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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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dir?« fragte er.
    »Besser, danke. Es tut mir leid, wenn ich dir Ungelegenheiten bereitet habe.«
    Sie sahen sich an. Das Gespräch war schon nach wenigen Worten im Sande verlaufen.
    Dann sagte Biron: »Ich weiß, wir können die Zeit nicht zurückdrehen, können nicht ungeschehen machen, was geschehen ist, oder ungesagt machen, was nun einmal ausgesprochen wurde. Aber ich möchte, daß du mich verstehst.«
    »Warum betonst du das so sehr?« Ihre Augen blitzten. »Ich gebe mir doch schon seit Wochen alle Mühe, dich zu verstehen. Willst du jetzt wieder mit meinem Vater anfangen?«
    »Nein. Ich wußte ja von vornherein, daß dein Vater unschuldig war, und hatte den Autarchen vom ersten Augenblick an in Verdacht, aber ich mußte mir Gewißheit verschaffen, und es gab keine Beweise. Also mußte ich ihn zu einem Geständnis zwingen. Das hoffte ich zu erreichen, indem ich ihm eine Falle stellte. Ich wollte ihn verleiten, einen Mordanschlag auf mich zu wagen, und das war nur auf diesem Wege möglich.«
    Er schämte sich entsetzlich. »Was ich getan habe, war Unrecht«, sagte er. »Fast so schlimm wie das Unrecht, das er meinem Vater zugefügt hat. Ich kann nicht erwarten, daß du mir verzeihst.«
    »Ich kann dir nicht ganz folgen«, sagte sie.
    »Ich wußte, daß er ein Auge auf dich geworfen hatte, Arta«, erklärte er. »Politisch gesehen wärst du die perfekte Partie für ihn gewesen. Mit dem Namen Hinriad hätte er noch sehr viel mehr anfangen können als mit dem Namen Widemos. Ich wurde also entbehrlich, sobald er sich deiner sicher sein konnte. Ich habe dich ihm buchstäblich aufgedrängt, Arta. Ich habe dich nur deshalb so behandelt, weil ich hoffte, dich damit ihm in die Arme zu treiben. Als es so weit war, glaubte er, sich meiner gefahrlos entledigen zu können. Dann haben Rizzett und ich unsere Falle aufgebaut.«
    »Und du hast mich die ganze Zeit über geliebt?«
    »Bringst du es nicht übers Herz, mir das zu glauben, Arta?«
    »Aber du warst natürlich sofort bereit, deine Liebe dem Andenken an deinen Vater und der Ehre deiner Familie zu opfern. Wie hieß der alte Vers doch noch? ›Du liebst mich nur, mein Schatz, so sehr, weil du die Ehre liebst noch mehr!‹« *
    Biron war kleinlaut geworden. »Bitte, Arta!« flehte er. »Ich bin wahrhaftig nicht stolz auf mich, aber ich sah einfach keine andere Möglichkeit.«
    »Du hättest mir von deinem Plan erzählen und mich zu deiner Verbündeten machen können, anstatt mich als Werkzeug zu mißbrauchen.«
    »Es war mein Kampf. Du hattest nichts damit zu tun. Wenn ich gescheitert wäre – und das war nicht ausgeschlossen –, hätte ich wenigstens dich nicht mit hineingezogen. Wenn mich der Autarch getötet hätte und deine Gefühle für mich wären erloschen gewesen, hättest du weniger gelitten. Vielleicht hättest du ihn sogar geheiratet und wärst mit ihm glücklich geworden.«
    »Aber nachdem du nun gesiegt hast, trauere ich ja vielleicht um ihn.«
    »Das tust du nicht.«
    »Woher willst du das wissen?«
    Biron war der Verzweiflung nahe. »Versuche doch wenigstens, meine Motive zu verstehen. Zugegeben, ich war töricht – unverzeihlich töricht – aber begreifst du denn nicht? Kannst du dich nicht wenigstens bemühen, mich nicht zu hassen?«
    »Ich habe mich schon die ganze Zeit bemüht, dich nicht zu lieben, aber wie du siehst, ist es mir nicht gelungen.«
    »Dann verzeihst du mir also?«
    »Warum? Weil ich dich verstehe? Nein! Wenn es nur darum ginge, dich zu verstehen, deine Motive zu würdigen, könnte ich dir im Leben nicht verzeihen, wie du mich behandelt hast. Verständnis allein ist nicht genug. Wenn ich dir verzeihe, Biron, dann nur deshalb, weil ich nicht anders kann. Wie könnte ich dich bitten, zu mir zurückzukehren, wenn ich dir nicht verziehen hätte?«
    Und dann lag sie in seinen Armen und bot ihm ihre kalten Lippen dar. Sie waren durch eine doppelte Schaumstoffschicht voneinander getrennt, und die Handschuhe verhinderten, daß er ihren Körper spürte, aber dafür liebkosten seine Lippen ihr glattes, weißes Gesicht.
    Endlich sagte er besorgt: »Die Sonne geht unter. Bald wird es noch kälter werden.«
    Und sie antwortete leise: »Ist es nicht seltsam? Mir wird immer wärmer.«
    Gemeinsam gingen sie zum Schiff zurück.
    Biron trug eine Zuversicht zur Schau, die er nicht wirklich empfand. Das linganische Schiff war ziemlich groß und hatte fünfzig Mann Besatzung. Diese fünfzig Mann saßen nun vor ihm. Fünfzig linganische Gesichter! Fünfzig

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