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Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Titel: Foundation 07: Die Rettung des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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einer ähnlichen.«
    »Wirklich?«
    »Dabei werden durchaus beiläufig andere Welten erwähnt. Ohne Namensnennung und ohne besonderes Interesse, soweit sie nicht in unmittelbarer Verbindung mit der lokalen Welt stehen, von der die Rede ist… Zumindest, soweit ich das dem entnehmen kann, was ich bisher gelesen habe. An einer Stelle ist von ›Den Fünfzig‹ die Rede. Ich weiß nicht, was sie damit meinen. Fünfzig Führer? Fünfzig Städte? Mir schien es, daß fünfzig Welten gemeint waren.«
    »Haben sie ihrer eigenen Welt einen Namen gegeben, dieser Welt, die sie so voll und ganz zu beschäftigen scheint?« fragte Dors. »Wenn sie sie nicht Erde nennen, wie dann?«
    »Wie zu erwarten, nennen sie sie ›Welt‹ oder ›den Planeten‹. Manchmal nennen sie sie ›die Älteste‹ oder ›die Welt der Morgenröte‹, was vermutlich poetische Bedeutung hat, aber das ist mir noch nicht ganz klar geworden. Vermutlich sollte man das Buch von Anfang bis Ende lesen, dann würden manche Dinge mit der Zeit mehr Sinn abgeben.« Er blickte leicht angewidert auf das Buch, das er in der Hand hielt. »Das würde aber sehr viel Zeit in Anspruch nehmen, und ich bin nicht sicher, daß ich am Ende klüger wäre.«
    Dors seufzte. »Das tut mir wirklich leid, Hari. Sie klingen so enttäuscht.«
    »Das kommt, weil ich enttäuscht bin. Aber das ist meine Schuld. Ich hätte nicht so viel erwarten dürfen – übrigens an einer Stelle bezeichneten sie ihre Welt als ›Aurora‹.«
    »Aurora?« sagte Dors und hob die Brauen.
    »Das klingt wie ein Eigenname. Sonst gibt es, soweit ich bisher erkennen kann, keinen Sinn. Sagt es Ihnen etwas?«
    »Aurora.« Dors runzelte die Stirn und dachte nach. »Ich kann nicht sagen, daß ich in der Geschichte des Galaktischen Imperiums oder der Zeit unmittelbar davor je von einem Planeten dieses Namens gehört habe. Aber ich will damit nicht behaupten, daß ich den Namen jeder einzelnen der fünfundzwanzig Millionen Welten kenne. Wir könnten ja in der Universitätsbibliothek nachsehen – wenn wir je nach Streeling zurückkommen. Hier in Mykogen eine Bibliothek zu suchen, hat keinen Sinn. Ich habe irgendwie das Gefühl, daß ihr ganzes Wissen in diesem Buch ruht. Wenn es nicht dort ist, interessiert es sie nicht.«
    Seldon gähnte und meinte: »Wahrscheinlich haben Sie recht. Jedenfalls hat es keinen Sinn, weiterzulesen, und ich bezweifle auch, daß ich die Augen noch länger offenhalten kann. Macht es Ihnen etwas aus, wenn ich das Licht ausschalte?«
    »Es wäre mir sogar sehr recht, Hari. Lassen Sie uns am Morgen etwas länger schlafen.«
    Und nach einer Weile sagte Seldon leise in der Dunkelheit: »Einiges von dem, das ich gelesen habe, ist natürlich lächerlich. Sie erwähnen beispielsweise eine Lebenserwartung auf ihrer Welt, die zwischen drei- und vier Jahrhunderten beträgt.«
    »Jahrhunderten?«
    »Ja, sie zählen ihr Alter in Dekaden und nicht in Jahren. Man bekommt dabei ein ganz eigenartiges Gefühl, weil so viel von dem, was sie sagen, so selbstverständlich ist, daß man, wenn dann etwas Seltsames auftaucht, fast in die Falle geht und es glaubt.«
    »Wenn Sie das glauben, dann sollten Sie wissen, daß in vielen primitiven Legenden ein besonders langes Leben der führenden Persönlichkeiten geschildert wird. Wenn man jemanden als unglaublich heroisch abbildet, dann kommt es einem fast natürlich vor, daß seine Lebenszeit dem entspricht.«
    »Wirklich?« fragte Seldon und gähnte erneut.
    »Ja. Und das beste Mittel gegen Leichtgläubigkeit in fortgeschrittenem Zustand ist, darüber zu schlafen und am nächsten Tag noch einmal darüber nachzudenken.«
    Und Seldon, dem nur noch kurz durch den Sinn ging, daß es vielleicht einer verlängerten Lebenszeit bedurfte, wenn man eine ganze Galaxis voll Menschen verstehen wollte, schlief.

 
49
     
     
    Am nächsten Morgen, entspannt, erfrischt und darauf erpicht, erneut mit dem Studium des Buchs anzufangen, fragte Hari Dors: »Für wie alt würden Sie die Regentropfenschwestern schätzen?«
    »Ich weiß nicht. Zwanzig… zweiundzwanzig?«
    »Nun, nehmen Sie einmal an, daß sie wirklich drei oder vier Jahrhunderte lang leben…«
    »Hari, das ist doch lächerlich.«
    »Ich sagte doch, nehmen Sie an. In der Mathematik sagen wir die ganze Zeit ›angenommen‹ und versuchen dann, auf etwas offenkundig Unrichtiges oder Widersprüchliches zu stoßen. Eine ausgedehnte Lebenszeit würde fast mit Sicherheit auch eine ausgedehnte Entwicklungsperiode bedeuten.

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