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Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Titel: Foundation 07: Die Rettung des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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noch nie einen Fall von Unterkühlung
gesehen«, erklärte er. »Das erlebt man auf Trantor
nicht.«
    »Mag sein«, sagte Dors kühl, »und es freut
mich auch, daß Sie Gelegenheit haben, etwas Neues zu erleben.
Aber bedeutet das, daß Sie nicht wissen, wie Sie Dr. Seldon
behandeln sollen?«
    »Selbstverständlich weiß ich das.« Der Arzt
funkelte sie empört an. Er war ein älterer Mann mit kahlem
Schädel und einem kleinen grauen Schnurrbart. »Fälle
von Erfrierung gibt es auf den äußeren Welten häufig
– sozusagen alltäglich – und ich habe eine ganze Menge
darüber gelesen.«
    Die Behandlung bestand zum Teil aus einem Serum gegen Viren und
einer Mikrowellenbehandlung.
    »Das sollte genügen«, sagte der Arzt. »Auf den
äußeren Welten werden in den Krankenhäusern viel
kompliziertere Geräte eingesetzt, aber auf Trantor haben wir so
etwas natürlich nicht. Dies ist eine Behandlung für leichte
Fälle, aber ich bin sicher, daß das genügen
wird.«
    Später, als Seldon sich ohne besondere nachhaltige
Schäden erholte, dachte Dors, daß dies vielleicht daher
kam, weil er Außenweltler war. Ihm waren die Dunkelheit, die
Kälte, ja sogar der Schnee nicht fremd. Ein Trantorianer
wäre vermutlich in so einem Fall gestorben, nicht so sehr am
körperlichen Trauma als an psychischem Schock.
    Aber sicher war sie sich dessen natürlich nicht, da sie
selbst auch keine Trantorianerin war.
    Und damit löste sie sich von diesem Gedanken, zog sich einen
Stuhl neben Haris Bett und richtete sich auf längeres Warten
ein.

 
29
     
     
    Am zweiten Morgen regte sich Seldon, wachte auf und blickte zu
Dors auf, die an seinem Bett saß, einen Buchfilm sichtete und
Notizen machte.
    Mit fast normal klingender Stimme sagte Seldon: »Immer noch
hier, Dors?«
    Sie legte den Buchfilm weg. »Ich kann Sie ja nicht gut allein
lassen, oder? Und sonst habe ich zu niemandem Vertrauen.«
    »Mir scheint, daß ich Sie jedesmal sehe, wenn ich
aufwache. Sind Sie die ganze Zeit hier gewesen?«
    »Schlafend oder wachend, ja.«
    »Und Ihre Vorlesungen?«
    »Ich habe eine Assistentin, die das für eine Weile
übernommen hat.«
    Dors beugte sich über Hari und griff nach seiner Hand. Als
sie bemerkte, daß ihn das verlegen machte (schließlich
lag er im Bett), zog sie sie weg.
    »Hari, was ist passiert? Ich hatte solche Angst.«
    »Ich muß Ihnen ein Geständnis machen«, sagte
Seldon.
    »Ein Geständnis?«
    »Ich dachte, Sie wären möglicherweise Teil einer
Verschwörung…«
    »Einer Verschwörung?« wiederholte sie
heftig.
    »Ich meine, um mich an die Oberseite zu manövrieren, aus
dem Schutzbereich der Universität heraus, wo mich die
Kaiserlichen Behörden oder ihre Helfershelfer hätten
schnappen können.«
    »Aber die Oberseite liegt nicht außerhalb des
Schutzbereichs der Universität. Auf Trantor reicht die
Zuständigkeit von der Mitte des Planeten bis in den
Himmel.«
    »Ah, das habe ich nicht gewußt. Aber Sie waren nicht
mitgekommen, weil Sie anderweitig beschäftigt waren. Und als ich
anfing, paranoide Gedanken zu haben, dachte ich, Sie würden mich
absichtlich fallen lassen. Bitte vergeben Sie mir. Offensichtlich
waren Sie es, die mich von dort oben heruntergeholt hat. War da sonst
noch jemand, der sich um mich gekümmert hat?«
    »Sie waren sehr beschäftigt«, sagte Dors
vorsichtig. »Sie dachten, Sie wären schon früher
weggegangen. Ich meine, man kann ihnen das nicht verdenken.«
    »Dachte Klausia das auch?«
    »Die junge Referendarin? Ja, doch.«
    »Nun, dann war es möglicherweise doch eine
Verschwörung. Ohne Sie, meine ich.«
    »Nein, Hari, es ist meine Schuld. Ich hatte absolut nicht das
Recht, Sie alleine dort hinauf zu lassen. Es war meine Aufgabe, Sie
zu beschützen. Ich mache mir immer noch Vorwürfe, daß
das passiert ist und daß Sie sich verlaufen haben.«
    »Halt, Augenblick mal!« sagte Seldon, plötzlich
irritiert. »Ich habe mich nicht verlaufen. Wofür halten Sie
mich eigentlich?«
    »Ich würde gern wissen, wie Sie das nennen. Sie waren
nicht zu sehen, als die anderen weggingen, und sind nicht zum Eingang
zurückgekehrt – oder jedenfalls in die Umgebung des
Eingangs – bis es dunkel war.«
    »Aber so war es doch gar nicht. Ich habe mich nicht einfach
deshalb verlaufen, weil ich weggegangen war und den Weg zurück
nicht finden konnte. Ich sagte Ihnen, daß ich eine
Verschwörung befürchtete, dazu hatte ich Anlaß. Ich
bin doch nicht paranoid.«
    »Was ist denn passiert?«
    Seldon erzählte es ihr. Es fiel

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