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Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Titel: Foundation 07: Die Rettung des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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eine wunderbare Frau«, sagte Hummin. »Ich
kann es Ihnen nicht verübeln.«
    Und Seldon fuhr fort: »Und wie kommt es ferner, daß
Sonnenmeister Vierzehn, ein Monstrum an Arroganz, Führer eines
Volkes, dessen Anmaßung kaum zu übertreffen ist, einfach
bereit sein sollte, Stammesleute wie Dors und mich aufzunehmen und
uns so gut zu behandeln, wie Mykogenier das nur können? Und als
wir dann jede Regel brachen, jedes Sakrileg begingen, wie kommt es,
daß Sie ihn trotzdem dazu überreden konnten, uns gehen zu
lassen? Wie konnten Sie die Tisalvers mit ihren kleinkarierten
Vorurteilen dazu bringen, uns aufzunehmen? Wie kommt es, daß
Sie überall auf der Welt zu Hause sein können, jedermanns
Freund, daß Sie jeden Menschen beeinflussen können, ohne
Rücksicht auf all ihre Eigenschaften? Und was das betrifft, wie
schaffen Sie es, auch Cleon zu manipulieren? Und wenn man ihn als
leicht beeinflußbaren Menschen betrachtet, wie konnten Sie dann
mit seinem Vater umgehen, der doch, nach allem, was überliefert
ist, ein roher, unberechenbarer Tyrann war? Wie konnten Sie all das
tun?
    Und das Allerverblüffendste: Wie konnte Mannix IV. von Wye
Jahrzehnte damit verbringen, eine Armee ohnegleichen aufzubauen
– eine Armee, die in dem Augenblick einfach zerfiel, als seine
Tochter versuchte, sie zu benutzen? Wie konnten Sie all seine
Soldaten zum Verrat bewegen, so wie Sie das getan haben?«
    Hummin ließ sich mit der Antwort eine Weile Zeit.
»Könnte dies vielleicht nicht einfach bedeuten, daß
ich ein taktvoller Mensch bin, der es gewöhnt ist, mit Menschen
von verschiedener Art umzugehen? Daß ich wichtigen Leuten
Gefälligkeiten erwiesen habe und mich in einer Position befinde,
um ihnen auch in Zukunft solche Gefälligkeiten zu erweisen?
Nichts, was ich getan habe, so könnte es scheinen, erfordert
übernatürliche Kräfte.«
    »Nichts, was Sie getan haben? Nicht einmal die
Neutralisierung der Wyanischen Armee?«
    »Sie wollten keiner Frau dienen.«
    »Sie müssen doch jahrelang gewußt haben, daß
in dem Augenblick, wo Mannix seine Macht niederlegte oder jedenfalls
bei seinem Tode, Rashelle ihr Bürgermeister sein würde. Und
doch ließen sie sich keinerlei Unzufriedenheit anmerken, bis
Sie es für notwendig hielten, daß sie das doch taten. Dors
hat Sie einmal als einen Mann mit großer Überzeugungskraft
geschildert, und das sind Sie auch. Mehr Überzeugungskraft als
irgendein Mensch besitzen kann. Aber Sie haben nicht mehr
Überzeugungskraft als ein unsterblicher Roboter mit seltsamen
mentalen Kräften vielleicht besitzen könnte. Nun,
Hummin?«
    »Was erwarten Sie jetzt von mir, Hari?« fragte Hummin.
»Erwarten Sie, daß ich zugebe, ein Roboter zu sein?
Daß ich nur wie ein Mensch aussehe? Daß ich unsterblich
bin? Daß ich ein mentales Wunder bin?!«
    Seldon beugte sich zu Hummin hinüber, der ihm auf der anderen
Seite des Tisches gegenübersaß. »Ja, Hummin, das tue
ich. Ich erwarte, daß Sie mir die Wahrheit sagen, und ich habe
den starken Verdacht, daß das, was Sie gerade in ein paar
Umrissen dargestellt haben, die Wahrheit ist. Sie, Hummin,
sind der Roboter, von dem Mutter Rittah als Da-Nee, Freund von
Ba-Lee, sprach. Sie müssen es zugeben. Sie haben keine
Wahl.«

 
92
     
     
    Es war, als säßen sie in einem winzigen Universum, das
nur für sie existierte. Mitten in Wye, während rings um sie
die wyanische Armee durch kaiserliche Truppen entwaffnet wurde,
saßen sie still da. Dort, inmitten von Ereignissen, die ganz
Trantor – und vielleicht die ganze Galaxis – beobachtete,
war diese winzige Singularität völliger Isolation, in der
Seldon und Hummin ihr Spiel aus Angriff und Verteidigung spielten
– wobei Seldon sich alle Mühe gab, eine neue Realität
zu erzwingen, und Hummin keine Anstalten machte, jene neue
Realität zu akzeptieren.
    Seldon hatte keine Angst, unterbrochen zu werden. Er war sicher,
daß das Universum, in dessen Innerem sie saßen, von
Grenzen umgeben war, die nicht durchdrungen werden konnten, die die
Kräfte Hummins – nein, des Roboters – aufrechterhalten konnten, bis das Spiel vorüber war.
    Schließlich sagte Hummin: »Sie sind ein findiger
Bursche, Hari, aber ich vermag wirklich nicht einzusehen, weshalb ich
zugeben sollte, ein Roboter zu sein, und weshalb ich keine andere
Wahl haben sollte. Alles, was Sie sagen, mag zutreffen, da die Fakten
– Ihr eigenes Verhalten, Dors’ Verhalten, das von
Sonnenmeister, das der Tisalvers, der wyanischen Generäle –
alle so gewesen

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