Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Titel: Foundation 07: Die Rettung des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
Vom Netzwerk:
eigenartigen Laut von sich. »Ich weiß
nicht, was sie damit andeuten wollen, Hari, aber wenn ich einmal von
der unverschämtesten Interpretation ausgehe – nein, ich
kenne ihn nicht intim. Was würde Sie das übrigens
angehen?«
    »Es tut mir leid«, sagte Seldon. »Ich wollte mich
bestimmt nicht in etwas hineindrängen, das…«
    »Das einem anderen gehört? Das ist noch beleidigender.
Ich glaube, Sie sollten jetzt wirklich schlafen.«
    »Nochmals, es tut mir leid, Dors. Aber ich kann nicht
schlafen. Lassen Sie mich wenigstens das Thema wechseln. Sie haben
mir noch nicht erklärt, was der Mykogenbezirk ist. Warum ist es
so gut für mich, dorthin zu gehen? Was ist das für ein
Bezirk?«
    »Ein ganz kleiner, mit einer Bevölkerung von nur etwa
zwei Millionen – wenn ich mich richtig entsinne. Das Wesentliche
ist, daß die Mykogenier sich mit aller Kraft an ein paar
Traditionen aus der Frühgeschichte klammern. Und es heißt,
daß sie über uralte Aufzeichnungen verfügen, die
sonst niemandem zugänglich sind. Bei Ihrem Versuch, sich
Aufschluß über die präimperiale Geschichte zu
verschaffen, könnten sie ihnen daher vielleicht nützlicher
sein als orthodoxe Historiker. Unser Gespräch über die
Frühgeschichte hat mich auf Mykogen gebracht.«
    »Haben Sie diese Aufzeichnungen je zu Gesicht
bekommen?«
    »Nein, ich kenne niemanden, der sie gesehen hat.«
    »Können Sie dann sicher sein, daß diese
Aufzeichnungen wirklich existieren?«
    »Das kann ich nicht sagen. Die meisten Leute sind sich
darüber einig, daß die Mykogenier nicht ganz bei Trost
sind. Aber das ist möglicherweise höchst unfair. Sie
behaupten jedenfalls, solche Aufzeichnungen zu besitzen, also kann es
auch sein, daß das der Fall ist. Jedenfalls würden wir
dort außer Sichtweite sein. Die Mykogenier führen ein sehr
abgeschlossenes Leben – und jetzt schlafen Sie bitte.«
    Und irgendwie tat Seldon das am Ende dann auch.

 
34
     
     
    Hari Seldon und Dors Venabili verließen den
Universitätscampus um 0300. Seldon sah ein, daß Dors die
Führung übernehmen mußte. Sie kannte Trantor besser
als er – um zwei Jahre besser. Sie war offensichtlich eng mit
Hummin befreundet (wie eng? Die Frage nagte immer noch an ihm) und
sie begriff seine Instruktionen.
    Sie und Seldon waren in leichte, wallende Umhänge mit eng
anliegenden Kapuzen gehüllt. Vor einigen Jahren war dieser Stil
an der Universität für kurze Zeit in Mode gewesen (und ganz
allgemein bei jungen Intellektuellen), und wenn ihre Kleidung jetzt
auch eher lächerlich wirkte, so bot sie doch den Vorteil, sie
von Kopf bis Fuß einzuhüllen und unkenntlich zu machen
– wenigstens, wenn man nicht genau hinsah.
    Hummin hatte gemeint: »Es besteht durchaus die
Möglichkeit, daß diese Sache an der Oberseite Zufall war,
und daß keine Agenten hinter Ihnen her sind, Seldon. Aber wir
sollten auf das Schlimmste vorbereitet sein.«
    »Und Sie werden nicht mit uns kommen?« hatte Seldon
besorgt gefragt.
    »Das würde ich gerne«, sagte Hummin, »aber ich
darf meiner Arbeit nicht zu lange fernbleiben, wenn ich nicht auf
mich selbst aufmerksam machen will. Verstehen Sie?«
    Seldon seufzte.
    Sie bestiegen einen Expreßwagen und fanden einen Platz so
weit wie möglich abseits von den anderen Fahrgästen.
(Seldon fragte sich, weshalb um drei Uhr morgens überhaupt
jemand mit dem Expreß reiste, und dachte dann, daß das
eigentlich sogar recht günstig war, weil er und Dors sonst noch
mehr auffallen würden.)
    Bald war Seldon ganz von dem endlosen Panorama gefangen, das an
ihnen vorüber zog, während die ebenfalls endlose Reihe von
Wagen auf einem endlosen elektromagnetischen Feld über die
endlose Schiene zog.
    Der Expreß passierte Reihe nach Reihe von Wohneinheiten, von
denen nur wenige sehr hoch, aber manche, soweit er wußte, sehr
tief waren. Dennoch, wenn Dutzende von Millionen Quadratkilometern
ein urbanisiertes Ganzes bildeten, würden selbst vierzig
Milliarden Menschen keine sehr hohen oder sehr dicht beieinander
stehenden Gebäude benötigen. Sie kamen auch an freien
Flächen vorbei, auf denen meist Getreide wuchs; aber einige
davon waren auch offensichtlich als Parks angelegt. Und dann gab es
zahlreiche Bauten, auf die er sich überhaupt keinen Reim machen
konnte. Fabriken? Bürogebäude? Wer wußte das schon?
Ein großer, glatter Zylinder erweckte in ihm den Eindruck eines
Wassertanks. Schließlich mußte Trantor auch eine
Frischwasserversorgung haben. Schleusten sie etwa den Regen von

Weitere Kostenlose Bücher