Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen
waren, im Aussehen ganz unähnlich, aber identisch in ihrer würdevollen wartenden Haltung. Und beide von unbeschreiblicher Geduld.
Falstolfe öffnete die Tür und sagte: »Bitte einzusteigen.«
Baley stieg ein. Daneel schloß sich ihm schnell und elegant an, während Giskard buchstäblich im gleichen Augenblick und in einer Bewegung, die wie aus einem gut choreographierten Tanz wirkte, auf der anderen Seite einstieg. Baley fand sich zwischen den beiden eingezwängt, aber nicht in unangenehmer Art. Tatsächlich war ihm der Gedanke sogar willkommen, daß zwischen seiner Person und dem Draußen zu beiden Seiten die Dicke eines Roboterkörpers war.
Aber es gab kein Draußen. Fastolfe nahm auf dem Vordersitz Platz, und während sich hinter ihm die Tür schloß, wurden die Fenster undurchsichtig, und ein weiches künstliches Licht erfüllte das Wageninnere.
»Gewöhnlich fahre ich nicht so, Mr. Baley«, sagte Fastolfe, »aber mir macht es nicht viel aus, und Ihnen ist es vielleicht angenehmer. Der Wagen ist völlig computerisiert, weiß, wohin er fahren soll, und ist imstande, mit irgendwelchen Hindernissen oder Problemen fertig zu werden. Wir brauchen uns in keiner Weise einzumischen.«
Ein ganz schwaches Gefühl von Beschleunigung stellte sich ein, und dann die kaum wahrnehmbare Empfindung, sich zu bewegen.
»Dies ist eine sichere Passage, Mr. Baley«, sagte Fastolfe. »Ich habe mir große Mühe gegeben, um sicherzustellen, daß so wenig Leute wie möglich wissen, wer sich in diesem Wagen befindet. Die Fahrt mit dem Wagen – er bewegt sich auf einem Luftkissen – wird nicht lange dauern, aber wenn Sie es wünschen, können Sie die Gelegenheit zum Ausruhen benutzen. Sie sind jetzt ganz in Sicherheit.«
»Sie sprechen, als glaubten Sie mich in Gefahr«, sagte Baley. »Auf dem Schiff wurde ich so beschützt, daß ich mir wie ein Gefangener vorkam – und jetzt wieder.« Baley sah sich in dem Inneren des Wagens um, in dem ihn Metall und undurchsichtiges Glas umschlossen, ganz zu schweigen von den zwei Robotern, die ihn einrahmten.
Fastolfe lachte halblaut. »Ich weiß, daß ich überreagiere, aber die Gemüter auf Aurora sind ein wenig erhitzt. Sie treffen hier in einer Zeit der Krise für uns ein, und ich komme mir lieber albern vor, als daß ich das schreckliche Risiko eingehen möchte, das eine sorglose Reaktion mit sich bringen könnte.«
»Ich glaube, Sie verstehen, Dr. Fastolfe, daß es ein Schlag für die Erde wäre, wenn ich hier versagte«, sagte Baley.
»Das begreife ich wohl. Ich bin ebenso entschlossen wie Sie, ein Versagen zu verhindern. Glauben Sie mir.«
»Das tue ich. Außerdem wäre für mich ein Versagen hier – aus welchem Grunde auch immer – mein persönlicher und beruflicher Ruin auf der Erde.«
Fastolfe drehte sich in seinem Sitz herum und sah Baley mit schockierter Miene an. »Wirklich? Dafür gibt es aber doch keinerlei Anlaß.«
Baley zuckte die Achseln. »Ich bin Ihrer Ansicht, aber so wird es geschehen. Ich wäre dann das ganz naheliegende Ziel für eine verzweifelte Erdenregierung.«
»Das lag mir aber fern, als ich um Ihren Einsatz bat, Mr. Baley. Sie können versichert sein, daß ich tun werde, was ich kann. Obwohl das, um ganz ehrlich zu sein« – er wandte den Blick von Baley –, »falls wir verlieren, sehr wenig sein wird.«
»Das weiß ich«, sagte Baley finster. Er lehnte sich in die weichen Polster und schloß die Augen. Die Bewegung des Wagens war zwar nur ein sanftes, einlullendes Schwanken, aber Baley schlief nicht, er dachte nach.
15
Auch am anderen Ende der Fahrt erlebte Baley das Draußen nicht. Als er aus dem Wagen stieg, befand er sich in einer unterirdischen Garage, und ein kleiner Aufzug brachte ihn nach oben.
Er wurde in ein sonniges Zimmer geführt, und als er in die direkten Strahlen der Sonne (ja, leicht orange) trat, zuckte er ein wenig zurück.
Fastolfe bemerkte es. »Die Fenster können nicht undurchsichtig gemacht werden, nur abgedunkelt«, sagte er. »Wenn Sie es wünschen, werde ich das tun. Ich hätte wirklich daran denken sollen…«
»Nicht nötig«, sagte Baley ein wenig mürrisch. »Ich werde mich einfach mit dem Rücken zum Fenster setzen. Ich muß mich akklimatisieren.«
»Wenn Sie es wünschen, aber bitte lassen Sie es mich wissen, wenn es Ihnen irgendwann unangenehm wird. -Mr. Baley, hier auf diesem Teil von Aurora ist es später Vormittag. Ich kenne Ihre persönliche Zeit auf dem Schiff nicht. Wenn Sie viele Stunden wach
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