Käufe zu
gewissen Preisen vorgenommen, es werden Mischungen zu bestimmten
Proportionen gemacht und so weiter und so weiter. Und nun kommt das
Eigenartige. Derartige Aufkäufer können auch heute noch
nicht durch die Denkmaschine ersetzt werden.«
    »Und warum nicht? Sicherlich sind doch die damit
zusammenhängenden Angaben nicht zu kompliziert für die
Maschine, was?«
    »Wahrscheinlich nicht. Aber welche Angaben meinen Sie
eigentlich? Kein Textilchemiker weiß genau, was es eigentlich
ist, das der Aufkäufer testet, wenn er den Baumwollfetzen
befühlt. Vermutlich ist es die Durchschnittslänge der
Fäden, die Art, wie sie sich anfühlen, das Ausmaß
ihrer Glätte, die Art, wie sie zusammenhängen und so fort.
Mehrere Dutzend Faktoren werden im Unterbewußtsein des
Einkäufers auf Grund jahrelanger Erfahrung gegeneinander
abgewogen. Die quantitative Natur dieser Untersuchungen ist
unbekannt. Vielleicht weiß man nicht einmal, was alles wirklich
dazugehört. Damit haben wir aber nichts in der Hand, was wir der
Maschine als Angabe liefern könnten, noch können die
Aufkäufer erklären, wie sie zu ihrer Beurteilung kommen.
Sie können lediglich sagen: ›Na, schauen Sie sich das Zeug
doch an! Können Sie denn nicht sehen, daß es in die und
die Klasse gehört?‹«
    »Ich verstehe.«
    »So wie diesen gibt es zahllose Fälle. Die Denkmaschine
ist ja schließlich auch nichts weiter als ein Werkzeug, das der
Menschheit helfen kann, schneller fortzuschreiten, indem die Last
gewisser Kalkulationen und Interpretationen von unseren Schultern
genommen wird. Die Aufgabe des menschlichen Gehirnes ist die gleiche
geblieben. An uns liegt es, neue Aufgaben zu finden, die analysiert
werden müssen, neue Methoden zu entdecken, die auszuprobieren
sind. Schade, daß die Gesellschaft für die Menschlichkeit
das absolut nicht begreift!«
    »Diese Leute sind gegen die Denkmaschine, was?«
    »Sie würden genauso gegen Mathematik sein oder auch
gegen jede neue Erfindung, wenn sie in der entsprechenden Zeit
lebten. Diese Gesellschaftsreaktionäre behaupten, die Maschine
beraube den Menschen seiner Seele. Wie ich feststelle, sind
tüchtige Männer auch in unserer Gesellschaft noch immer
sehr gesucht. Wir benötigen noch immer den Menschen, der
intelligent genug ist, die richtigen Fragen zu stellen. Könnten
wir genug von dieser Sorte finden, dann würden vielleicht die
kleinen Unstimmigkeiten, über die Sie, Herr Koordinator, sich
Sorgen machen, nicht auftreten.«
     
    Erde (einschließlich des unbewohnten Antarktika)
    a) Gebiet:

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