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Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Titel: Foundation 07: Die Rettung des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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untergeht?«
    »Wissen, das keinen interessiert, ist nutzloses Wissen«,
sagte Dors. »Können Sie sich denn den Aufwand an Zeit,
Mühe und Energie vorstellen, dessen es bedürfte, um dauernd
von niemandem jemals benötigte Daten wieder aufzuarbeiten? Und
diese Verschwendung würde im Laufe der Zeit immer extremer
werden.«
    »Aber man würde doch ganz sicherlich
berücksichtigen müssen, daß irgend jemand irgendwann
einmal die so sorglos beseitigten Daten wieder braucht.«
    »Stellen Sie sich vor, daß man irgendeinen Gegenstand
einmal im Laufe von tausend Jahren vielleicht benötigt. Ihn
für einen solchen Bedarf aufzubewahren, ist einfach nicht
kosteneffizient. Selbst in der Wissenschaft nicht. Sie sprachen von
den primitiven Gravitationsgleichungen und sagen, diese Gleichungen
seien deshalb primitiv, weil ihre Entdeckung von den Nebeln des
Altertums verhüllt ist. Wie kann das sein? Habt ihr Mathematiker
und Wissenschaftler denn nicht alle Daten, jegliche Information bis
weit zurück in jene nebulöse, vorsintflutliche Zeit
aufbewahrt, als man jene Gleichungen entdeckt hat?«
    Seldon stöhnte und verzichtete auf eine Antwort, sondern
meinte nur: »Nun, Hummin, so viel für meine Idee.
    Wenn wir in die Vergangenheit blicken, in der die Gesellschaft
kleiner war, so wird eine brauchbare Psychohistorik wahrscheinlicher.
Aber das Wissen um sie schrumpft noch viel schneller als ihre
Größe, also wird die Psychohistorik unwahrscheinlich
– das ist wohl unvermeidlich.«
    »Nun, es gibt immerhin den Mykogenbezirk«, sagte Dors
nachdenklich.
    Hummin blickte auf. »Allerdings, und das wäre der
perfekte Ort für Seldon. Ich hätte selbst daran denken
sollen.«
    »Der Mykogenbezirk«, wiederholte Hari, und sein Blick
wanderte von Dors zu Hummin und zurück. »Was und wo ist der
Mykogenbezirk?«
    »Hari, bitte, das sage ich Ihnen später. Ich muß
jetzt sofort einige Vorbereitungen treffen. Sie reisen noch heute
abend ab.«

 
33
     
     
    Dors hatte Seldon bedrängt, ein wenig zu schlafen. Sie
würden im Schutze der ›Nacht‹ reisen, zwischen
Lichtaus und Lichtein, während der Rest der Universität
schlief. Sie bestand darauf, daß er etwas ruhte.
    »Damit Sie wieder auf dem Boden schlafen müssen?«
fragte Seldon.
    Sie zuckte die Achseln. »Das Bett hat nur für einen
Platz, und wenn wir uns beide hineinzwängen, bekommt keiner
richtigen Schlaf.«
    Er verschlang sie einen Moment lang mit den Augen und sagte:
»Dann werde ich diesmal auf dem Boden schlafen.«
    »Nein, das werden Sie nicht. Ich bin schließlich nicht
im Koma im Eisregen gelegen.«
    Tatsächlich fanden weder er noch sie Schlaf. Obwohl sie den
Raum abdunkelten und das beständige Summen und Dröhnen
Trantors in der relativen Stille der Universität nur ein
schläfriges Geräusch war, stellte Seldon fest, daß er
reden mußte.
    »Ich war eine solche Last für Sie, Dors«, sagte er.
»Ich habe Sie sogar von Ihrer Arbeit abgehalten. Trotzdem tut es
mir leid, daß ich sie jetzt verlassen muß.«
    »Sie werden mich nicht verlassen«, antwortete sie.
»Ich komme mit. Hummin veranlaßt, daß man mich
beurlaubt.«
    »Das kann ich nicht von Ihnen verlangen«, sagte Seldon
bedrückt.
    »Das tun Sie ja auch nicht. Hummin verlangt das. Ich
muß Sie beobachten. Schließlich habe ich meine Pflicht
versäumt, als Sie Ihren Ausflug zur Oberseite machten. Und das
muß ich jetzt wettmachen.«
    »Ich habe Ihnen doch gesagt, daß Sie darüber keine
Schuldgefühle empfinden sollten. – Trotzdem muß ich
zugeben, daß ich mich mit Ihnen an meiner Seite behaglicher
fühlen würde. Wenn ich nur sicher sein könnte,
daß ich Ihnen keine Last bin…«
    »Das sind Sie nicht, Hari«, sagte Dors mit weicher
Stimme. »Bitte, schlafen Sie jetzt.«
    Seldon lag eine Weile stumm im Dunkeln und flüsterte dann:
»Sind Sie sicher, daß Hummin das alles arrangieren kann,
Dors?«
    »Er ist wirklich ein bemerkenswerter Mann«, meinte Dors.
»Er hat hier an der Universität großen Einfluß
und überall sonst auch, glaube ich. Wenn er sagt, daß er
es schafft, mich auf unbestimmte Zeit beurlauben zu lassen, bin ich
sicher, daß er das auch kann. Er hat große
Überzeugungskraft.«
    »Ich weiß«, sagte Seldon. »Manchmal frage ich
mich, was er wirklich von mir will.«
    »Genau das, was er sagt«, erwiderte Dros. »Er hat
ausgeprägte idealistische Vorstellungen und
Träume.«
    »Das klingt so, als würden Sie ihn gut kennen,
Dors.«
    »Oh ja, ich kenne ihn gut.«
    »Intim?«
    Dors gab einen

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