Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
Vom Netzwerk:
wieder allein war, drückte er leise und vorsichtig die Ruftaste, worauf, in blendend weißem Kittel, das lange, braune Haar im Nacken ordentlich zusammengefaßt, sofort ein junger Techniker eintrat.
    »Hat Pola Ihnen gesagt…?« fragte der Physiker.
    »Ja, Dr. Shekt. Ich habe ihn auf dem Schirm beobachtet, es ist ohne jeden Zweifel ein echter Freiwilliger. Auf jeden Fall keine von den Versuchspersonen, die man uns sonst zu schicken pflegt.«
    »Was meinen Sie, soll ich beim Rat rückfragen?«
    »Ich weiß nicht, ob das zu empfehlen ist. Mit einer Kontaktaufnahme auf normalem Wege wäre der Rat sicher nicht einverstanden. Schließlich kann jeder Strahl angezapft werden.« Eifrig fuhr er fort: »Und wenn ich ihn nun wieder wegschickte? Ich könnte ihm ja sagen, wir nehmen nur Männer unter dreißig. Er ist mindestens fünfunddreißig.«
    »Nein, nein. Ich spreche besser selbst mit ihm.« In Shekts Kopf ging alles drunter und drüber. Bislang war man mit größter Vorsicht zu Werke gegangen, hatte gerade so viel veröffentlicht, um den Anschein von Aufrichtigkeit zu erwecken, aber kein Wort mehr. Und nun kam tatsächlich ein Freiwilliger daher – unmittelbar nach Ennius’ Besuch. Ob da ein Zusammenhang bestand? Shekt hatte selbst nur eine vage Vorstellung von den geheimnisvollen Kräften, die im Begriff waren, sich auf der verwüsteten Erde eine gewaltige Schlacht zu liefern, aber was er wußte, war genug. Genug, um sich ihnen ausgeliefert zu fühlen, und gewiß mehr, als die Ahnen ahnten.
    Doch was konnte er tun, ein Mensch, dessen Leben zweifach gefährdet war?
    Zehn Minuten später stand Dr. Shekt ratlos blinzelnd vor dem Farmer, der seine Mütze in der Hand hielt, aber das wettergegerbte Gesicht zur Seite wandte, wie um sich allzu prüfenden Blicken zu entziehen. Der Mann, dachte Shekt, war sicherlich noch keine vierzig Jahre alt, aber die harte Arbeit auf den Feldern hatte deutliche Spuren hinterlassen. Seine ledrigbraunen Wangen waren gerötet, und obwohl es im Raum kühl war, zeigten sich Schweißtropfen am Haaransatz und an den Schläfen. Er rieb sich verlegen die Hände.
    »Nun, mein Bester«, sagte Shekt freundlich, »wie ich höre, weigern Sie sich, uns Ihren Namen zu nennen.«
    Arbin blieb verstockt. »Mir hat man gesagt, Sie suchen einen Freiwilligen, und es würden keine Fragen gestellt.«
    »Hm. Möchten Sie uns denn überhaupt irgend etwas sagen? Oder wollen Sie nur sofort behandelt werden?«
    »Ich? Hier, jetzt?« Das klang nach jäher Panik. »Ich bin doch nicht der Freiwillige. Das habe ich nie behauptet, mit keinem Wort.«
    »Nein? Heißt das, der Freiwillige ist jemand anderer?«
    »Natürlich. Wie käme ich dazu…?«
    »Ich verstehe. Haben Sie die Versuchsperson, diesen anderen Mann, vielleicht mitgebracht?«
    »Sozusagen«, antwortete Arbin vorsichtig.
    »Schön. Passen Sie auf, Sie erzählen uns nur so viel, wie Sie wollen. Alles, was Sie sagen, wird streng vertraulich behandelt, und wir helfen Ihnen, wo immer es uns möglich ist. Einverstanden?«
    Der Farmer senkte den Kopf, eine rudimentäre Geste des Respekts. »Danke. Die Sache ist nämlich folgende. Wir haben einen Mann auf unserer Farm, einen entfernten… äh… Verwandten. Er hilft uns bei der Arbeit, Sie verstehen…«
    Arbin schluckte hart, und Shekt nickte, ohne eine Miene zu verziehen.
    »Er ist sehr fleißig«, fuhr Arbin fort, »und sehr tüchtig – wir hatten nämlich einen Sohn, aber der ist gestorben – und meine Frau und ich, wir brauchen Hilfe – sie ist nicht gesund – ohne ihn kämen wir kaum zurecht.« Irgendwie hatte er das Gefühl, alles durcheinandergebracht zu haben.
    Doch der hagere Wissenschaftler nickte nur. »Und diesen Verwandten wollen Sie nun von uns behandeln lassen?«
    »Ja, sicher, ich dachte, das hätte ich schon gesagt – Sie müssen verzeihen, aber bei mir geht das alles nicht so schnell. Der arme Kerl ist nämlich – nun ja – nicht ganz richtig im Kopf.« Hastig stürzte er sich in Erklärungen. »Er ist nicht krank, verstehen Sie mich recht, es ist nicht so schlimm, daß man ihn beseitigen müßte. Er ist nur langsam. Das Problem ist vor allem, er spricht nicht.«
    »Er kann nicht sprechen?« fragte Shekt überrascht.
    »Oh – er kann schon. Er will nur einfach nicht. Und er spricht nicht gut.«
    Der Physiker machte ein skeptisches Gesicht. »Und nun soll der Synapsifikator seine geistigen Fähigkeiten verbessern, wie?«
    Arbin nickte langsam. »Wenn er ein bißchen klüger wäre, nun ja,

Weitere Kostenlose Bücher