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Foundation 04: Das galaktische Imperium

Foundation 04: Das galaktische Imperium

Titel: Foundation 04: Das galaktische Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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einer Maske aus Zorn und
Enttäuschung. »Das stimmt nicht! Nichts davon stimmt! Sie
bilden sich das ein!«
    Vasilia blieb ganz ruhig. »Nein, das tue ich nicht. Ich
erkläre Ihnen nur, wie es war und wie es ist. Ich habe Ihnen
Dinge erklärt, die Sie nicht erklären konnten. Oder haben
Sie eine andere Erklärung? – Und ich kann Ihnen das Mittel
dagegen liefern. Übertragen Sie den Besitz Giskards von der
solarianischen Frau auf mich, dann werden die Ereignisse ganz
plötzlich anfangen, sich zu Ihrem Vorteil zu wenden.«
    »Nein«, sagte Amadiro. »Sie haben schon angefangen,
sich zu meinem Vorteil zu wenden.«
    »Das glauben Sie vielleicht, aber das werden sie nicht,
solange Giskard gegen Sie arbeitet. Ganz gleich, wie nahe Sie dem
Sieg kommen; ganz gleich, wie sicher Sie auch sind, den Sieg zu
erringen; das alles wird dahinschmelzen, solange Sie nicht Giskard
auf Ihrer Seite haben. So geschah es vor zwanzig Dekaden, und so wird
es jetzt geschehen.«
    Amadiros Gesicht hellte sich plötzlich auf. »Nun, wenn
ich es mir richtig überlege, ist das eigentlich gar nicht
wichtig«, meinte er. »Ich habe zwar Giskard nicht, und Sie
haben ihn auch nicht; aber ich kann Ihnen zeigen, daß Giskard
kein Telepath ist. Wenn er ein Telepath wäre, wie Sie behaupten,
wenn er die Fähigkeit besäße, die Dinge nach seinem
Gutdünken zu gestalten – oder nach dem Gutdünken des
menschlichen Wesens, das sein Besitzer ist –, warum hätte
er dann zugelassen, daß die solarianische Frau hier weggeholt
wird, wahrscheinlich in den Tod?«
    »In den Tod? Wovon reden Sie, Kendel?«
    »Ist Ihnen bekannt, daß zwei Siedler-Schiffe auf
Solaria vernichtet worden sind? Oder haben Sie in letzter Zeit nichts
anderes getan, als von Mustern geträumt und von den schönen
Tagen der Kindheit, als Sie Roboter modifizieren durften?«
    »Sarkasmus steht Ihnen nicht zu Gesicht. Ich habe in den
Nachrichten von den Siedler-Schiffen gehört. Was ist mit
ihnen?«
    »Ein drittes Siedler-Schiff fliegt jetzt nach Solaria, um die
dortige Situation zu erkunden. Vielleicht wird es auch
vernichtet.«
    »Möglich. Andrerseits wird es ja wahrscheinlich
Vorsichtsmaßnahmen ergreifen.«
    »Das hat es. Es hat diese solarianische Frau verlangt und
erhalten, weil ihr Kapitän der Ansicht war, sie würde den
Planeten gut genug kennen, um der Vernichtung entgehen zu
können.«
    »Höchst unwahrscheinlich«, meinte Vasilia.
»Schließlich ist sie mehr als zwanzig Dekaden nicht mehr
dortgewesen.«
    »Richtig! Die Wahrscheinlichkeit ist also groß,
daß sie mit ihnen sterben wird. Mir persönlich würde
das nichts bedeuten. Ich wäre sogar entzückt, wenn sie tot
wäre, und ich glaube, Sie wären das auch. Und davon einmal
abgesehen, es würde uns einen Grund liefern, um uns bei den
Siedler-Welten zu beschweren. Und für sie wäre es nicht
leicht, die Vernichtung der Schiffe als bewußte Aktion Auroras
hinzustellen, denn würden wir einen unserer Bürger
vernichten? - Die Frage ist jetzt, Vasilia, wenn Giskard
tatsächlich über die Kräfte verfügt, die Sie ihm
unterstellen, warum würde er dann zulassen, daß die
solarianische Frau sich freiwillig für ein Unternehmen meldet,
das wahrscheinlich ihren Tod bedeutet?«
    Vasilia schien verblüfft. »Ist sie aus freien
Stücken mitgegangen?«
    »Unbedingt. Sie hatte keine Einwände. Es wäre auch
politisch unmöglich gewesen, sie gegen ihren Willen dazu zu
zwingen.«
    »Ich verstehe nicht…«
    »Es gibt nichts zu verstehen; nur daß Giskard lediglich
ein Roboter ist.«
    Einen Augenblick lang erstarrte Vasilia auf ihrem Sessel, das Kinn
auf eine Hand gestützt; dann sagte sie langsam: »Auf
Siedler-Welten sind keine Roboter zugelassen und auf Siedler-Schiffen
auch nicht. Das bedeutet, daß sie allein gegangen ist, ohne
Roboter.«
    »Nun, nein, das natürlich nicht. Sie mußten
persönliche Roboter akzeptieren, wenn sie damit rechneten,
daß sie freiwillig mitkommen würde. Sie haben diesen
Humanoiden Daneel mitgenommen, und der andere war…«, er
hielt inne und stieß das Wort mit einem Zischen aus,
»Giskard – wer auch sonst? Also sieht dieser Wunder-Roboter
Ihrer Phantasie auch seiner Vernichtung entgegen. Er könnte
ebensowenig…«
    Seine Stimme verklang. Vasilia war aufgesprungen; ihre Augen
flammten, und ihr Gesicht hatte sich gerötet.
    »Sie meinen, Giskard ist mitgegangen? Er hat diese
Welt verlassen und befindet sich auf einem Siedler-Schiff? Kendel,
möglicherweise haben Sie uns alle

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