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Foundation 04: Das galaktische Imperium

Foundation 04: Das galaktische Imperium

Titel: Foundation 04: Das galaktische Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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und Beamte auf der Erde
dahingehend zu beeinflussen, daß sie den Vorgang der Besiedlung
anderer Planeten wohlwollend betrachteten; so zumindest hast du es
mir einmal berichtet. Deshalb gibt es auf der Erde Roboter, die zur
Bewußtseinsanpassung fähig sind.
    Außerdem argwöhnen wir seit einiger Zeit, daß das
Robotik-Institut von Aurora humaniforme Roboter zur Erde geschickt
hat. Wir kennen ihre exakte Zielsetzung dabei nicht; aber das
mindeste, was man von solchen Robotern erwarten kann, ist, daß
sie die Vorgänge dort auf der Erde beobachten und über sie
berichten.
    Selbst wenn diese auroranischen Roboter kein Bewußtsein
lesen können, können sie doch Berichte der Art
zurückschicken, daß dieser oder jener Beamte seine
Einstellung gegenüber der Siedlungspolitik plötzlich
geändert hat. Vielleicht ist jemandem auf Aurora, seit wir den
Planeten verlassen haben, in den Sinn gekommen – vielleicht
sogar Dr. Amadiro selbst –, daß man das nur durch die
Existenz bewußtseinslesender und -adaptierender Roboter auf der
Erde erklären kann. Daher kann es sein, daß man die
Einführung der Bewußtseinsadaptierung entweder auf Dr.
Fastolfe oder dich zurückverfolgen kann.
    Das wiederum könnte den auroranischen Beamten die Bedeutung
gewisser anderer Ereignisse erklären, die man auf dich anstatt
auf Dr. Fastolfe zurückführen könnte. Und das
könnte dazu führen, daß sie den verzweifelten Wunsch
empfinden, dich zurückzubekommen, jedoch ohne unmittelbar nach
dir verlangen zu können, weil das ja die Tatsache ihres neuen
Wissens preisgeben würde. Also verlangen sie Lady Gladia –
eine ganz natürliche Forderung – wohl wissend, daß
auch du mit ihr kommen wirst.«
    Giskard schwieg eine volle Minute lang und sagte dann: »Eine
interessante Argumentation, Freund Daneel. Aber ich kann mich ihr
nicht ganz anschließen. Jene Roboter, die ich für die
Aufgabe entwickelt habe, die Siedlungspolitik zu fördern, haben
ihren Auftrag vor mehr als achtzehn Dekaden abgeschlossen und sind
seitdem inaktiv gewesen, zumindest soweit es um
Bewußtseinsadaptierung geht. Außer dem hat die Erde
inzwischen alle Roboter aus ihren Cities entfernt und sie vor
beträchtlicher Zeit auf die unbewohnten Nicht-City-Bereiche
beschränkt.
    Das bedeutet, daß die humanoiden Roboter, die, wie wir
annehmen, zur Erde geschickt wurden, dennoch keine Gelegenheit haben
konnten, meinen bewußtseinsadaptierenden Robotern zu begegnen
oder irgendeine Bewußtseinsadaption wahrzunehmen, da ja die
Roboter längst nicht mehr damit beschäftigt sind. Es ist
daher möglich, daß meine besondere Fähigkeit in der
von dir vermuteten Art und Weise bekannt geworden ist.«
    »Und eine andere Möglichkeit einer solchen Entdeckung
gibt es nicht, Freund Giskard?« fragte Daneel.
    »Nein«, sagte Giskard bestimmt.
    »Und trotzdem frage ich mich, ob es nicht so ist«, sagte
Daneel.

 
     
Vierter Teil
     
Aurora

 
     
XI. DER ALTE FÜHRER

 
42
     
     
    Kendel Amadiro litt, wie die meisten Menschen, unter der Plage der
Erinnerung; sogar in noch höherem Maße als die meisten
anderen Menschen. In seinem Fall freilich ging mit diesem
hartnäckigen Gedächtnis eine ungewöhnlich tiefe und in
die Länge gezogene Wut einher, mit der sich grenzenlose
Enttäuschung paarte.
    Dabei war vor zwanzig Dekaden alles so gut für ihn gelaufen.
Er hatte das Robotik-Institut gegründet und war sein erster
Leiter gewesen (und war das immer noch). Und einen kurzen,
triumphalen Augenblick lang hatte es so ausgesehen, als könnte
nichts ihn daran hindern, die totale Kontrolle über den Rat an
sich zu ziehen, seinen großen Feind Han Fastolfe zu
zerschmettern und ihn in hilflose Opposition zu verdrängen.
    Wenn er nur… wenn er nur…
    (Wie er sich abmühte, nicht daran zu denken, und wie ihn
seine Erinnerung immer wieder damit konfrontierte, immer wieder aufs
neue, so als könnte sie nie genug davon bekommen, ihm Sorge und
Verzweiflung zu bereiten.)
    Wenn er den Sieg davongetragen hätte, wäre die Erde
isoliert und allein geblieben, und er hätte dafür gesorgt,
daß sie immer weiter abstieg, verfiel und schließlich zu
Bedeutungslosigkeit verblaßte. Warum auch nicht? Für die
kurzlebigen Bewohner einer von Krankheiten verzehrten,
übervölkerten Welt war es besser zu sterben; hundertmal
besser zu sterben, als das Leben zu leben, zu dem sie selbst sich
gezwungen hatten.
    Und die Spacer-Welten – Inbegriffe der Sicherheit und der
Ruhe – hätten sich dann weiter ausdehnen

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