Foundation 04: Das galaktische Imperium
Nachricht von der Vernichtung eines auroranischen
Kriegsschiffes.«
»Ganz zu schweigen, daß es nach so viel Beifall
für Verwandtschaft und Liebe nicht ganz passend gewesen
wäre – zumindest auf eine halbe Stunde –, den Tod von
ein paar hundert auroranischen Vettern zu bejubeln.«
»Ja, wahrscheinlich. Damit ist uns die Chance auf einen
ungeheuren psychologischen Coup entgangen.«
D. G. runzelte die Stirn. »Das können Sie vergessen,
Direktor. Sie können sich diesen Propagandatrick ja für ein
andermal aufheben. Viel wichtiger ist, was dieser Vorfall zu bedeuten
hat. – Ein auroranisches Schiff ist zerstört worden. Das
bedeutet, sie haben nicht damit gerechnet, daß ein
Nuklearverstärker eingesetzt würde. Das andere Schiff bekam
den Befehl zum Rückzug, und das kann bedeuten, daß es
keine Verteidigungseinrichtungen dagegen besaß – und
vielleicht haben sie so etwas überhaupt nicht. Ich würde
daraus schließen, daß der tragbare Verstärker –
oder immerhin transportierbare, sollte ich vielleicht sagen –
eine ausschließlich solarianische Entwicklung ist und nicht
eine der Spacer im allgemeinen. Das ist eine gute Nachricht für
uns – wenn sie stimmt. Für den Augenblick sollten wir uns
keine Sorgen um Propaganda-Coups machen, sondern uns darauf
konzentrieren, aus diesem Verstärker jede nur mögliche
Information herauszuquetschen. In diesem Bereich sollten wir uns
einen Vorsprung vor den Spacern verschaffen, wenn das möglich
ist.«
Pandaral kaute auf einem Brötchen herum und meinte dann:
»Vielleicht haben Sie recht. Aber wie bringen wir in dem Fall
die andere Nachricht an?«
»Welch andere Nachricht?« fragte D. G. etwas
ärgerlich. »Direktor, werden Sie mir jetzt die Information
liefern, die ich dazu brauche, um mich vernünftig mit Ihnen zu
unterhalten? Oder haben Sie vor, das, was Sie wissen, Stück
für Stück in die Luft zu werfen, damit ich danach
hüpfe?«
»Jetzt werden Sie nicht ungehalten, D. G. Es hat keinen Sinn,
daß ich mich mit Ihnen unterhalte, wenn ich das nicht formlos
tun kann. Wissen Sie, wie es bei Sitzungen des Direktoriums ist?
Wollen Sie meinen Job haben? Sie können ihn nämlich gern
haben.«
»Nein, danke, ich will ihn nicht. Ihre ›Nachricht‹
möchte ich haben.«
»Wir haben eine Mitteilung von Aurora. Eine wichtige
Mitteilung. Sie haben sich tatsächlich dazu herabgelassen,
direkt mit uns in Verbindung zu treten, anstatt die Nachricht via
Erde zu schicken.«
»Dann können wir vielleicht davon ausgehen, daß es
eine wichtige Mitteilung ist – für sie jedenfalls. Was
wollen sie?«
»Sie wollen die solarianische Frau
zurückhaben.«
»Dann ist ihnen offensichtlich bekannt, daß unser
Schiff Solaria wieder verlassen hat und nach Baleys Welt gekommen
ist. Die haben auch ihre Monitor-Stationen und hören unseren
Sprechverkehr ab, ebenso wie wir den ihren.«
»Unbedingt«, sagte Pandaral ziemlich gereizt. »Die
knacken unsere Codes ebenso schnell wie wir die ihren. Ich hätte
gute Lust, mit denen eine Vereinbarung zu treffen, daß wir
beide Klartext senden; das würde keinen stören.«
»Haben sie gesagt, warum sie die Frau wollen?«
»Selbstverständlich nicht. Spacer geben keine
Gründe an – sie erteilen Befehle.«
»Haben Sie genau herausgefunden, was die Frau auf Solaria
geleistet hat? Da sie die einzige Person ist, die authentisches
Solarianisch spricht – wollen sie etwa, daß sie den
Planeten von Aufsehern säubert?«
»Ich kann mir nicht vorstellen, wie sie das herausgefunden
haben sollten, D. G. Wir haben schließlich erst gestern abend
bekanntgegeben, welche Rolle sie gespielt hat. Die Nachricht von
Aurora ist schon wesentlich früher eingegangen. Aber warum sie
sie haben wollen, ist unwichtig. Die Frage ist: Was tun wir? Wenn wir
sie nicht zurückgeben, könnte es zu einer Krise mit Aurora
kommen, die ich vermeiden möchte. Wenn wir sie zurückgeben,
sieht das für Baleys Welt schlecht aus, und der alte Bistervan
wird feixend darauf hinweisen, daß wir den Spacern in den
Hintern kriechen.«
Sie starrten einander eine Weile an, und schließlich sagte
D. G. langsam: »Wir werden sie zurückgeben müssen.
Schließlich ist sie Spacer und Bürgerin Auroras. Wir
können sie nicht gegen den Willen Auroras festhalten, sonst
setzen wir jeden Händler, der in Spacer-Territorien unterwegs
ist, erheblicher Gefahr aus. Aber ich werde sie
zurückbringen, Direktor, und Sie können mir die Schuld
geben. Sagen Sie, die Bedingung dafür, daß ich sie
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