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Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Titel: Foundation 02: Die Stahlhöhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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das war die Art von Spurensuche, auf die er sich gut verstand. Er verstand sich sogar sehr gut darauf, daß man ihn durch den halben Weltraum rief, um es zu tun. Er sagte: »Aber warum würde eigentlich jemand den Wunsch haben, einen armseligen Roboter zu täuschen? Ihm ist es doch gleichgültig, ob Sie Mensch oder Roboter sind. Er befolgt seine Anweisungen in jedem Fall. Ein vernünftiger Schluß daraus ist doch, daß der solarianische Kapitän, der den Roboter informiert hat, und die solarianischen Beamten, die den Kapitän informiert haben, selbst nicht wußten, daß Sie ein Roboter sind. Wie ich sage: Das ist eine vernünftige Schlußfolgerung, aber vielleicht nicht die einzige. Entspricht sie den Tatsachen?«
    »Ich glaube schon.«
    »Nun, gut. Gut geraten. Doch warum? Indem Dr. Han Fastolfe Sie als meinen Partner empfiehlt, läßt er die Solarianer in dem Glauben, daß Sie ein Mensch seien. Ist das denn nicht gefährlich? Die Solarianer könnten, wenn sie es herausfinden, recht ärgerlich werden. Warum hat man das getan?«
    »Mir hat man es folgendermaßen erklärt, Partner Elijah. Wenn Sie mit einem Menschen der Äußeren Welten zusammenarbeiten, dann hebt das in den Augen der Solarianer Ihren Status. Wenn Sie mit einem Roboter zusammenarbeiten, verringert ihn das. Da ich mit Ihrer Art vertraut bin und leicht mit Ihnen zusammenarbeiten kann, hielt man es für vernünftig, daß die Solarianer mich als Mensch akzeptierten, ohne daß man sie ausdrücklich täuschte, indem man eine eindeutige Erklärung dieses Inhalts abgab.«
    Baley glaubte das nicht. Ihm schien das zuviel Rücksichtnahme auf die Gefühle eines Erdenmenschen – und das war nicht die Art der Spacer; nicht einmal für solche, die so aufgeklärt wie Fastolfe waren.
    Er überlegte eine Alternative und sagte: »Sind die Solarianer auf den Äußeren Welten besonders wegen der Produktion von Robotern bekannt?«
    »Ich bin froh, daß man Sie mit der Wirtschaftsstruktur Solarias vertraut gemacht hat«, sagte Daneel.
    »Aber kein Wort«, sagte Baley. »Ich kann mir vorstellen, wie man Solaria schreibt, und damit endet mein Wissen über diese Welt auch schon.«
    »Dann begreife ich nicht, Partner Elijah, was Sie dazu veranlaßt hat, diese Frage zu stellen. Aber sie ist von großem Belang. Sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen, wie man auf der Erde zu sagen pflegt. Mein Informationsspeicher enthält die Tatsache, daß Solaria unter den fünfzig Äußeren Welten wegen der Vielzahl und der hervorragenden Qualität der Robotermodelle bekannt ist, die es liefert. Solaria exportiert spezialisierte Modelle auf alle anderen Äußeren Welten.«
    Baley nickte befriedigt. Natürlich konnte Daneel einem intuitiven Gedankensprung nicht folgen, der von menschlicher Schwäche ausging. Und Baley sah sich auch nicht veranlaßt, seine Überlegung zu erklären. Falls Solana sich als eine Expertenwelt für Robotik herausstellen sollte, könnten Dr. Han Fastolfe und seine Kollegen sehr persönliche und sehr menschliche Motive dafür haben, ihren eigenen ganz besonderen Roboter zu demonstrieren. Das hatte ganz bestimmt nichts mit der Sicherheit oder den Gefühlen eines Erdenmenschen zu tun.
    Sie würden ihre Überlegenheit dadurch unterstreichen, indem sie bewirkten, daß die Experten von Solana sich täuschen ließen und einen auf Aurora hergestellten Roboter als Mitmenschen akzeptierten.
    Baley fühlte sich jetzt viel besser. Seltsam, daß alles Nachdenken, all die intellektuellen Kräfte, die er aufbrachte, nicht ausreichten, ihn aus seiner Panik herauszureißen; ein wenig befriedigte Eitelkeit – und schon war es geschafft.
    Daß er dabei auch die Eitelkeit der Spacer erkannt hatte, war sicherlich kein Schaden.
    Er dachte: Jehoshaphat, wir sind doch alle Menschen, selbst die Spacer.
    Und laut sagte er fast spöttisch: »Wie lange müssen wir eigentlich noch auf den Wagen warten? Ich bin fertig.«
     
    Dem Luftrohr war anzusehen, daß es eigentlich nicht für den augenblicklichen Einsatz gedacht war. Mensch und Humanoid traten aufrecht aus dem Raumschiff und bewegten sich über ein biegsames Geflecht, das sich unter ihrem Gewicht verbog und schwankte. (Im Weltraum, stellte Baley sich vor, konnte man sich gewichtslos von Schiff zu Schiff bewegen und brauchte dazu nur einen einzigen Sprung zu machen und leicht durch das Rohr zu gleiten.)
    Am anderen Ende verjüngte sich das Rohr, wobei das Gewebe zusammengedrückt war, als hätte die Hand eines Riesen sich darum geballt.

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