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Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Titel: Foundation 02: Die Stahlhöhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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wirst du diesen schrecklichen Roboter los. Geh einfach zu Enderby und sag ihm, daß du genug hast!«
    »Ich kann doch nicht mitten in einem wichtigen Fall aufgeben«, sagte Baley kühl. »Ich kann nicht einfach das Ganze in den Abfall werfen, wenn mir danach ist. So etwas führt zur Degradierung.«
    »Na, wenn schon. Du kannst dich wieder hinaufarbeiten. Du kannst es, Lije. Es gibt ein Dutzend Möglichkeiten für dich als Beamten.«
    »Die Behörden nehmen keine Männer, die degradiert worden sind. Ich könnte dann höchstens noch körperlich arbeiten, und du auch. Bentley würde jeglichen ererbten Status verlieren. Um Himmels willen, Jessie, du weißt ja gar nicht, wie das ist.«
    »Ich habe davon gelesen und habe keine Angst davor«, murmelte sie.
    »Du bist verrückt, einfach verrückt.« Baley spürte, wie er zu zittern anfing. Vor seinem geistigen Auge tauchte das Bild seines Vaters auf. Sein Vater, wie er dem Tod entgegensiechte.
    Jessie seufzte tief.
    Baleys Gedanken wandten sich von ihr ab. In seiner Verzweiflung befaßten sie sich wieder mit dem Schema, das er in sich aufgebaut hatte.
    Mit angespannter Stimme sagte er: »Jessie, du mußt es mir sagen. Wie hast du herausgefunden, daß Daneel ein Roboter ist? Wie kamst du darauf?«
    »Nun…«, fing sie an und stockte. Das war das dritte Mal, daß sie zu einer Erklärung angesetzt und es dann doch nicht geschafft hatte.
    Er preßte ihre Hand mit der seinen, als könne er sie damit zum Sprechen bringen. »Bitte, Jessie, was macht dir solche Angst?«
    »Ich habe einfach geraten, daß er ein Roboter ist, Lije«, sagte sie.
    Er schüttelte den Kopf, obwohl sie das in der Finsternis nicht sehen konnte. »Es gab nichts, was dich dazu hätte veranlassen können, Jessie. Du hast doch, bevor du weggegangen bist, nicht gedacht, daß er ein Roboter sei – oder?«
    »N-nein. Aber ich fing an, mir Gedanken zu machen…«
    »Komm schon, Jessie! Was war es?«
    »Nun… Schau mal, Lije. Meine Freundinnen im Personal haben geredet. Du weißt, die reden über alles.«
    Frauen! dachte Baley.
    »Jedenfalls«, sagte Jessie, »das Gerücht ist in der ganzen Stadt verbreitet. Das muß so sein.«
    »In der ganzen Stadt?« Baley empfand eine Regung wilden Triumphs – oder beinahe so etwas. Wieder ein Stück in seinem Puzzlespiel!
    »So klang es wenigstens. Die sagten, es ginge die Rede, daß ein Spacer-Roboter in der Stadt unterwegs sei. Er soll wie ein Mensch aussehen und mit der Polizei zusammenarbeiten. Mich haben sie danach gefragt. Sie lachten und sagten: ›Weiß dein Lije etwas darüber, Jessie?‹ Und ich lachte und sagte: ›Seid nicht albern!‹ Dann gingen wir ins Subäther-Kino, und ich dachte über deinen neuen Partner nach. Erinnerst du dich an die Bilder, die du nach Hause gebracht hast, die, die Julius Enderby in Spacetown gemacht hat, um mir zu zeigen, wie Spacer aussehen? Nun, und ich dachte plötzlich, daß dein Partner ganz genauso aussieht. Es kam mir einfach in den Sinn, daß er so aussieht. Und ich sagte mir, o mein Gott, jemand muß ihn in dem Schuhgeschäft erkannt haben, und er ist mit Lije zusammen, und da sagte ich, ich hätte Kopfschmerzen, und rannte weg…«
    Baley unterbrach sie. »Jetzt hör auf, Jessie, hör auf! Reiß dich zusammen! Warum hast du Angst? Vor Daneel hast du keine Angst. Du hast dir nichts gedacht, als er mit mir nach Hause kam. Also…«
    Er hörte auf zu sprechen, richtete sich im Bett auf, und seine geweiteten Augen starrten in die Dunkelheit.
    Er spürte, wie seine Frau sich an ihn drückte. Seine Hand zuckte hoch und fand ihre Lippen und drückte dagegen. Sie kämpfte gegen seinen Griff an, ihre Hände tasteten nach seinem Handgelenk, versuchten es wegzuziehen; aber er drückte nur noch kräftiger.
    Und dann ließ er sie plötzlich los. Sie wimmerte.
    »Tut mir leid, Jessie«, sagte er mit belegter Stimme. »Ich wollte lauschen.«
    Er stieg aus dem Bett und zog sich warmen Plastofilm über die Fußsohlen.
    »Lije, wo gehst du hin? Laß mich nicht allein!«
    »Schon gut. Ich gehe nur zur Tür.«
    Der Plastofilm erzeugte ein weiches, schlurfendes Geräusch, als er um das Bett herumging. Er öffnete die Tür zum Wohnzimmer einen Spalt und wartete. Nichts geschah. Es war so still, daß er das dünne Pfeifen von Jessies Atem vom Bett her hören konnte. Und das Pochen des Blutes in seinen Ohren hörte er auch.
    Baleys Hand kroch durch den Türspalt, tastete nach der Stelle, die er auch ohne Licht finden konnte. Seine Finger schlossen

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