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Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Titel: Foundation 02: Die Stahlhöhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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sagte Baley.
    R. Daneel trat zurück und stellte sich wortlos an die Tür, dicht hinter Baley. Clousarr starrte Baley heftig atmend und mit geballten Fäusten an.
    »Also, gut, Sie Schlaukopf«, sagte Baley. »Wie kommen Sie darauf, daß Daneel ein Roboter ist?«
    »Das merkt man doch sofort!«
    »Das werden wir einem Richter überlassen. Und bis dahin wollen wir Sie auf dem Präsidium sprechen, Clousarr. Wir würden uns gern anhören, woher Sie wußten, daß Daneel ein Roboter ist. Und noch eine ganze Menge mehr, Mister, eine ganze Menge. Daneel, gehen Sie hinaus, und rufen Sie den Commissioner an. Er dürfte inzwischen zu Hause sein. Sagen Sie ihm, daß er ins Büro kommen soll. Sagen Sie ihm, ich hätte hier jemanden, der es gar nicht erwarten kann, verhört zu werden.«
    R. Daneel ging hinaus.
     
    »Was bewegt Sie eigentlich, Clousarr?« sagte Baley. »Ich will einen Anwalt haben.«
    »Den sollen Sie bekommen. Aber unterdessen könnten Sie mir doch eigentlich sagen, was für euch Traditionalisten wichtig ist und euch bewegt.«
    Clousarr wandte sich ostentativ von ihm ab und blieb stumm.
    Doch Baley ließ nicht locker. »Jehoshaphat, Mann, wir wissen alles über Sie und Ihre Organisation. Ich bluffe wirklich nicht. Trotzdem möchte ich gern meine Neugierde befriedigen. Was wollt ihr Traditionalisten eigentlich?«
    »Zurück zur Scholle«, sagte Clousarr mit halberstickter Stimme. »Das ist doch einfach, oder?«
    »Es sagt sich einfach«, meinte Baley. »Die Praxis sieht aber ganz anders aus. Wie wollen Sie denn acht Milliarden mit der Scholle sattbekommen?«
    »Habe ich gesagt, daß wir das über Nacht wollen? Oder in einem Jahr? Oder in hundert Jahren? Hübsch eines nach dem anderen, Mr. Polizist. Wie lange es dauert, ist gleichgültig. Aber wir sollten einmal anfangen, aus diesen Höhlen herauszukriechen, in denen wir leben. Hinaus in die frische Luft.«
    »Sind Sie jemals in der frischen Luft gewesen?«
    Clousarr schien die Frage peinlich. »Also, gut. Dann bin ich eben auch schon ruiniert. Aber die Kinder sind das noch nicht. Die ganze Zeit werden schließlich Babies geboren. Die gehören hinaus. Die sollen um sich frische Luft und Sonne und Platz haben. Wenn es sein muß, dann müssen wir eben die Bevölkerung auch Schritt für Schritt vermindern.«
    »Mit anderen Worten: zurück in eine unmögliche Vergangenheit.« Baley wußte nicht so recht, weshalb er mit dem Kerl diskutierte, aber irgendwie brannte in seinen Adern ein seltsames Fieber. »Zurück zum Samen, zum Ei, in den Mutterleib. Warum denn nicht nach vorn? Ich bin der Meinung, wir sollten die Bevölkerung der Erde nicht beschränken. Wir sollten sie exportieren. Meinetwegen zurück zur Scholle; aber zur Scholle anderer Planeten. Wir sollten kolonisieren!«
    Clousarr lachte schrill. »Und noch mehr Äußere Welten schaffen? Noch mehr Spacer?«
    »Das werden wir nicht. Die Äußeren Welten sind von Erdenmenschen besiedelt worden, die von einem Planeten kamen, der keine Cities hatte; von Erdenmenschen, die Individualisten und Materialisten waren. Diese Eigenschaften haben sich verstärkt und ins Extrem entwickelt. Jetzt können wir aus einer Gesellschaft heraus kolonisieren, die die Kooperation zu weit getrieben hat. Jetzt können Umgebung und Tradition zusammenwirken und einen neuen Mittelweg eröffnen, der sich sowohl von der alten Erde als auch den Äußeren Welten unterscheidet. Etwas Neueres, Besseres.«
    Er wußte, daß er damit nachplapperte, was Dr. Fastolfe gesagt hatte. Aber es kam aus ihm heraus, als hätte er selbst seit Jahren nichts anderes gedacht.
    »Unsinn!« sagte Clousarr. »Wir sollen Wüstenwelten kolonisieren, wo wir unsern eigene Welt so dicht vor uns liegen haben? Welcher Narr würde so etwas versuchen?«
    »Viele. Und es wären auch keine Narren. Es würde Roboter geben, die mithelfen könnten.«
    »Nein«, sagte Clousarr heftig. »Niemals! Keine Roboter!«
    »Warum denn nicht, um Himmels willen? Ich mag sie auch nicht, aber ich werde mir doch nicht selbst Schaden zufügen, nur um eines Vorurteils willen. Wovor haben wir denn Angst, wenn es um Roboter geht? Ich behaupte, das Ganze ist ein Unterlegenheitsgefühl. Wir, wir alle, fühlen uns den Spacern unterlegen und ärgern uns darüber. Irgendwie müssen wir uns auch überlegen fühlen irgendwo wenigstens, um das auszugleichen. Und es bringt uns um, daß wir uns nicht wenigstens Robotern überlegen fühlen können. Sie scheinen perfekter als wir zu sein nur, daß sie das nicht

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