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Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Titel: Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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geistesabwesend hinzu: »Und völlig
kontraktgemäß.«

 
Beweismaterial
     
     
    »Aber auch das ist nicht das Eigentliche und Wichtige«,
sagte Dr. Calvin gedankenvoll. »Zum Schluß wurden das
Fahrzeug und andere ähnliche Raumschiffe Eigentum der Regierung.
Der Sprung durch den Überraum wurde vervollkommnet, und nun
besitzen wir ja tatsächlich Kolonien auf den Planeten einiger
näherer Sterne. Aber das ist doch nicht das
Wichtigste.«
    Ich war fertig mit dem Essen und beobachtete sie durch den Rauch
unserer Zigaretten.
    »Was wirklich zählt, ist, was mit den Menschen hier auf
der Erde in den letzten fünfzig Jahren geschehen ist. Als ich
zur Welt kam, junger Mann, hatten wir gerade den letzten Weltkrieg
beendet. Jene Zeit war ein Tiefpunkt der Geschichte. Immerhin
bedeutete er das Ende aller Nationalismen. Die Erde war zu klein
geworden für Nationen, und so gruppierten die Menschen sich in
Regionen. Das dauerte ziemlich lange. Als ich geboren wurde, waren
die Vereinigten Staaten von Amerika noch eine Nation und nicht nur
ein Teil der nördlichen Region. In der Tat trägt unsere
Firma ja noch immer den Namen ›United States Robot‹. Auch
der Wandel von Nationen zu Regionen, der unsere Wirtschaft
stabilisiert und eine Zeit hervorgebracht hat, die man ruhig als
Goldenes Zeitalter betrachten darf – ich meine im Vergleich zum
vergangenen Jahrhundert –, auch dieser Wandel wurde durch unsere
Robots bewirkt.«
    »Sie meinen die Denkmaschinen«, sagte ich. »Das
›Gehirn‹, von dem Sie gerade gesprochen haben, ist wohl die
erste derartige Anlage gewesen?«
    »Das stimmt. Ich dachte aber weniger an die Denkmaschine als
an einen Mann. Er starb letztes Jahr.« Ihre Stimme wurde
plötzlich tieftraurig. »Oder besser, er richtete es ein zu
sterben, da er wußte, daß wir ihn nicht länger
benötigen. Sein Name war Stephen Byerley.«
    »Ich dachte mir, daß Sie ihn meinten.«
    »Zum ersten Male nahm er im Jahre 2032 ein öffentliches
Amt an. Sie waren damals ja noch ein kleiner Junge, so daß Sie
sich wohl kaum daran erinnern werden, wie sonderbar das alles war.
Sein Kampf um den Bürgermeisterposten war wohl der eigenartigste
Wahlkampf, der jemals geführt wurde.«
     
    Francis Quinn war ein Politiker der neuen Schule. Das bedeutet
natürlich gar nichts, wie alle derartigen Feststellungen nichts
bedeuten. Die meisten unserer sogenannten ›Neuen
Schüler‹ hat es im sozialen Leben des alten Griechenland
schon einmal gegeben. Wüßten wir mehr davon, so
würden wir vielleicht ihre Vorgänge sogar im alten Sumerien
finden oder in den prähistorischen Seesiedlungen der
Schweiz.
    Um aber die Geschichte nicht langweilig werden zu lassen, ist es
vielleicht das Beste, wenn ich gleich sage, daß Quinn sich
weder um das Amt bewarb, noch Stimmen für sich sammelte,
daß er keine Reden hielt, noch irgendwelchen Wahlschwindel
trieb. All das tat er genausowenig, wie Napoleon bei Austerlitz ein
Gewehr bediente.
    Da man in der Politik mit eigenartigen Leuten schlafen gehen
muß, saß Alfred Lanning auf der anderen Seite des
Pultes… Lanning mit seinen wilden weißen Augenbrauen
über Augen, die scharf und hart sind vor lauter innerer
Ungeduld. Lanning gefiel die ganze Sache gar nicht.
    Hätte Quinn dies gewußt, es hätte ihn nicht im
mindesten geärgert. Seine Stimme war, vielleicht
berufsmäßig, freundlich.
    »Ich nehme an, Sie kennen Stephen Byerley, Dr.
Lanning.«
    »Ich habe, wie viele andere auch, schon von ihm
gehört.«
    »Genau wie ich auch. Vielleicht haben Sie die Absicht, ihm
bei der nächsten Wahl Ihre Stimme zu geben.«
    »Kann ich nicht sagen.« Ganz deutlich klang eine gewisse
Schärfe aus Lannings Stimme. »Ich habe die politischen
Ereignisse nicht verfolgt. Daher weiß ich wohl auch nicht,
daß er Kandidat ist.«
    »Er wird vielleicht unser nächster Bürgermeister
werden. Natürlich ist er nur ein Jurist, aber eine Kanone
und…«
    »jawohl«, unterbrach Lanning. »Ich habe das alles
schon gehört. Könnten wir aber jetzt nicht vielleicht zu
unseren eigenen Angelegenheiten kommen?«
    »Wir sind mitten drin, Dr. Lanning.« Quinns Ton war sehr
sanft. »Es liegt in meinem Interesse, daß Mr. Byerley
Staatsanwalt bleibt – allerhöchstens Staatsanwalt –,
und es liegt in Ihrem Interesse, mir dabei zu helfen.«
    »In meinem Interesse? Aber ich bitte Sie.«
Lannings Lider senkten sich tief über seine Augen.
    »Nun, sagen wir vielleicht besser im Interesse der U.S. Robot
Co. Ich komme zu Ihnen, weil Sie

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