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Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Titel: Foundation 07: Die Rettung des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Unregelmäßigkeiten jetzt nicht
größer?«
    »Kann sein. Wir können sie messen.«
    »Das brauchen wir nicht. Man sieht doch, daß sie
größer werden. Die Schritte nähern sich dem Sensor.
Schalten Sie weiter! Ich will sehen, wann sie
aufhören.«
    Nach einer Weile sagte Benastra: »Vor zwanzig oder
fünfundzwanzig Minuten hat es aufgehört.« Und dann,
vorsichtig: »Was auch immer es war.«
    »Es sind Schritte«, sagte Dors mit einer
Überzeugung, die Berge versetzen konnte. »Dort oben ist ein
Mensch, und während Sie und ich hier herumgespielt haben, ist er
zusammengebrochen, und jetzt wird er erfrieren und sterben. Jetzt
sagen Sie bloß nicht ›was auch immer es war!‹ Rufen
Sie die Meteorologie an und sehen Sie zu, daß Sie Jenarr Leggen
an den Apparat bekommen. Ich sage Ihnen, es geht um Leben und Tod.
Sagen Sie ihm das auch!«
    Benastra, dessen etwas wulstige Lippen zitterten, war weit
über das Stadium hinaus, wo er dieser seltsamen, von
Leidenschaft erfüllten Frau Widerstand hätte leisen
können.
    Es dauerte keine drei Minuten, Leggens Hologramm hereinzubekommen.
Man hatte ihn vom Essen weggeholt. Er hielt eine Serviette in der
Hand, und sein langes Gesicht blickte finster und besorgt.
›»Leben und Tod‹? Was soll das? Wer sind Sie?«
Dann entdeckte er Dors, die näher an Benastra herangetreten war,
so daß auch sie auf Jenarrs Bildschirm sichtbar sein
mußte. »Sie schon wieder«, sagte er. »Das
ist ja der reinste Terror.«
    »Das ist es nicht«, sagte Dors. »Ich habe Rogen
Benastra konsultiert, den Chefseismologen an der Universität.
Nachdem Sie und Ihre Gruppe die Oberseite verlassen hatten, zeigt der
Seismograph deutlich Schritte einer oben befindlichen Person. Das ist
mein Student Hari Seldon, der unter Ihrer Aufsicht dort hinaufging
und jetzt sicherlich irgendwo liegt, halb erstarrt und im Begriff zu
erfrieren.
    Sie werden mich deshalb sofort mit allen notwendigen Geräten
hinaufbringen. Wenn Sie das nicht unverzüglich tun, wende
ich mich an die Sicherheitsabteilung der Universität – wenn
nötig, an den Präsidenten selbst. Ich werde so oder so dort
hinaufkommen, und wenn Hari irgend etwas zugestoßen ist, weil
Sie auch nur eine Minute gezögert haben, werde ich dafür
sorgen, daß man Sie wegen Nachlässigkeit, Unfähigkeit
– was auch immer – zur Verantwortung zieht. Und dann sind
Sie Ihren Lehrstuhl los, und man wird Sie aus der Universität
werfen. Und wenn er tot ist, dann ist das natürlich
fahrlässige Tötung. Oder etwas noch Schlimmeres, nachdem
ich Sie nun gewarnt habe, daß er in Lebensgefahr ist.«
    Jenarr wandte sich wütend Benastra zu: »Haben Sie
festgestellt…«
    Aber Dors ließ ihn nicht weiterreden. »Er hat mir
gesagt, was er entdeckt hat, und ich habe es Ihnen gesagt. Ich werde
jetzt nicht zulassen, daß Sie ihn durcheinander bringen. Kommen
Sie! Jetzt gleich!«
    »Ist Ihnen in den Sinn gekommen, daß Sie sich irren
könnten?« fragte Jenarr mit dünnen Lippen.
»Wissen Sie, was ich mit Ihnen anfangen kann, wenn sich das als
leichtfertig ausgelöster falscher Alarm herausstellt? Das, was
Sie mir gerade angedroht haben, funktioniert nach beiden
Richtungen.«
    »Mord nicht«, sagte Dors. »Und das Risiko eines
falschen Alarms nehme ich auf mich. Wenn man mich dafür vor
Gericht stellt, dann meinetwegen. Sind Sie bereit, sich wegen Mordes
vor Gericht stellen zu lassen?«
    Jenarrs Gesicht rötete sich, vielleicht mehr, weil er
wußte, daß er nachgeben mußte, als wegen der
Drohung. »Ich werde kommen, aber Sie können sich auf
einiges gefaßt machen, junge Frau, wenn sich zeigen sollte,
daß Ihr Student die letzten drei Stunden schon irgendwo in den
Kuppeln in Sicherheit war.«

 
27
     
     
    Die Fahrt im Aufzug verlief in feindseligem Schweigen. Leggen
hatte nur einen Teil seiner Abendmahlzeit zu sich genommen, und seine
Frau ohne hinreichende Erklärung verlassen. Benastra hatte
überhaupt nicht zu Abend gegessen und möglicherweise
irgendeine Gefährtin enttäuscht, ebenfalls ohne
hinreichende Erklärung. Dors Venabili hatte auch nicht gegessen,
und sie war äußerst beunruhigt. Sie hatte eine Thermodecke
bei sich und zwei photonische Fackeln.
    Als sie den Eingang zur Oberseite erreichten, gab Leggen mit
verkniffener Miene seine Identifikation ein, worauf die Tür sich
öffnete. Ein kalter Wind blies ihnen entgegen, und Benastra gab
einen unwilligen Laut von sich. Sie waren alle drei nicht hinreichend
gekleidet, aber die beiden Männer hatten nicht die

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