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Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Titel: Foundation 07: Die Rettung des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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unbeabsichtigten Enthüllungen seitens der Gäste sammelte. Und vielleicht tat er das sogar.
    Der glückliche Demerzel!
    Der Kaiser durfte den Palast und den riesigen Park nicht verlassen, während Demerzel, wenn er das wollte, durch die ganze Galaxis reisen durfte. Der Kaiser war stets zur Schau gestellt, stets zugänglich, gezwungen, sich mit Besuchern abzugeben, wichtigen wie lediglich lästigen. Demerzel blieb anonym und ließ sich nie auf dem Palastgelände sehen. Er blieb lediglich ein angsteinflößender Name und eine unsichtbare (und deshalb um so beängstigendere) Präsenz.
    Der Kaiser war der Mann im Innern, mit dem ganzen Drum und Dran und all den sichtbaren Zeichen und Symbolen der Macht. Demerzel war der Mann draußen – nicht sichtbar, nicht einmal mit einem formellen Titel ausgestattet, dafür aber mit einem Verstand und Händen, die überall herumtasteten, und der für seine unermüdliche Arbeit keine Belohnung erheischte, mit Ausnahme einer einzigen – der Realität der Macht.
    Es amüsierte den Kaiser – wenn auch auf makabre Weise – mit dem Gedanken zu spielen, daß er Demerzel jederzeit ohne Warnung, unter einem fadenscheinigen Vorwand oder auch gar keinem, verhaften, ins Gefängnis werfen, verbannen, foltern oder exekutieren lassen konnte. Schließlich mochte der Kaiser in diesen lästigen Jahrhunderten beständiger Unruhe vielleicht Schwierigkeiten haben, seinen Willen auf den verschiedenen Planeten des Imperiums, selbst in den verschiedenen Bezirken Trantors durchzusetzen – bei all dem Pöbel lokaler Funktionäre und Legislaturen, mit denen er sich in einem Labyrinth ineinander verflochtener Dekrete, Protokolle, Zusagen, Verträge und allgemeiner interstellarer Paragraphen befand – aber seine Macht über den Palast und seine Umgebung blieb absolut.
    Und doch wußte Cleon, daß seine Träume von der Macht sinnlos waren. Demerzel hatte seinem Vater gedient, und Cleon konnte sich nicht daran erinnern, daß der sich nicht für alles und jedes seinen Rat bei Demerzel geholt hatte. Demerzel war es, der alles wußte, alles arrangierte, alles tat. Und darüber hinaus war Demerzel auch derjenige, dem man, wenn etwas nicht funktionierte, für alles die Schuld geben konnte. Der Kaiser selbst blieb jenseits aller Kritik und hatte nichts zu fürchten – ausgenommen natürlich eine Palastrevolution und Meuchelmord seitens derer, die ihm am nächsten standen und am liebsten waren. Und um das zu verhindern, war er von Demerzel abhängiger als von sonst irgend jemandem oder irgend etwas.
    Kaiser Cleon überlief bei dem Gedanken, ohne Demerzel auskommen zu müssen, ein Frösteln. Es hatte Kaiser gegeben, die persönlich regiert hatten, die eine Reihe untalentierter Stabschefs gehabt hatten, die inkompetente Leute auf diesen Posten berufen und sie behalten hatten – und irgendwie waren auch sie eine Zeitlang einigermaßen damit durchgekommen.
    Aber Cleon konnte das nicht. Er brauchte Demerzel. Und jetzt, wo ihm der Gedanke an Meuchelmord gekommen war – und in Anbetracht der jüngsten Geschichte des Imperiums war der Gedanke unvermeidlich – erkannte er, daß es völlig unmöglich war, Demerzel loszuwerden. Das ging einfach nicht. Ganz gleich, wie geschickt er, Cleon, es auch versuchen würde, Demerzel (dessen war er sicher) würde das, was er tat, irgendwie vorhersehen, würde wissen, daß etwas im Gange war, und würde mit weit überlegenem Geschick eine Palastrevolution arrangieren. Cleon würde tot sein, ehe auch nur die geringste Chance bestand, Demerzel in Ketten abführen zu lassen. Und dann würde da einfach ein anderer Kaiser sein, dem Demerzel dienen würde – und den er beherrschen würde.
    Oder würde Demerzel des Spiels müde werden und sich selbst zum Kaiser machen?
    Niemals! Die Gewohnheit der Anonymität war dafür in ihm viel zu stark. Wenn Demerzel sich der Welt aussetzte, würden seine Kräfte, seine Weisheit und sein Glück (was immer das sein mochte) ihn ganz sicherlich verlassen.
    Davon war Cleon überzeugt, daran gab es für ihn keinerlei Zweifel.
    Also war er, solange er sich gut benahm, sicher. Da Demerzel keinerlei eigene Ambitionen hatte, würde er ihm getreulich dienen.
    Und da war Demerzel jetzt, so einfach und streng gekleidet, daß Cleon auf unbehagliche Weise der sinnlose Prunk seiner Staatsgewänder bewußt wurde, von denen er gerade durch zwei Pagen befreit wurde. Natürlich würde Demerzel erst jetzt, wo er allein und sozusagen in Zivil war, unauffällig seinen

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