Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Titel: Foundation 05: Das Foundation-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
Vom Netzwerk:
Zeichen des Wiedererkennens.
    Gut, dachte der Kanzler. So soll es sein. Er hält dicht.
    Gruber murmelte ein paar nichtssagende Begrüßungsworte, und dann sprang Seldon ein.
    Zwanglos schlenderte er heran, stelle sich unmittelbar vor Gruber in Positur und sagte: »Ich danke Innen, Obergärtner. Männer und Frauen, ihr sollt als kaiserliche Gärtner eine wichtige Aufgabe übernehmen. In eurer Hand wird es liegen, ob das einzige Freigelände auf unserer großen Welt Trantor, der Hauptwelt des Galaktischen Imperiums, auch weiterhin blüht und gedeiht. Ihr werdet dafür sorgen, daß wir, wenn wir uns schon nicht der endlosen Weiten einer offenen, kuppellosen Welt erfreuen dürfen, hier doch ein kleines Juwel besitzen, welches das gesamte Imperium an Schönheit überstrahlt.
    Ihr alle werdet Mandell Gruber unterstellt sein, der in Kürze das Amt des Chefgärtners übernehmen wird. Er wird mir über alle wichtigen Vorkommnisse berichten, und ich werde die Meldung an den Kaiser weiterleiten. Wie ihr seht, seid ihr also nur drei Ebenen von unserem erhabenen Kaiser entfernt, und sein huldvoller Blick wird stets auf euch ruhen. Gewiß beobachtet er euch auch jetzt vom Kleinen Palast aus, seiner Privatwohnung, in dem Gebäude hier zur Rechten – mit der opalgedeckten Kuppel – und gewiß ist er zufrieden mit dem, was er sieht.
    Ehe ihr mit der Arbeit beginnt, werdet ihr natürlich eine Ausbildung durchlaufen, in der man euch mit den Gärten und ihren Bedürfnissen von Grund auf vertraut macht. Ihr werdet…«
    Fast unmerklich hatte sich Seldon im Verlauf seiner Rede auf Raych zubewegt und stand nun unmittelbar vor ihm. Sein Sohn regte sich noch immer nicht, zuckte nicht mit der Wimper.
    Seldon war bemüht, keine übertrieben leutselige Miene aufzusetzen, doch plötzlich glitt ein Schatten über sein Gesicht. Unmittelbar hinter Raych stand ein Mann, der ihm bekannt vorkam, aber nur, weil er sein Hologramm so genau studiert hatte, sonst wäre er ihm nicht aufgefallen. War das nicht Gleb Andorin von Wye? Der Mann, der Raych in Wye unter seine Fittiche genommen hatte? Was wollte er hier?
    Andorin mußte Seldons überraschten Blick bemerkt haben. Er murmelte, fast ohne die Lippen zu bewegen, ein paar Worte, und dann kam Raychs rechter Arm hinter seinem Rücken hervor und zog aus der großen Tasche seiner grünen Gärtnerjacke einen Blaster. Andorin tat es ihm nach.
    Seldon stand wie vom Donner gerührt. Wie konnten die Blaster in den Park gelangt sein? In seiner Verwirrung hörte er kaum die lauten ›Verrat!‹-Rufe, die raschen Schritte, das jäh aufbrandende Geschrei.
    Alles, was er sah, war Raychs Blaster, der genau auf ihn gerichtet war, und Raych, der ihn anstarrte, als erkenne er ihn nicht. Mit Entsetzen erkannte Seldon, daß sein Sohn schießen würde, daß ihn nur noch Sekunden vom Tode trennten.

 
25
     
     
    Obwohl ›Blaster‹ ursprünglich ›Sprengwaffe‹ bedeutet, löst ein Blaster keine Explosion im eigentlichen Sinne aus. Er vaporisiert und läßt das Innere verpuffen, so daß man – wenn überhaupt – höchstens von einer Implosion sprechen könnte. Zu hören ist dabei nur ein leises Stöhnen, und was zurückbleibt, sieht aus, als habe es eine gewaltige Druckwelle zermalmt.
    Hari Seldon rechnete nicht damit, diesen Laut zu hören. Er hielt sich bereits für tot. So war er höchst überrascht, als er deutlich das typische Seufzen vernahm, und schaute mit offenem Munde und heftig blinzelnden Lidern an sich hinab.
    War er noch am Leben? (Sein Bewußtsein formulierte es als Frage, nicht etwa als Feststellung.)
    Raych stand immer noch da, den Blaster hoch erhoben, mit starrem Blick. Er stand völlig reglos, als habe man ihm die Energiezufuhr abgestellt.
    Hinter ihm lag Andorin zusammengesunken in einer Blutlache, und daneben stand, einen Blaster in der Hand, ein Gärtner. Die Kapuze war ihm vom Kopf geglitten; der Gärtner war unverkennbar eine Frau mit kurzgeschorenem Haar.
    Sie gestattete sich einen raschen Blick auf Seldon und sagte: »Ihr Sohn kennt mich als Manella Dubanqua. Ich bin Sicherheitsbeamtin. Wollen Sie meine Registriernummer, Kanzler Seldon?«
    »Nein.« Seldons Stimme klang matt. Von allen Seiten eilten Kaiserliche Gardisten herbei. »Mein Sohn! Was hat man mit meinem Sohn gemacht?«
    »Desperat, nehme ich an«, sagte Manella. »Das wird mit der Zeit wieder ausgeschwemmt.« Sie beugte sich vor und nahm Raych den Blaster aus der Hand. »Ich bedauere, daß ich nicht früher eingreifen konnte.

Weitere Kostenlose Bücher