Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Foundation 04: Das galaktische Imperium

Foundation 04: Das galaktische Imperium

Titel: Foundation 04: Das galaktische Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
Vom Netzwerk:
jemand lernen möge, sie vorherzusagen und zu lenken.
Du nennst diese Technik sogar ›Psychohistorik‹.
Befaßt du dich damit denn nicht mit dem menschlichen Gewebe?
Versuchst du denn nicht, mit der Menschheit als einem generalisierten
Ganzen zu arbeiten, anstelle von Sammlungen individueller,
menschlicher Wesen?«
    »Ja, Freund Daneel. Aber bislang ist das nicht mehr als eine
Hoffnung, und ich kann mein Handeln nicht bloß auf eine
Hoffnung aufbauen, noch die Drei Gesetze im Einklang damit
modifizieren.«
    Darauf gab Daneel keine Antwort. Vasilia aber sagte: »Nun,
Roboter, all deine Versuche haben nichts bewirkt, und doch stehst du
noch auf deinen Füßen. Du bist seltsam hartnäckig,
und ein Roboter wie du, der sich von den Drei Gesetzen lossagt und
dennoch funktional bleiben kann, ist ganz eindeutig eine Gefahr
für jedes menschliche Wesen. Aus diesem Grunde glaube ich,
daß du unverzüglich vernichtet werden solltest. Dein Fall
ist zu gefährlich, um die langsame Majestät des Gesetzes
abzuwarten, insbesondere, wo du trotz alledem ein Roboter und
nicht das menschliche Wesen bist, dem zu gleichen du
versuchst.«
    »Es gebührt sich doch ganz sicher nicht für Sie, my
Lady, eine solche Entscheidung allein zu treffen«, sagte
Daneel.
    »Dennoch habe ich sie getroffen. Und wenn es
anschließend juristische Verwicklungen gibt, werde ich mich mit
ihnen auseinandersetzen.«
    »Sie werden Lady Gladia eines Roboters berauben und eines
weiteren, auf den Sie Anspruch erheben.«
    »Sie und Fastolfe haben mich gemeinsam mehr als zwanzig
Dekaden lang meines Roboters Giskard beraubt, und ich glaube nicht,
daß das den beiden auch nur einen Augenblick lang Unruhe
bereitet hat. Es wird mir jetzt keine Unruhe bereiten, sie zu
berauben. Sie hat Dutzende anderer Roboter, und es gibt hier im
Institut viele, die sich getreulich um Ihre Sicherheit bemühen
werden, bis sie zu ihren eigenen Robotern zurückkehren
kann.«
    »Freund Giskard«, sagte Daneel, »wenn du Lady
Gladia wecken würdest, könnte es sein, daß sie Lady
Vasilia überredet…«
    Vasilia sah Giskard an, runzelte die Stirn und sagte scharf: »Nein, Giskard, laß die Frau schlafen!«
    Giskard, der sich bei Daneels Worten geregt hatte, gehorchte.
    Vasilia schnippte dreimal mit Finger und Daumen der rechten Hand,
worauf sofort die Tür aufging und vier Roboter hereinkamen.
»Du hattest recht, Daneel: Es sind vier Roboter zugegen, Sie
werden dich zerlegen, und dir erteile ich den Befehl, dich nicht zu
widersetzen. Anschließend werden Giskard und ich uns um alles
kümmern, was noch zu tun ist.«
    Sie blickte über die Schulter auf die Roboter, die in den
Raum getreten waren. »Schließt die Tür hinter euch.
Und jetzt zerlegt schnell und geschickt diesen Roboter!« Sie
deutete auf Daneel.
    Die Roboter sahen Daneel an und bewegten sich einige Sekunden lang
nicht, Vasilia sagte ungeduldig: »Ich habe euch gesagt,
daß er ein Roboter ist und ihr nicht auf sein menschliches
Aussehen achten sollt! Daneel, sag ihnen, daß du ein Roboter
bist!«
    »Ich bin ein Roboter«, sagte Daneel, »und ich werde
keinen Widerstand leisten.«
    Vasilia trat zur Seite, und die vier Roboter rückten vor.
Daneels Arme hingen ihm locker herunter. Ein letztes Mal sah er die
schlafende Gladia an und stellte sich dann den Robotern.
    Vasilia lächelte und sagte: »Das sollte jetzt
interessant sein.«
    Die Roboter hielten inne. »An die Arbeit!« sagte
Vasilia.
    Sie bewegten sich nicht, und Vasilia drehte sich herum und starrte
erstaunt Giskard an. Aber sie führte die Bewegungen nicht zu
Ende. Ihre Muskeln lockerten sich, und sie sank in sich zusammen.
Giskard fing sie auf und setzte sie so, daß sie mit dem
Rücken an der Wand lehnte.
    Er sagte mit erstickter Stimme: »Ich brauche ein paar
Augenblicke, dann werden wir gehen.«
    Die Augenblicke verstrichen. Vasilias Augen blieben glasig und
blicklos. Ihre Roboter standen reglos da. Daneel war mit einem
einzigen Schritt neben Gladia getreten.
    Jetzt blickte Giskard auf und sagte zu Vasilias Robotern:
»Bewacht eure Lady! Laßt nicht zu, daß jemand
hereinkommt, bis sie aufgewacht ist! Sie wird friedlich
erwachen.«
    Während er noch sprach, regte sich Gladia, und Daneel war ihr
beim Aufstehen behilflich. Sie sagte verblüfft: »Wer ist
diese Frau? Wessen Roboter… wie hat sie…?«
    Giskards Stimme klang fest, und doch konnte man aus ihr
große Erschöpfung heraushören. »Später, my
Lady. Ich werde erklären. Doch jetzt müssen wir

Weitere Kostenlose Bücher