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Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Titel: Foundation 02: Die Stahlhöhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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ob Clousarr vielleicht überhaupt
nichts gesagt hat. Ich frage mich, ob Sie das nicht erfunden haben.
Sie kennen Jessie schon seit zwanzig Jahren, und Sie wußten, daß sie Isebel heißt.«
    »Sie sind verrückt, Mann!«
    »Bin ich das? Wo waren Sie heute nach dem Mittagessen? Sie
waren wenigstens zwei Stunden nicht in Ihrem Büro.«
    »Wollen Sie mich verhören?«
    »Ich werde die Frage sogar für Sie beantworten. Sie
waren im Kraftwerk Williamsburg.«
    Der Commissioner erhob sich von seinem Stuhl. Seine Stirn
glänzte, und in seinen Mundwinkeln waren trockene, weiße
Flecken zu sehen. »Was, zum Teufel, wollen Sie damit
sagen?«
    »Waren Sie dort?«
    »Baley, Sie sind Ihres Dienstes enthoben. Geben Sie mir Ihre
Papiere!«
    »Noch nicht. Zuerst hören Sie mir zu!«
    »Das werde ich nicht tun. Sie sind schuldig. Schuldig. Und
das Empörende ist dieser billige Versuch, jetzt mich, mich so hinzustellen, als hätte ich mit der Sache zu tun.«
Einen Augenblick lang blieb ihm die Stimme weg, so wütend war
er. Und dann stieß er schließlich hervor: »Sie sind
verhaftet.«
    »Nein«, sagte Baley mit gepreßter Stimme.
»Noch nicht. Commissioner, ich habe hier einen Blaster, den ich
auf Sie gerichtet habe. Er ist schußbereit. Machen Sie jetzt
bloß keine Dummheiten, denn ich bin in einer verzweifelten
Stimmung und werde zu Ende sprechen. Anschließend
können Sie tun, was Sie wollen.«
    Mit sich weitenden Augen starrte Julius Enderby die Waffe in
Baleys Händen an.
    Dann stammelte er: »Dafür bekommen Sie zwanzig Jahre,
Baley, in den tiefsten Gefängnisetagen der City.«
    Plötzlich bewegte sich R. Daneel. Seine Hand klammerte sich
um Baleys Handgelenk, und er sagte leise: »Ich kann das nicht
zulassen, Partner Elijah. Sie dürfen dem Commissioner keinen
Schaden zufügen.«
    Zum ersten Mal, seit R. Daneel die City betreten hatte, sprach der
Commissioner unmittelbar zu ihm: »Halten Sie ihn fest, Sie da!
Erstes Gesetz!«
    Doch Baley sagte schnell: »Ich habe nicht die Absicht, ihm
einen Schaden zuzufügen, Daneel, wenn Sie ihn daran hindern,
mich zu verhaften. Sie sagten, Sie würden mir helfen, diesen
Fall aufzuklären. Ich habe fünfundvierzig
Minuten.«
    R. Daneel sagte, ohne Baleys Handgelenk loszulassen:
»Commissioner, ich glaube, man sollte Elijah erlauben zu
sprechen. Ich bin im Augenblick mit Dr. Fastolfe in
Verbindung…«
    »Wie? Wie?« wollte der erregte Commissioner wissen.
    »Ich besitze eine eingebaute Subäther-Einheit«,
sagte R. Daneel.
    Der Commissioner starrte ihn an.
    »Ich bin mit Dr. Fastolfe in Verbindung«, fuhr der
Roboter mit gleichmäßiger Stimme fort, »und es
würde einen schlechten Eindruck machen, Commissioner, wenn Sie
sich weigern sollten, Elijah anzuhören. Man könnte daraus
schädliche Schlüsse ziehen.«
    Der Commissioner sank sprachlos in seinen Sessel zurück.
    Und Baley fuhr fort: »Ich sage, daß Sie heute im
Kraftwerk Williamsburg waren, Commissioner. Und Sie haben den
Alpha-Strahler geholt und ihn R. Sammy gegeben. Sie haben
bewußt Williamsburg ausgewählt, um mich zu belasten. Sie
haben sogar Dr. Gerrigels Erscheinen ausgenutzt, um ihn hierher
einzuladen und ihm einen bewußt falsch eingestellten Leitstab
zu geben, damit er in den Raum mit den Fotomaterialien kam, wo er R.
Sammys Überreste finden konnte. Sie haben darauf gebaut,
daß er eine korrekte Diagnose stellen würde.«
    Baley legte den Blaster weg. »Wenn Sie mich jetzt verhaften
lassen wollen, dann können Sie es tun. Aber Spacetown wird damit
nicht zufrieden sein.«
    »Motiv!« stieß Enderby atemlos hervor. Seine
Brille hatte sich beschlagen, und er nahm sie jetzt ab und wirkte
ohne Brille wiederum seltsam vage und hilflos. »Welches Motiv
sollte ich denn dafür gehabt haben?«
    »Sie haben mir Schwierigkeiten bereitet, oder? Das würde
die Sarton-Ermittlungen behindern, nicht wahr? Und von alledem
wußte R. Sammy zuviel.«
    »Worüber denn, um Himmels willen?«
    »Darüber, wie vor fünfeinhalb Tagen ein Spacer
ermordet wurde. Sehen Sie, Commissioner, Sie waren es
nämlich, der Dr. Sarton aus Spacetown ermordet hat.«
    Jetzt mischte R. Daneel sich ein. Enderby war ohnehin
unfähig, ein Wort hervorzubringen; er krallte seine Hände
nur fiebrig in die Haare und schüttelte immer wieder den
Kopf.
    Der Roboter sagte: »Partner Elijah, ich muß leider
sagen, daß diese Theorie völlig unhaltbar ist. Wie Sie
wissen, ist es unmöglich, daß Commissioner Enderby Dr.
Sarton ermordet hat.«
    »Dann hören Sie mir zu.

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