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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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überhaupt kennt, nur ein Sandkorn am Himmel. Doch für uns ist sie die Heimat, die einzige, die wir haben. Trotzdem sind wir nicht anders als die Menschen von den äußeren Welten, wir sind nur unglücklicher. Wir leben in drangvoller Enge auf einer praktisch toten Welt, gefangen in einer Strahlungswolke, inmitten einer riesigen Galaxis, die uns ablehnt. Wie sollen wir uns wehren gegen die Frustration, die uns innerlich verbrennt? Was würden Sie sagen, Statthalter, wenn wir anfingen, unsere überschüssige Bevölkerung anderswohin zu schicken?«
    Ennius zuckte die Achseln. »Warum nicht? Aber die Bevölkerung der anderen Planeten würde sich wohl schönstens dafür bedanken. Wer wäre schon daran interessiert, zum Opfer terrestrischer Seuchen zu werden?«
    »Terrestrische Seuchen!« Shekts Miene verfinsterte sich. »Wann wird man diesen Unsinn endlich ausrotten? Wir sind keine Todesbringer. Sie leben unter uns, und Sie leben immer noch, nicht wahr?«
    »Natürlich«, erwiderte Ennius lächelnd, »tue ich, was ich kann, um allzu enge Kontakte zu vermeiden.«
    »Das heißt, daß auch Sie sich vor dem Schreckgespenst fürchten, das letzten Endes nur der Phantasie Ihrer eigenen, hirnlosen Dogmatiker entsprungen ist.«
    »Aber Shekt, wollen Sie wirklich behaupten, die Theorie, Erdenmenschen seien auch selbst radioaktiv, entbehre jeder wissenschaftlichen Grundlage?«
    »Natürlich sind sie radioaktiv. Wie könnte es anderes sein? Auch Sie sind radioaktiv, genau wie sämtliche Bewohner der hundert Millionen Planeten des Imperiums. Zugegeben, unsere Strahlung ist stärker, aber doch nicht stark genug, um irgend jemandem zu schaden.«
    »Aber der durchschnittliche Galaxisbewohner glaubt leider das Gegenteil, und er wird nichts riskieren, um sich eines Besseren belehren zu lassen. Außerdem…«
    »Außerdem, wollen Sie sagen, sind wir anders. Wir sind keine Menschen, weil wir infolge der atomaren Strahlung schneller mutieren und uns daher in vieler Hinsicht verändert haben… Auch das ist nicht bewiesen.«
    »Wird aber geglaubt.«
    »Und solange es geglaubt wird, Statthalter, und solange man uns Erdenmenschen wie Aussätzige behandelt, werden wir die Verhaltensweisen zeigen, die Sie so sehr stören. Ist es verwunderlich, wenn wir zurückschlagen, weil der Druck unerträglich wird? Sie hassen uns abgrundtief, aber Sie beklagen sich, wenn wir den Haß erwidern! Nein, nein, wir sind weitaus mehr Opfer als Täter.«
    Verdrießlich stellte Ennius fest, daß er den Wissenschaftler in Rage gebracht hatte. So sind sie alle, diese Erdenmenschen, dachte er. Selbst die besten unter ihnen haben diesen schwachen Punkt, das Gefühl, mit ihresgleichen gegen den Rest des Universums zu stehen.
    Taktvoll entschuldigte er sich: »Shekt, ich bin ein grober Klotz, seien Sie mir nicht böse. Sie müssen mir meine Jugend und mein sterbenslangweiliges Dasein zugutehalten. Vor Ihnen steht ein bedauernswertes Individuum, ein junger Bursche von vierzig Jahren – und als Berufsbeamter ist man mit vierzig noch kaum aus den Windeln heraus – der hier auf der Erde seine Lehrzeit abdient. Es kann noch Jahre dauern, bis die Dummköpfe im Amt für Außenprovinzen sich meiner erinnern und mich auf einen Posten versetzen, der nicht ganz so trostlos ist. Wir sind also beide Gefangene der Erde und zugleich Bürger jener großen Welt des Geistes, wo weder Planetenzugehörigkeit noch physische Eigenschaften eine Rolle spielen. Reichen Sie mir also die Hand und lassen Sie uns wieder Freunde sein.«
    Die Unmutsfalten auf Shekts Stirn verschwanden, seine Miene heiterte sich auf. Er lachte laut heraus. »Die Worte sind die eines Bittstellers, aber der Tonfall ist immer noch der eines imperialen Karrierediplomaten. Sie sind ein schlechter Schauspieler, Statthalter.«
    »Dann beweisen Sie mir, daß Sie ein guter Lehrer sind, indem Sie mir von Ihrem Synapsifikator erzählen.«
    Shekt schrak sichtlich zusammen und runzelte abermals die Stirn. »Wie, Sie haben von dem Apparat gehört? Sind Sie etwa nicht nur Regierungsbeamter, sondern auch Physiker?«
    »Ich bin eben ein Allerweltsgenie. Aber im Ernst, Shekt, ich würde wirklich gern mehr darüber erfahren.«
    Der Physiker fixierte sein Gegenüber unschlüssig mit starrem Blick. Endlich erhob er sich, faßte sich nachdenklich an die Unterlippe und knetete sie mit gichtigen Fingern. »Ich weiß nicht so recht, wo ich anfangen soll.«
    »Bei den ewigen Sternen, falls Sie rätseln, an welchem Punkt der mathematischen

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