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Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Titel: Foundation 07: Die Rettung des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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weiter man in die Vergangenheit greift, desto weniger verläßlich wird die Information – ganz gleich, was man tut.«
    Hummin nickte. »Mir gegenüber hat man das gelegentlich schon als eine Art Unsicherheitsprinzip der Information bezeichnet.«
    »Aber wäre es denn nicht möglich«, meinte Seldon nachdenklich, »daß aus besonderen Gründen bestimmte Informationen aufbewahrt werden würden? Teile des mykogenischen Buches mögen sich sehr wohl auf Ereignisse beziehen, die zwanzigtausend Jahre zurückliegen und im großen und ganzen doch der Wirklichkeit ziemlich genau entsprechen. Je wertvoller eine bestimmte Information ist und je sorgfältiger man sie bewahrt, desto genauer könnte sie doch sein.«
    »Das entscheidende Wort ist hier ›bestimmt‹«, wandte Hummin ein. »Das, was in dem Buch bewahrt werden soll, ist möglicherweise nicht das, was Sie bewahrt haben wollen. Und das, woran sich ein Roboter möglicherweise am besten erinnert, ist vielleicht das, was Sie sich am wenigsten wünschen.«
    Jetzt wirkte Seldon verzweifelt. »In welche Richtung ich mich auch drehe, um eine Methode für die Psychohistorik zu finden, die Dinge verschwören sich immer wieder gegen mich, um es mir unmöglich zu machen. Warum soll ich mich da weiter bemühen?«
    »Jetzt mag es Ihnen hoffnungslos erscheinen«, sagte Hummin ohne jede Emotion, »aber mit dem notwendigen Genie könnte sich ein Weg zur Psychohistorik finden lassen, den vielleicht in diesem Augenblick keiner von uns erwartet. Lassen Sie sich mehr Zeit – aber wir kommen an eine Raststätte. Wir wollen haltmachen und zu Abend essen.«
    Als sie dann auf den Lammfleischküchlein auf ziemlich geschmacklosem Brot herumkauten (nach dem Essen in Mykogen fast ungenießbar), meinte Seldon: »Sie scheinen davon auszugehen, Hummin, daß ich das ›notwendige Genie‹ besitze. Das ist vielleicht gar nicht der Fall, wissen Sie.«
    Hummin nickte. »Das stimmt. Vielleicht nicht. Aber ich kenne sonst keinen Kandidaten für die Aufgabe, also muß ich mich an Sie klammern.«
    Und Seldon seufzte und erklärte: »Nun, ich will es versuchen, aber im Augenblick ist jeder Hoffnungsfunke erloschen. Möglich, aber nicht praktikabel, habe ich von Anfang an gesagt. Und davon bin ich jetzt noch mehr überzeugt als je zuvor.«

 
Glutsumpf
     
     
Amaryl, Yugo -… Ein Mathematiker, dem neben Hari Seldon selbst vielleicht das größte Verdienst in der Entwicklung der Psychohistorik zukommt. Er war es, der…
    …Dabei sind die Umstände seiner frühen Jugend beinahe dramatischer als seine mathematischen Leistungen. Geboren in der hoffnungslosen Armut der unteren Klassen von Dahl, eines Bezirks des antiken Trantor, hätte er sein Lehen in völliger Bedeutungslosigkeit verbringen können, wäre nicht Seldon ganz zufällig…
    ENCYCLOPAEDIA GALACTICA

 
61
     
     
    Der Kaiser der ganzen Galaxis fühlte sich erschöpft – körperlich erschöpft. Die Lippen taten ihm von dem huldvollen Lächeln weh, das er in sorgfältig abgezirkelten Abständen seinem Gesicht aufprägen mußte. Sein Hals war steif, weil er ihn zu oft in gespieltem Interesse dahin und dorthin hatte neigen müssen. Seine Ohren schmerzten vom vielen Zuhören. Ein Zittern ging durch seinen ganzen Körper, vom ständigen Aufstehen und Wiederhinsetzen, vom Handausstrecken und vom Winken.
    Dabei handelte es sich um eine ganz gewöhnliche Veranstaltung, wo man sich mit Bürgermeistern, Vizekönigen, Ministern und ihren Frauen oder Männern aus allen Teilen Trantors und (noch schlimmer) aus allen Teilen der besiedelten Galaxis treffen mußte. Anwesend waren beinahe tausend Menschen, alle in Kostümen, die vom prunkvollen bis zum ausgesprochen exotischen reichten, und er hatte sich ein Gemisch der verschiedensten Akzente anhören müssen, die der Versuch, jenes Galaktisch zu sprechen, das man an der galaktischen Universität sprach und als das Kaisergalaktisch bezeichnete, noch schlimmer machte. Und am allerschlimmsten hatte der Kaiser die ganze Zeit darauf achten müssen, nicht irgendwelche wesentlichen Zusagen zu machen, während er die Salbe der unwesentlichen Rede freigebig auftragen mußte.
    Alles war – natürlich sehr diskret – in Bild und Ton aufgezeichnet worden, und Eto Demerzel würde es sich später ansehen und dann feststellen, ob Cleon, Erster Träger des Namens, sich auch benommen hatte. So formulierte es natürlich nur der Kaiser für sich. Demerzel würde sicherlich sagen, daß er nur Daten über irgendwelche

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