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Foundation 04: Das galaktische Imperium

Foundation 04: Das galaktische Imperium

Titel: Foundation 04: Das galaktische Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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diese Ähnlichkeit
nicht wahrzunehmen. Und dann war da diese seltsame,
widersprüchliche Verbindung mit Fastolfe.
    Als sie sich an Bord des Schiffes begeben hatten und sie mit ihren
Robotern allein war, stellte sie die unvermeidliche Frage: »Was
hat Vasilia Aliena in dem Zimmer gemacht, und weshalb hat man mich
nach ihrer Ankunft schlafen lassen?«
    »Die Frage werde ich beantworten«, sagte Daneel.
»Freund Giskard würde es schwerfallen, darüber zu
sprechen.«
    »Warum sollte es ihm schwerfallen, Daneel?«
    »Madam Vasilia kam in der Hoffnung, sie könnte Giskard
dazu überreden, in ihre Dienste zu treten.«
    »Ihn mir wegnehmen?« fragte Gladia
verärgert. Sie mochte Giskard nicht besonders, aber das machte
keinen Unterschied; was ihr gehörte, gehörte ihr. »Und
ihr habt mich schlafen lassen und die Sache selbst
erledigt?«
    »Wir waren der Meinung, Madam, daß Sie Ihren Schlaf
dringend brauchten. Und dann hat Madam Vasilia uns außerdem
befohlen, Sie schlafen zu lassen. Schließlich war es auch
unsere Meinung, daß Giskard auf keinen Fall in ihre Dienste
treten sollte. Aus all diesen Gründen haben wir Sie nicht
geweckt.«
    Gladia war immer noch verstimmt. »Ich möchte doch hoffen, daß Giskard keinen Augenblick daran denkt, mich
zu verlassen. Es wäre illegal, sowohl nach auroranischem Gesetz
und – was noch wichtiger ist – nach den Gesetzen der
Robotik. – Es wäre eine gute Tat, nach Aurora
zurückzukehren und dafür zu sorgen, daß man sie vor
Gericht stellt.«
    »Das wäre im Augenblick nicht ratsam, my Lady.«
    »Welchen Vorwand hatte sie denn dafür, Giskard zu
wollen? Hatte sie überhaupt einen?«
    »Giskard war ihr als Kind zugeteilt.«
    »Legal?«
    »Nein, Madam. Dr. Fastolfe hatte ihr lediglich erlaubt, ihn
zu benutzen.«
    »Dann hatte sie kein Recht auf Giskard.«
    »Darauf haben wir hingewiesen, Madam. Offenbar handelte es
sich um eine sentimentale Zuneigung seitens Madam Vasilia.«
    Gladia schnaubte. »Nachdem sie den Verlust Giskards schon
seit der Zeit vor meiner Ankunft auf Aurora ertragen hat, hätte
sie ihn auch gut noch weiter ertragen können, ohne illegal zu
versuchen, mich meines Eigentums zu berauben.« Und dann unruhig:
»Man hätte mich wecken sollen!«
    »Madam Vasilia hatte vier Roboter bei sich«,
erklärte Daneel. »Wenn Sie wach gewesen wären und es
zu einem Wortwechsel zwischen Ihnen beiden gekommen wäre,
hätte es vielleicht Schwierigkeiten bereitet, die Roboter zu den
richtigen Reaktionen zu bringen.«
    »Ich hätte schon dafür gesorgt, daß sie
richtig reagieren, das kann ich dir versichern, Daneel!«
    »Ohne Zweifel, Madam. Und Madam Vasilia hätte das
vielleicht auch getan, da sie eine der geschicktesten Robotikerinnen
in der ganzen Galaxis ist.«
    Jetzt wandte sich Gladia Giskard zu. »Und du hast nichts zu
sagen?«
    »Nur, daß es so, wie es war, besser war, my
Lady.«
    Gladia blickte nachdenklich in seine schwach glühenden
robotischen Augen, die so völlig anders als die fast
menschlichen Daneels waren, und es schien ihr, daß der kleine
Zwischenfall vielleicht doch nicht so wichtig war; eine Kleinigkeit.
Schließlich gab es andere Dinge von größerer
Wichtigkeit: Sie war zur Erde unterwegs. Irgendwie dachte sie nicht
mehr an Vasilia.

 
66
     
     
    »Ich bin beunruhigt«, sagte Giskard in vertraulichem
Flüsterton, so leise, daß die Schallwellen die Luft kaum
zum Zittern brachten. Das Siedler-Schiff entfernte sich schnell von
Aurora, und bis jetzt war noch kein Verfolger festzustellen. Die
Bordaktivitäten waren in Routine übergegangen; und da fast
alle Routinevorgänge automatisiert waren, herrschte Stille, und
Gladia schlief ihren natürlichen Schlaf.
    »Ich mache mir Sorgen um die Lady, Freund Daneel.«
    Daneel kannte Giskards Positronen-Charakteristik gut genug, um
keine lange Erklärung zu brauchen. So meinte er: »Es war
nötig, Lady Gladia zu adaptieren, Freund Giskard. Wenn sie noch
mehr Fragen gestellt hätte, hätte sie uns vielleicht das
Wissen um deine mentalen Aktivitäten entlockt, und dann
wäre die Adaptierung gefährlicher gewesen. Daß Lady
Vasilia es entdeckt hat, hat schon genügend Schaden bereitet.
Wir wissen nicht, wem und wie vielen sie vielleicht ihr Wissen
weitergegeben hat.«
    »Dennoch wollte ich diese Adaptierung nicht vornehmen«,
sagte Giskard. »Wenn Lady Gladia den Wunsch gehabt hätte,
zu vergessen, wäre es eine einfache, risikolose Adaptierung
gewesen. Aber sie wollte mit Nachdruck und Zorn mehr über die
Sache wissen.

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