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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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Theorie Sie einsteigen sollen, da kann ich Ihnen helfen. Vergessen Sie die Mathematik. Ich habe keine blasse Ahnung von Funktionen, Tensoren und allem, was dazugehört.«
    In Shekts Augen blitzte es spöttisch auf. »Nun, dann kann ich mich ja auf die Deskription beschränken. Es handelt sich schlicht und einfach um ein Gerät zur Steigerung der Lernkapazität des Menschen.«
    »Des Menschen? Was Sie nicht sagen! Und es funktioniert tatsächlich?«
    »Das wüßten wir auch gern. Aber wir sind mit der Arbeit noch längst nicht am Ende. Ich werde es Ihnen in den Grundzügen erklären, Statthalter, dann können Sie sich selbst ein Urteil bilden. Das menschliche – und auch das tierische – Nervensystem besteht aus Neuroproteinmasse, das heißt, aus Riesenmolekülen mit äußerst labiler, elektrischer Ladung. Der kleinste Reiz genügt, um das Gleichgewicht eines Moleküls zu stören, das gleicht die Schwankung aus, indem es das nächste Molekül stört, und so geht es weiter, bis das Gehirn erreicht ist. Das Gehirn selbst ist eine riesige Anhäufung ähnlich gearteter Moleküle, die auf alle nur denkbaren Arten miteinander verbunden sind. Nachdem die Menge dieser Neuroproteine im Gehirn bei einer Größenordnung von zehn hoch zwanzig – das ist eine Eins mit zwanzig Nullen – liegt, ergibt sich für die möglichen Kombinationen ungefähr das Zehnfache dieser zwanzigsten Potenz, also eine unvorstellbar große Zahl. Wenn alle Elektronen und Protonen im Universum ihrerseits Universen, und alle Elektronen und Protonen in all diesen Universen wiederum Universen wären, so wären alle Elektronen und Protonen in all diesen neu entstandenen Universen immer noch so gut wie nichts, verglichen mit… Können Sie mir folgen?«
    »Den Sternen sei Dank, ich verstehe kein Wort. Und ich will es auch gar nicht erst versuchen. Mein Kopf würde das nicht mitmachen, ich würde jaulen wie ein Hund.«
    »Hm. Nun, wie auch immer, was wir Nervenimpulse nennen, ist nichts anderes als eine fortschreitende Störung im Bereich der Elektronen, die die Nervenbahnen entlang zum Gehirn und von dort wieder zu den Nerven zurückwandert. Verstehen Sie wenigstens das?«
    »Ja.«
    »Nun, dann sind Sie ja doch ein Genie. Solange dieser Impuls sich durch eine Nervenzelle bewegt, ist seine Geschwindigkeit sehr hoch, weil die Neuroproteine sich praktisch berühren. Nervenzellen sind jedoch begrenzt und voneinander durch eine dünne Wand aus nichtneuralem Gewebe getrennt. Mit anderen Worten, zwischen zwei benachbarten Nervenzellen gibt es keine direkte Verbindung.«
    »Aha«, sagte Ennius. »Der Nervenimpuls muß also die Barriere überspringen.«
    »Genau! Die Trennwand reduziert die Impulsstärke und bremst die Übertragungsgeschwindigkeit im Quadrat ihrer Dicke. Das gilt auch für das Gehirn. Nun stellen Sie sich vor, wie es wäre, wenn man eine Möglichkeit fände, die Dielektrizitätskonstante dieser Trennwand zwischen den Zellen zu senken.«
    »Was für eine Konstante?«
    »Den Isolationswiderstand der Trennwand. Nur darum geht es nämlich. Wenn dieser Widerstand verringert würde, könnte der Impuls leichter von einer Zelle zur anderen springen. Sie würden schneller denken und schneller lernen.«
    »Nun, damit wären wir wieder bei meiner Ausgangsfrage angelangt. Funktioniert es?«
    »Ich habe das Gerät an Tieren ausprobiert.«
    »Und mit welchem Ergebnis?«
    »Nun, die meisten sterben sehr rasch an einer Denaturierung der Gehirnproteine – anders ausgedrückt, das Eiweiß gerinnt wie bei einem hartgekochten Hühnerei.«
    Ennius zuckte zusammen. »Naturwissenschaftler können in ihrer Nüchternheit unbeschreiblich grausam sein. Was ist mit denen, die überlebten?«
    »Die Ergebnisse haben keine Beweiskraft, weil es sich nicht um Menschen handelt. Die Tendenz ist allerdings positiv… Aber ich brauche Menschen. Wissen Sie, es geht um die natürliche Elektrizität des individuellen Gehirns. Jedes Gehirn erzeugt eine ganz bestimmte Art von Mikroströmen. Dubletten gibt es nicht. Das ist wie bei Fingerabdrücken oder dem Muster der Blutgefäße auf der Netzhaut. Nur sind hier die Unterschiede womöglich noch größer. Ich glaube, das muß man bei der Behandlung berücksichtigen, und wenn ich recht habe, wird es nicht mehr zur Denaturierung kommen… Aber mir fehlen menschliche Versuchspersonen. Ich bin ständig auf der Suche nach Freiwilligen, aber…« Er breitete resigniert die Arme aus.
    »Ich kann es den Leuten nicht verdenken, mein Bester«,

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