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Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Titel: Foundation 02: Die Stahlhöhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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würde. Er würde sich am Ende zusammenkauern, zittern, ein Bild des Jammers bieten. Der Spacer, den sie nach ihm schicken würden (mit Filtern in der Nase, damit keine Bakterien in seinen Kreislauf eindringen können, und mit Handschuhen an den Händen, um jeden Kontakt zu verhindern), würde ihn nicht einmal ehrlich verachten; nur Ekel würde der Spacer empfinden.
    Baley schob grimmig das Kinn vor.
    Als das Schiff dann zum Stillstand kam, das Gurtsystem sich automatisch von ihm löste und die Hydraulikanlage in die Wand zurückfuhr, blieb Baley sitzen. Er hatte Angst und war entschlossen, sie sich nicht anmerken zu lassen. Als ein leises Geräusch ihm verriet, daß die Tür seines Raums sich öffnete, sah er weg. Dennoch nahm er aus dem Augenwinkel wahr, wie eine hochgewachsene Gestalt mit bronzefarbenem Haar eintrat: ein Spacer; einer jener stolzen Abkömmlinge der Erde, die sich von ihren Vorfahren losgesagt hatten.
    Und der Spacer sagte: »Hallo, Partner Elijah!«
    Baleys Kopf fuhr ruckartig herum. Seine Augen weiteten sich, und er stand unwillkürlich auf.
    Er starrte das Gesicht an, die breiten, hohen Backenknochen, bemerkte die absolute Ruhe, die von diesem Gesicht ausging, die Symmetrie des Körpers, ganz besonders aber die kühlen, blauen Augen, die ihn gerade ansahen.
    »D-Daneel!«
    »Es ist angenehm, daß Sie sich an mich erinnern, Partner Elijah.«
    »An Sie erinnern!« Baley spürte die Erleichterung, die wie eine Welle über ihm zusammenschlug. Dieses Geschöpf war ein Stück der Erde, ein Freund, ein Retter. Er empfand einen fast unerträglichen Drang, auf den Spacer zuzulaufen, ihn zu umarmen, ihn an sich zu drücken, zu lachen und ihm auf den Rücken zu klopfen und all die verrückten Dinge zu tun, die alte Freunde tun, wenn sie sich nach einer Zeit der Trennung wieder treffen.
    Aber er tat es nicht. Er konnte es nicht. Er konnte nur auf ihn zugehen, die Hand ausstrecken und sagen: »Höchst unwahrscheinlich, daß ich Sie je vergessen würde, Daneel.«
    »Das ist angenehm«, sagte Daneel und nickte würdevoll. »Wie Ihnen ja wohl bekannt ist, ist es mir, solange ich funktionsfähig bin, völlig unmöglich, Sie zu vergessen. Es ist schön, Sie wiederzusehen.«
    Daneel nahm Baleys Hand und drückte sie, und seine Finger schlossen sich, bis ein angenehmer, aber nicht schmerzhafter Druck erzeugt wurde, dann ließ er die Hand wieder los.
    Baley hoffte inständig, daß die unergründlichen Augen der Kreatur nicht sein Bewußtsein durchdringen und seine Gefühlsaufwallung wahrnehmen konnten, die ihn gerade überkommen und sich noch nicht ganz wieder gelegt hatte, als nämlich Baleys ganzes Wesen sich in einem Gefühl intensiver Freundschaft konzentrierte, die beinahe Liebe war.
    Schließlich konnte man ja diesen Daneel Olivaw nicht als Freund lieben – er war ja kein Mensch, sondern nur ein Roboter.
     
    Der Roboter, der so sehr wie ein Mensch aussah, sagte: »Ich habe darum gebeten, daß ein robotergelenktes Bodenfahrzeug per Luftrohr an dieses Schiff angeschlossen wird…«
    Baley runzelte die Stirn. »Ein Luftrohr?«
    »Ja. Das ist eine weitverbreitete Technik, die man häufig im Weltraum einsetzt, wenn man Personal und Gegenstände von einem Schiff zum anderen bringen will, ohne besondere Vorkehrungen gegen das Vakuum zu treffen. Mir scheint, daß Sie mit dieser Technik nicht vertraut sind.«
    »Nein«, sagte Baley, »aber ich begreife schon.«
    »Es ist natürlich ziemlich kompliziert, eine solche Vorrichtung zwischen einem Raumschiff und einem Bodenfahrzeug anzubringen, aber ich habe veranlaßt, daß es trotzdem geschieht. Glücklicherweise ist das Projekt, mit dem man Sie und mich betraut hat, von hoher Priorität. Schwierigkeiten werden schnell erledigt.«
    »Sind Sie auch auf diesen Mordfall angesetzt?«
    »Hat man Sie davon nicht informiert? Ich bedaure, daß ich es Ihnen nicht sofort gesagt habe.« In dem perfekten Gesicht des Roboters war natürlich keine Spur von Bedauern zu erkennen. »Dr. Han Fastolfe, den Sie während unserer letzten Partnerschaft auf der Erde kennengelernt haben und an den Sie sich, wie ich hoffe, erinnern, hat Sie ursprünglich als geeigneten Ermittler für diesen Fall vorgeschlagen. Und er hat die Bedingung aufgestellt, daß ich wieder zur Zusammenarbeit mit Ihnen eingeteilt werde.«
    Baley brachte ein schwaches Lächeln zuwege. Dr. Fastolfe war ein Bewohner Auroras, und Aurora war die stärkste der Äußeren Welten. Allem Anschein nach hatte der Rat eines Auroraners

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