Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Titel: Foundation 05: Das Foundation-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
Vom Netzwerk:
Relationen von einigen Mitarbeitern
dahingehend interpretiert wurden, daß die Junta eine instabile
Regierungsform sein könnte, aber es gibt andere Relationen, aus
denen man ohne weiteres das Gegenteil, also eine
Stabilitätsprognose herauslesen könnte. Aus diesem Grund
müssen wir unsere Arbeit ja unbedingt fortsetzen. Im Moment ist
es noch allzu einfach, mit unvollständigen Daten und nicht ganz
schlüssigen Argumentationen zu jedem gewünschten Ergebnis
zu gelangen.«
    »Aber wenn Sie nun mit dem Ergebnis an die
Öffentlichkeit träten, die Regierung sei instabil, und
hinzufügten, dies sei eine psychohistorisch begründete
Aussage – selbst wenn dem gar nicht so wäre –,
würde das die Instabilität nicht noch weiter
fördern?«
    »Das ist durchaus möglich, General. Und wenn wir
verkündeten, die Regierung sei stabil, so könnte das zu
ihrer Stabilität beitragen. Genau die gleiche Diskussion habe
ich zu verschiedenen Gelegenheiten mit Kaiser Cleon geführt. Man
könnte aus der Psychohistorik ein Instrument zur Manipulation
menschlicher Emotionen machen, um damit kurzfristig bestimmte
Resultate zu erzielen. Auf lange Sicht würden sich solche
Prognosen freilich mit großer Wahrscheinlichkeit als
unvollständig oder gar falsch erweisen, damit würde die
Psychohistorik alle Glaubwürdigkeit verlieren, und dann
wäre es genauso, als hätte sie nie existiert.«
    »Genug! Sagen Sie mir rundheraus: Was verrät Ihnen die
Psychohistorik in bezug auf meine Regierung?«
    »Wir glauben, daß sie Elemente der Instabilität
enthält, aber wir können nicht genau sagen – und
werden es auch niemals können –, auf welche Weise sich
dieser Zustand verschlimmern oder verbessern ließe.«
    »Mit anderen Worten, die Psychohistorik sagt Ihnen nur, was
Sie auch ohne sie wüßten, und dafür hat die Regierung
nun die Credits mit beiden Händen zum Fenster
hinausgeworfen.«
    »Irgendwann kommt der Augenblick, in dem uns die
Psychohistorik Dinge sagen wird, die wir ohne sie nicht
wüßten, und dann wird sich die Investition um ein
Vielfaches auszahlen.«
    »Und wie lange wird es bis dahin noch dauern?«
    »Nicht allzulange, hoffe ich. Wir haben in den letzten Jahren
recht erfreuliche Fortschritte gemacht.«
    Wieder trommelte Tennar mit dem Fingernagel auf die
Schreibtischplatte. »Das reicht nicht. Ich brauche etwas, das
uns jetzt hilft. Eine nützliche Information.«
    Seldon überlegte. »Ich könnte Ihnen eine
detaillierte Analyse erstellen, aber so etwas braucht seine
Zeit.«
    »Selbstverständlich. Tage, Monate, Jahre. – Aus dem
einen oder anderen Grund wird sie niemals fertig werden. Halten Sie
mich für einen Idioten?«
    »Gewiß nicht, General. Aber auch ich möchte nicht,
daß man mich für einen Idioten hält. Eine Erkenntnis
kann ich Ihnen immerhin anbieten, etwas, wofür ich ganz allein
die Verantwortung übernehme. Ich bin bei meinen
psychohistorischen Forschungen auf dieses Phänomen
gestoßen, aber es könnte sein, daß ich es falsch
gedeutet habe. Wenn Sie jedoch darauf bestehen…«
    »Ich bestehe darauf.«
    »Sie haben vorhin das Thema Steuern angesprochen.
Steuererhöhungen seien schwer durchzusetzen, sagen Sie.
    Gewiß. Das ist immer so. Eine Regierung kann Ihre Arbeit nur
tun, indem sie in der einen oder anderen Form den Reichtum der
Bevölkerung abschöpft. Es gibt nur zwei Möglichkeiten,
an die nötigen Mittel zu kommen, erstens, man beraubt einen
Nachbarn, oder zweitens, man bringt die eigenen Bürger dazu, die
Credits aus freien Stücken und ohne Widerstand
herauszurücken.
    Seit sich die Welten zu einem Galaktischen Imperium
zusammengeschlossen haben, das seit Jahrtausenden halbwegs seinen
Zweck erfüllt, gibt es keine Nachbarn mehr, die man berauben
könnte, bestenfalls darf man gelegentlich eine Rebellion
niederschlagen. Das geschieht freilich nicht oft genug, als daß
eine Regierung davon bestehen könnte – andernfalls
wäre die Regierung ohnehin viel zu instabil, um lange zu
halten.«
    Seldon holte tief Atem und fuhr fort. »Folglich muß man
sich seine Credits beschaffen, indem man von den Bürgern
verlangt, einen Teil ihres Vermögens abzutreten. Wenn die
Regierung damit sinnvoll arbeitet, haben die Bürger ihre Credits
vermutlich besser angelegt, als wenn sie sie – jeder für
sich – gehortet, dabei aber in einer Anarchie ohne feste Ordnung
in ständiger Gefahr gelebt hätten.
    Obwohl es sich also um ein vernünftiges Ansinnen handelt und
die Bürgerschaft gut beraten ist, mit ihren

Weitere Kostenlose Bücher