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Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Titel: Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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an Knie gegenüber, der eine das Spiegelbild des anderen. Dr. Harriman hätte sie auf einen Blick auseinanderhalten können, denn er kannte sie und die feinen Unterschiede in ihrem Äußeren genau. Selbst wenn er sie nicht vor sich sah, sondern nur mit ihnen sprach, verwechselte er sie nicht. George Neuns Antworten waren nämlich nicht ganz so differenziert wie die George Zehns, dessen Positronengehirn viel raffinierter angelegt war.
    »Gut«, sagte George Zehn, »dann möchte ich jetzt sehen, wie du auf gewisse Behauptungen meinerseits reagierst. Erstens, menschliche Wesen fürchten Roboter und mißtrauen ihnen, weil sie Roboter für Konkurrenten halten. Wie kann das verhindert werden?«
    »Indem das Gefühl einer Konkurrenz durch eine andere Formgebung des Robots verringert wird«, sagte George Neun. »Der Robot muß anders aussehen als der Mensch.«
    »Das Wesen des Robots liegt aber in der positronischen Kopie des Lebens. Wird eine Kopie des Lebens in einer Form wiedergegeben, die keine Assoziation zum Leben zuläßt, so kann sie Abscheu hervorrufen.«
    »Es gibt zwei Millionen Arten von Lebensformen. Eine Menge davon sind für die äußere Gestalt eines Robots geeigneter als die des menschlichen Wesens.«
    »Welche ist die geeignetste?«
    George Neuns Gedankengänge durchliefen lautlose drei Sekunden. »Die Form muß groß genug sein, um das Positronengehirn beherbergen zu können, sie darf aber keine unangenehmen Assoziationen im menschlichen Wesen hervorrufen.«
    »Außer den Elefanten, die ich noch nicht gesehen habe, die aber als sehr groß und für den Menschen beängstigend beschrieben werden, gibt es keine Hirnschale, in der ein Positronengehirn Platz hat. Wie willst du diesem Problem begegnen?«
    »Indem die betreffende Lebensform kleiner gestaltet – sie darf nicht größer sein als die des Menschen – und die Hirnschale vergrößert werden muß.«
    »Also ein kleines Pferd oder ein großer Hund, meinst du das?« fragte George Zehn. »Sowohl Pferde als auch Hunde sind seit langem mit dem menschlichen Wesen verbunden.«
    »Dann passen sie.«
    »Bedenke folgendes: Ein Robot mit einem Positronengehirn kann menschliche Intelligenz nachvollziehen. Wenn ein Pferd oder ein Hund zum Beispiel sprechen könnten wie ein Mensch und folgern wie dieser, so würde wiederum Angst vor Konkurrenz aufkommen. Das Mißtrauen und die Wut wären vielleicht um so größer, als die Konkurrenz von einem Lebewesen kommt, das vom Menschen als für untergeordnet gehalten wird.«
    »Dann sollte das Positronengehirn weniger komplex und somit der Robot weniger intelligent sein«, sagte George Neun.
    »Der Komplexitätsengpaß des Positronengehirns ist in den Drei Regeln begründet. Ein weniger komplexes Gehirn könnte die Drei Regeln nicht im vollen Maße besitzen.«
    »Dann darf das Gehirn nicht verändert werden«, sagte George Neun sofort.
    »Ich bin an diesem Punkt auch nicht weitergekommen«, sagte George Zehn. »Womit bewiesen wäre, daß es nicht an meiner speziellen Art liegen kann, Gedankengänge zu vollziehen. Laß uns von vorn anfangen… Unter welchen Bedingungen könnte die Dritte Grundregel hinfällig sein?«
    George Neun antwortete nicht sofort. Er schien die Frage für schwierig und gefährlich zu halten. »Wenn ein Robot«, sagte er schließlich, »nie in eine Situation kommt, wo ihm persönlich Gefahr droht. Oder wenn ein Robot so leicht ersetzbar ist, daß es egal ist, ob er zerstört wird oder nicht.«
    »Und unter welchen Bedingungen könnte die Zweite Regel hinfällig sein?«
    George Neuns Stimme klang etwas heiser. »Wenn ein Robot so angelegt wäre, daß er automatisch auf gewisse Dinge reagiert, die festgelegte Reaktionen zur Folge haben, und damit kein Befehl mehr gegeben werden muß.«
    »Und unter welchen Bedingungen…« – George Zehn legte eine Pause ein – »könnte die Erste Regel hinfällig sein?«
    George Neun legte eine noch längere Pause ein, und als er schließlich antwortete, war seine Stimme so leise, daß man seine Worte kaum verstand.
    »Wenn«, flüsterte er, »die festgelegten Reaktionen zur Folge haben, daß menschlichen Wesen kein Schaden zugefügt werden kann.«
    »Angenommen, es gibt ein Positronengehirn, das lediglich ein paar Reaktionen auf bestimmte Reize auslöst, das einfach und billig in der Herstellung ist – und die Drei Regeln nicht braucht. Wie groß müßte dieses Positronengehirn sein?«
    »Nicht sehr groß. Je nach Art und Menge der gewünschten Reaktionen müßte es

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