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Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Titel: Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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ein verschlafener Platz. Diejenigen
unserer Männer, denen es nicht gelingt, in die Tropen
auszuwandern, sind genauso verschlafen wie die ganze Region. Sehen
Sie doch selbst – mir, einer armen kleinen Frau, fällt hier
die Aufgabe zu, Koordinator zu werden. Na, glücklicherweise ist
es keine schwierige Stellung, und man erwartet nicht allzu viel von
mir.
    Was die Denkmaschine betrifft – was kann sie schon anderes
tun als sagen ›Tu dies oder tu das, und es wird gut für
dich sein‹? Was aber ist für uns das allerbeste? Daß
wir ein ökonomisches Anhängsel der nördlichen Region
sind.
    Und ist das vielleicht so schrecklich? Keine Kriege. Wir leben in
Frieden. Und nach siebentausend Jahren Krieg ist das alles recht
angenehm. Wir sind alt, Monsieur. Wir haben innerhalb unserer Grenzen
jene Gebiete, in denen die Wiege der westlichen Zivilisation
gestanden hat. Wir haben Ägypten und Mesopotamien, Kreta und
Syrien, Kleinasien und Griechenland. Ein hohes Alter ist aber nicht
notwendigerweise eine unglückliche Zeit. Es kann reich sein
und…«
    »Vielleicht haben Sie recht«, sagte Byerley
höflich. »Zum mindesten ist das Lebenstempo nicht so
intensiv wie in anderen Regionen. Die Atmosphäre ist
angenehm.«
    »Stimmt das nicht? Hier kommt der Tee, Monsieur! Wollen Sie
bitte sagen, ob Sie Tee mit Zucker wünschen? Danke
sehr…«
    Sie schlürfte ihren Tee und fuhr dann fort: »Ja, es ist
angenehm. Mag die übrige Erde weiterkämpfen. Dafür
finde ich übrigens hier in unserer Region eine interessante
Parallele. Es gab einmal eine Zeit, in der Rom die Welt beherrschte.
Es hatte die Kultur und Zivilisation Griechenlands angenommen, eines
Griechenland, das niemals einig gewesen war, das sich selbst durch
Kriege ruiniert hatte und das in einem Zustand dekadenten Elends
zugrundeging. Rom einigte es, brachte ihm Frieden und ließ es
ein ruhmloses, aber gesichertes Dasein fristen. Weit entfernt von den
Kämpfen, die Wachstum und Kriege mit sich bringen,
beschäftigte Griechenland sich mit seinen Philosophien und mit
seiner Kunst. Dies bedeutete eine Art von Tod, aber es war ein
friedlicher Tod, der mit kurzen Unterbrechungen vierhundert Jahre
lang dauerte.«
    »Und dennoch«, sagte Byerley, »fiel
schließlich auch Rom, und der Opiumrausch nahm ein
Ende.«
    »Heutzutage gibt es keine Barbaren mehr, die die Zivilisation
bedrohen könnten.«
    »Wir können unsere eigenen Barbaren sein, Madame
Szegeczowska. Ach so – ich wollte Sie ja was fragen. Die
Quecksilberminen in Almaden sind arg in Rückstand gekommen mit
ihrer Produktion. Sicherlich verlieren die Erzbecken doch nicht
schneller als angenommen an Ergiebigkeit?«
    Die grauen Augen der kleinen Frau hefteten sich mit schlauem Blick
auf Byerley. »Barbaren – Untergang der Zivilisation –
mögliches Versagen der Denkmaschine – Ihre
Gedankengänge, Monsieur, sind recht durchsichtig.«
    »Wirklich?« Byerley lächelte. »Ich sehe, ich
wäre besser daran, hätte ich auch hier mit einem Manne zu
tun. Sie glauben, daß die Sache Almaden auf einem Fehler der
Maschine beruht?«
    »Keineswegs. Aber ich glaube, daß Sie das meinen. Sie
stammen selbst aus der nördlichen Region. Das Zentralbüro
der Koordination befindet sich in New York. Und ich beobachte schon
lange Zeit, daß euch Herren der nördlichen Region das
volle Vertrauen in die Denkmaschine fehlt.«
    »Meinen Sie?«
    »Da ist zum Beispiel diese Gesellschaft für die
Menschlichkeit. Sie ist im Norden sehr stark, kann aber
natürlich im müden, alten Europa nicht viele Anhänger
finden. Wir hier sind gerne bereit, der schwachen Menschheit eine
Weile ihren Frieden zu lassen. Sicherlich gehören Sie doch zu
den Männern des Nordens, die voller Selbstvertrauen sind, und
nicht zu uns alten, zynischen Europäern.«
    »Hat das was mit der Angelegenheit Almaden zu tun?«
    »Ich glaube schon. Die Minen befinden sich unter der
Kontrolle der Consolidated Cinnabar Gesellschaft, die doch bestimmt
eine Nordgesellschaft ist und die ihren Sitz in Nikolaev hat.
Persönlich frage ich mich, ob die Direktion überhaupt die
Denkmaschine benutzt hat. In unserer letztmonatlichen Konferenz
behaupteten sie, ja, sie hätten es getan, und natürlich
haben wir keinerlei Beweise, daß das nicht stimmt. Dennoch
würde ich einem Mann aus dem Norden in dieser Sache keinen
Glauben schenken – entschuldigen Sie bitte, wenn ich das sage
–, ganz gleichgültig, wie hoch und heilig er auch die
Wahrheit seiner Angaben versichert. Dennoch glaube ich,

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