Foundation 04: Das galaktische Imperium
und wieder die Hand hob und ihm zulächelte.
Giskard, der Gladia ebenso aufmerksam im Auge behielt, hatte Gelegenheit, ganz leise und im Schutz des endlosen Klapperns von Besteck zu Daneel zu sagen: »Freund Daneel, in diesem Raum sind sehr hohe Würdenträger anwesend. Es ist möglich, daß einige davon Informationen besitzen, die uns nützlich sein könnten.«
»Das ist möglich, Freund Giskard. Kannst du mich dank deiner Fähigkeiten in dieser Hinsicht leiten?«
»Nein, das kann ich nicht. Der mentale Hintergrund liefert mir keine spezifischen emotionalen Reaktionen, die von Interesse wären. Und die gelegentlichen Blitze in der Nähe zeigen mir auch nichts. Und doch bin ich sicher, daß sich der Höhepunkt der Krise schnell nähert, während wir hier untätig herumsitzen.«
Daneel meinte ernst: »Dann werde ich zu tun versuchen, was Partner Elijah getan hätte, und das Tempo etwas beschleunigen.«
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Daneel aß nichts. Er beobachtete die Menschenmenge mit seinen ruhigen Augen, bis er den entdeckte, den er suchte. Schweigend erhob er sich und bewegte sich auf einen anderen Tisch zu, wobei seine Augen auf einer Frau ruhten, die mit sichtlichem Appetit aß und es doch zuwegebrachte, mit dem Mann zu ihrer Linken ein vergnügtes Gespräch zu führen. Die Frau war untersetzt, und ihr kurzes Haar zeigte schon deutliche Spuren von Grau. Ihr Gesicht war zwar nicht mehr jugendlich, wirkte aber angenehm.
Daneel wartete auf eine Unterbrechung des Gesprächs und sagte dann, als es zu einer solchen nicht kam, mit einiger Anstrengung: »Madam, darf ich unterbrechen?«
Sie blickte verblüfft und sichtlich ungehalten auf. »Ja«, sagte sie ziemlich schroff, »was ist?«
»Madam«, sagte Daneel, »ich bitte um Nachsicht für diese Unterbrechung. Aber gestatten Sie mir, daß ich ein paar Worte mit Ihnen spreche?«
Sie starrte ihn an, runzelte kurz die Stirn, und dann glättete sich ihr Gesichtsausdruck. »Aus Ihrer übertriebenen Höflichkeit schließe ich, daß Sie der Roboter sind, ja?« sagte sie.
»Ich bin einer von Madam Gladias Robotern, Madam.«
»Ja. Aber Sie sind der menschliche. Sie sind R. Daneel Olivaw.«
»Das ist mein Name.«
Die Frau wandte sich dem Mann zu ihrer Linken zu und sagte: »Bitte, entschuldigen Sie mich. Ich kann diesen… diesen Roboter nicht gut abweisen.«
Ihr Nachbar lächelte unsicher und widmete sich ganz dem Gedeck, das vor ihm stand.
Die Frau sagte zu Daneel: »Wenn Sie einen Stuhl haben – warum bringen Sie ihn dann nicht hierher? Ich spreche gern mit Ihnen.«
»Danke, Madam!«
Als Daneel zurückgekehrt war und sich gesetzt hatte, sagte sie: »Sie sind doch wirklich R. Daneel Olivaw, oder?«
»Das ist mein Name, Madam«, sagte Daneel erneut.
»Ich meine, der, der vor langer Zeit mit Elijah Baley zusammengearbeitet hat? Sie sind nicht ein Modell aus derselben Reihe? Sie sind nicht R. Daneel der Vierte oder so etwas?«
»An mir ist wenig, das nicht in den letzten zwanzig Dekaden ersetzt oder sogar modernisiert oder verbessert worden ist«, antwortete Daneel, »aber mein positronisches Gehirn ist dasselbe wie damals, als ich mit Partner Elijah auf drei verschiedenen Welten arbeitete und einmal auf einem Raumschiff. Man hat es nicht verändert.«
»Nun!« Sie sah ihn bewundernd an. »Sie sind wirklich gut gemacht. Wenn alle Roboter wie Sie wären, hätte ich gar keine Einwände gegen sie. – Worüber wollten Sie mit mir sprechen?«
»Als Sie Lady Gladia vorgestellt wurden, Madam, ehe wir alle Platz nahmen, hat man Sie als Sophia Quintana, Staatssekretärin für Energiefragen, vorgestellt.«
»Sie haben ein gutes Gedächtnis. Das ist mein Name und mein Amt.«
»Bezieht sich das Amt auf die ganze Erde oder lediglich auf die City?«
»Ich bin für die globale Energieversorgung verantwortlich.«
»Dann sind Sie über alle Energiefragen informiert?«
Quintana lächelte. Es schien ihr nichts auszumachen, ausgefragt zu werden. Vielleicht hielt sie es für amüsant oder fand sich von Daneels höflicher Schwerfälligkeit angezogen – oder einfach von der Tatsache, daß ein Roboter sie ins Verhör nahm. Jedenfalls meinte sie lächelnd: »Ich habe meine Abschlußarbeit an der Universität von Kalifornien über Energetik geschrieben und dafür ein Diplom bekommen. Was die Frage betrifft, ob ich über alle Energiefragen informiert bin, so bin ich nicht sicher. Ich habe zu viele Jahre als Regierungsbürokrat am Terminal verbracht; das laugt einem das Gehirn aus, das kann
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