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Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Titel: Foundation 07: Die Rettung des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Lebensumstände der Menschheit nachher sein? Kann man etwas
tun, um den Sturz zu verhindern oder um die Lebensbedingungen nach
dem Sturz zu lindern? Mir scheint, daß das vergleichsweise
einfache Fragen sind.«
    Seldon schüttelte den Kopf und lächelte betrübt.
»Die Geschichte der Mathematik ist voll einfacher Fragen, auf
die es nur die kompliziertesten Antworten gab – oder gar
keine.«
    »Und da kann man gar nichts machen? Ich kann sehen, daß
das Imperium fällt, aber ich kann es nicht beweisen. All meine
Schlüsse sind subjektiv, und ich kann nicht aufzeigen, daß
ich mich nicht irre. Und da es sich dabei um eine höchst
beunruhigende Aussicht handelt, würden die Menschen es
vorziehen, meinen subjektiven Schluß nicht zu glauben, und
deshalb wird nichts geschehen, um den Fall zu verhindern oder auch
nur ihn zu lindern. Sie könnten den bevorstehenden Fall beweisen, oder was das betrifft, auch beweisen, daß es
nicht dazu kommen wird.«
    »Aber genau das ist es, was ich nicht tun kann. Ich kann
keine Beweise für Sie finden, wo es keine gibt. Ich kann ein
mathematisches System nicht praktikabel machen, wenn es das nicht
ist. Ich kann für Sie keine zwei geraden Zahlen finden, deren
Summe eine ungerade Zahl ist, ganz gleich, wie dringend Sie –
oder die ganze Galaxis – diese ungerade Zahl vielleicht
brauchen.«
    »Nun, dann sind Sie auch Teil des Niedergangs«, sagte
Hummin. »Sie sind bereit, das Scheitern hinzunehmen.«
    »Habe ich denn eine Wahl?«
    »Können Sie es nicht wenigstens versuchen? Und
wenn Ihnen die Mühe noch so nutzlos erscheint, haben Sie denn
etwas Besseres, das Sie mit Ihrem Leben anfangen können? Haben
Sie ein sinnvolleres Ziel? Haben Sie ein Vorhaben, das Ihnen in Ihren
eigenen Augen in höherem Maße Rechtfertigung
liefert?«
    »Millionen von Welten. Milliarden von Zivilisationen.
Trillionen von Menschen. Dezillionen von Beziehungen – und Sie
wollen, daß ich da Ordnung hineinbringe.«
    »Nein, ich will, daß Sie es versuchen, um jener
Millionen von Welten, Milliarden von Zivilisationen und Trillionen
von Menschen willen. Nicht für den Kaiser. Nicht für
Demerzel. Für die Menschheit.«
    »Ich werde scheitern«, sagte Seldon.
    »Dann werden wir nichts verloren haben. Werden Sie es
versuchen?«
    Und wieder hörte sich Seldon gegen seinen Willen und ohne zu
wissen, warum er es tat, sagen: »Ich werde es versuchen.«
Und der Kurs seines Lebens war bestimmt.

 
14
     
     
    Die Reise war beendet, und das Lufttaxi schob sich in eine viel
breitere Parkbucht als jene an der Raststätte. (Seldon konnte
sich immer noch an den Geschmack des Sandwiches erinnern und schnitt
eine Grimasse.)
    Hummin gab das Fahrzeug ab und kam zurück, wobei er seine
Kreditkarte in eine kleine Innentasche seines Hemds schob. »Hier
sind Sie sicher. Dies ist der Streeling-Bezirk.«
    »Streeling?«
    »Er ist nach jemandem benannt, der diese Gegend hier
ursprünglich für die Besiedlung erschlossen hat, vermute
ich. Die meisten Bezirke sind nach irgendwelchen historischen
Persönlichkeiten benannt und deshalb sind die meisten Namen
häßlich und manche schwer auszusprechen. Trotzdem, wenn
Sie die Leute hier dazu bringen wollten, Streeling in
›Wohlgeruch‹ oder dergleichen umzuwandeln, gäbe es
einen Krawall.«
    »Natürlich«, sagte Seldon und schnüffelte,
»hier herrscht ja auch nicht gerade Wohlgeruch.«
    »Das ist fast nirgends auf Trantor der Fall, Sie werden sich
daran gewöhnen.«
    »Ich bin froh, daß wir hier sind«, sagte Seldon.
»Nicht daß es mir hier besonders gefiele, aber das lange
Sitzen war doch recht anstrengend. Auf Trantor zu reisen, muß
ja schrecklich sein. Auf Helicon reisen wir durch die Luft von einem
Ort zum anderen und zwar in wesentlich weniger Zeit als wir hier dazu
gebraucht haben, um nicht einmal zweitausend Kilometer
zurückzulegen.«
    »Wir haben auch Düsenflugzeuge.«
    »Aber in dem Fall…«
    »Eine Fahrt mit einem Lufttaxi konnte ich mehr oder weniger
anonym arrangieren. Mit einem Flugzeug wäre das viel schwieriger
gewesen. Und obwohl wir hier in Sicherheit sind, wäre mir doch
wohler, wenn Demerzel nicht erfahren würde, wo Sie sind. –
Wir sind übrigens noch nicht fertig. Für die letzte
Teilstrecke nehmen wir den Expreß.«
    Seldon kannte den Ausdruck. »Das ist eine von diesen offenen
Einschienenbahnen, die sich in einem elektromagnetischen Feld
bewegen, stimmt das?«
    »Ja, richtig.«
    »So etwas haben wir auf Helicon nicht. Wir brauchen sie dort
auch nicht. Ich

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